Rob Lynch—Tour 2014 - 2022, Tickets, Konzerte, Interviews

Der Brite Rob Lynch hat mit „All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul“ ein schönes Debütalbum herausgebracht, bei dem es um Nächte in Bars, Bier trinken und glücklich sein geht. Dachte ich. Im Gespräch stellte sich schnell heraus, dass es ihm um mehr ging, als eine Feier-Platte zu machen. Wir trafen uns an einem Sonntagmorgen zum Kaffee, ganz modern via Skype.Rob, was macht das Feiern in Bars so faszinierend für dich?Für mich ist das eher eine Metapher für das Leben ganz allgemein, also das Leben zu leben, so wie es kommt. Im ersten Moment versteht man die doppelte Bedeutung vielleicht nicht so sehr.Würdest du das erklären?Einige der besten Nächte, die ich hatte, waren tatsächlich die, die ich mit meinen Freunden bei Konzerten verbracht habe, oder in Bars oder Clubs. Aber es gibt ja immer auch die andere Seite an der Sache. Klar macht es Spaß, wenn du aber ein ernsthaftes Problem hast, ist Feiern gehen nicht unbedingt die Antwort darauf. Ausgehen rettet einen nicht, das ist

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Ox Fanzine #113 als PDF

Reviews

ROB LYNCH

All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul

Das hier ist Biermusik. Die Stimme ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, dann möchte man aber gern mal mit Herrn Lynch am Tresen sitzen, Bier trinken und über das Leben reden. Wie die Faust aufs Auge passt er zu dem Hamburger Indielabel.

Das Klavier kennt man von anderen Bands vom Grand Hotel, auch die Themen passen gut: „My friends and I, we live the good life, at least just for tonight“. Alles ist auf Mitsingen ausgelegt, das werden sie bestimmt auch alle tun, wenn Rob Lynch bei Thees Uhlmann im Vorprogramm spielt.

Auf die Länge eines ganzen Albums wird es dann aber doch ein wenig beliebig. Nach dem fünften Lied über durchgefeierte Nächte ist eigentlich auch mal gut, wenngleich der Titel ja eigentlich nichts anderes erwarten lässt.

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Ox Fanzine #111 als PDF

ROB LYNCH

Baby, I’m A Runaway

Auf der Suche nach einer Schunkelplatte? Bitte schön, Rob Lynch macht genau da weiter, wo er mit „All those nights in bars ...“ angesetzt hat. Auch auf „Baby, I’m A Runaway“ gibt es vor allem Songs mit Folkpunk-Einschlag für lange Nächte an der Bar.

Was jedoch fehlt, ist der große Hit, so einer wie es „My friends and I“ war. So sehr der eine oder andere Refrain auch mal auffällt, so richtig knallt hier kein einziger Song. Lynch passiert, was sich beim ersten Album schon abzeichnete: der Sound verwässert.

Dazu kommt der aufgesetzte Pathos. Rob Lynch mag ihn mit Stücken wie „Youth“ sympathisch selbstironisch thematisieren, trotzdem schwingt überall der Hymnen-Anspruch mit, dem er auf „Baby I’m A Runaway“ nicht gerecht werden kann.

Damit wird Lynch zu einem der vielen coolen Jungs im Karohemd mit Gitarre, die man sich im Rahmen eines Festivals sehr gut angucken kann, deren Platten aber zu Hause oder in der Bar eher zur Hintergrundbeschallung taugen.

Das ist auf eine seltsame Art schade, ich traue dem guten Mann nämlich wesentlich mehr zu.