Anticops—Tour 2004 - 2012, Tickets, Konzerte, Interviews

Aggro Berlin mal anders. Anstatt mit plattem Rap und prolligen Posen von sich reden zu machen, servieren die ANTICOPS auf ihrem zweiten Album wuchtigen Hardcore der modernen Sorte. Angepisste Vocals, Gangshouts und ein schnelles Schlagzeug sind die Markenzeichen der Berliner. Inhaltlich scheut man sich nicht, die Dinge auf den Punkt zu bringen, wenngleich man manchmal schon auf ausgelutschten Pfaden wandelt. "This is hardcore" ist so ein Fall, denn denkt man zum Beispiel an "Hardcore! (The Definition)" von AGNOSTIC FRONT, kommen einem die Inhalte schon recht bekannt vor. Aber das passt ja auch, denn gleich zweimal hat man sich Roger Miret (AF) für die Background-Vocals ins Boot geholt. Wobei, wenn man ehrlich ist, wurde hier wohl eher Prestige gesucht und ein Verkaufsankurbler, denn spätestens seit "Another Voice" ist Roger mit seinem Gesang nicht mehr erste Wahl in Sachen Hardcore-Vocals! Und obwohl man auf der Rückseite der CD mit XXX-Edge-Mütze posiert, bleiben einem zumindest inhaltlich die Predigten zu diesem Thema erspart. Solider Gesamteindruck, solide Platte. (32:36) (07/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

ANTICOPS

Through Bleeding Eyes While Everybody’s Dying

Und noch einmal die ANTICOPS, schon der zweite Release, den ich in dieser Ausgabe besprechen darf. Nachdem die Berliner mit „Out In The Streets“ ein fast ausschließlich aus Coversongs bestehendes Album abgeliefert haben, schießen sie mit „Trough Bleeding Eyes While Everybodys Dying“ noch ein Best-Of Album hinterher.

Die Songs darauf setzen sich aus den Alben „In The Eyes Of A Dying Man“ und „Everybody Bleeds Tonight“ zusammen, ergänzt um die auf deutsch gesungenen Songs „Kloppe“ und „Oi Oi Oi“, beide sind bisher unveröffentlicht.

Insgesamt gibt es also nicht wirklich etwas Neues zu vermelden aus Berlin, einzig für Sammler dürfte die auf 500 Stück limitierte Vinylauflage interessant sein. Der Rest ist mit den regulären Alben auch gut bedient.

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Ox Fanzine #88 als PDF

ANTICOPS

Out In The Streets

Für ihr viertes Album haben sich die Berliner unter anderem mit Kid D. (RYKERS), Mateo (PAYBACK), Atze (TROOPERS), Candace (WALLS OF JERICHO) ordentlich prominente Unterstützung geholt. Neu sind auf dem Album allerdings nur fünf der insgesamt elf Songs.

Die anderen sechs sind Coverversionen von den MISFITS („Attitude“), „Gewalt“ von den TROOPERS in deutscher und englischer Version, sowie „Roots“ von PAYBACK, „Troublemaker“ von TROUBLEMAKER und „Drunk at the youth ...“ von den SLUMLORDS.

Nach drei Jahren Studiopause hätte man da etwas mehr erwarten können. Die Coverversionen gehen aber insgesamt alle in Ordnung, so dass Fans der genannten Bands, sowie der Cops selbst durchaus auf ihre Kosten kommen.

Und so zitiere ich mich abschließend selbst aus meinem Review zum letzten ANTICOPS Album in Ox #67: „Solider Gesamteindruck, solide Platte.“

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ANTICOPS

At War With Eden

Mit „At War With Eden“ veröffentlichen die ANTICOPS kein neues Album im eigentlichen Sinn, sondern ein Zeitzeugnis der frühen 2000er Jahre. Die hier veröffentlichten Songs sind Rough-Mixe einer Studiosession aus dem Jahr 2001, deren Material damals von der Berliner Polizei beschlagnahmt wurde.

Eine Dekade später gab die Polizei das Material überraschend wieder frei und so ballern einem die Rough-Mixe alter ANTICOPS-Songs eben dieser Session nun unbearbeitet entgegen. Die Band scheint sichtlich stolz, dass das Material nun endlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

Ich für meinen Teil bin froh, dass sich die ANTICOPS seit damals weiterentwickelt haben. Schließlich ist das, was hier abgefackelt wird, an der Sound- und songwriterischen Qualität gemessen, wirklich nur etwas für absolute Fans, die alles von einer Band haben müssen.

Der Rest ist mit den bisher erschienenen Alben deutlich besser bedient. Zumindest erscheint „At War With Eden“ in einem handnummerierten, auf 250 Stück limitierten, aufklappbaren Digipak, was echte Sammler freuen dürfte, die dann die komplette Geschichte rund um die beschlagnahmten Songs im Booklet noch einmal selbst nachlesen können.