Wolfbrigade—Tour 2008 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

WOLFPACK ist tot! Lang leben WOLFBRIGADE!!! Düsteres Picture-Vinyl betitelt "Progression/Regression" auf dem 15 neuen Tracks der schwedischen Hardcorepunker, mit hinterfragenden Lyrics zur aktuellen Zeitgeschichte sowie einigen persönlicheren Statements gepresst wurde. Jetzt kann man wenigstens nicht mehr sagen, WOLFPACK waren mit ihrem chronisch alkoholisierten alten Sänger Jonsson besser als mit Micke. Also sprechen wir von einer neuen Ära bekannter Musiker, die ihr Handwerk verstehen: WOLFBRIGADE. "Progression/Regression" ist eingängiges Gebräu aus aggressivstem Hardcore mit Tendenz zu düsteren Hatecore, gepaart mit ´nem gewaltigen Schuss Metal, was mal mehr, mal weniger gefällt. Extrem langweilig sind ihre Midtempo-Nummern. Außer dem Opener "This Is Life" und dem Song "Archetype Of Society" entdecke ich wenig innovatives und erweckt die erste Seite schon einen Hang zu Metalriffs, kommen die Metalheads unter euch auf der zweiten Seite noch mehr auf ihre Kosten. Trotz phantastischer Produktion im Sinne der druckvollen Aufnahmen und des gekonnten Picture-Artworks, lege ich enttäuscht eine Platte mit dem fehlendem Etwas weg.

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WOLFBRIGADE

Progression / Regression CD

Das Album der Nachfolgeband der legendären WOLFPACK ist in Deutschland schon vor einer Weile auf Farewell Records erschienen, und jetzt schiebt Havoc Records aus den USA die CD-Version nach. Auch wenn WOLFBRIGADE hier zu keinem Zeitpunkt die Dynamik von WOLFPACK erreichen, so ist ihr düster-brachialer Hardcore in seiner monumentalen Direktheit doch auch noch außergewöhnlich. Dazu schnörkellose, engagierte (und etwas simple) Texte - Crustpunk-Herz, was willst du mehr? (32:23) (7/10)

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Ox Fanzine #48 als PDF

WOLFBRIGADE

In Darkness You Feel No Regrets LP/CD

Nadel runter, es geht los: "Blind leads blind, stumbling through pain and misery ..." Yepp, die Schweden sind wie immer richtig schön angepisst am Start und belegen das mit einem neuen Klassealbum. Wie auch in der Vergangenheit hat Fröhlichkeit hier keine Berechtigung, stattdessen quillt die titelgebende Dunkelheit bedrohlich aus den Boxen. Fiese, kurze Crust-Hämmer wie "Papercuts" oder "No heart bleeds" fressen sich dank ihrer Eingängigkeit schnell in den Schädel und verlassen ihn so bald nicht mehr. Die Produktion von Rock'n'Roll-Meister Thomas Skogsberg sorgt für den passenden, räudigen Sound, und mit dem POISON IDEA-Cover "Say Goodbye" als Abschluss findet dieser kurze und heftige Überfall auf's Gehör ein würdiges Ende. Fans der Band haben das Album vermutlich eh schon, und alle anderen sollten zumindest mal reinhören. (09/10)

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Ox Fanzine #54 als PDF

WOLFBRIGADE

A D-Beat Odyssey 12"

Die Odyssee ist zu Ende. Nachdem sich WOLFPACK erst noch in WOLFBRIGADE umbenannt haben, hat sich die Mannschaft zwischenzeitlich zerschlagen. Die übrig gebliebenen sechs Songs, die an sich mal für eine 7"-Single für eine US-Tour geplant war, werden jetzt bei Havoc in Form eines Hochglanz 12"-Vinyls gefeiert. Das Konzept ist gewohnt eingängiger "D-Beat", Crustpunk mit Deathmetal-Anleihen, ohne ansatzweise Melodien zu vernachlässigen. Textlich kotzt man sich gegen das schwedische System und den Nazimob aus. Eine richtige Überraschung ist leider nicht dabei. Ein Schuss Innovation täte diesen Songs gut und deshalb trauere ich der Band nicht hinterher, denn ich denke am Zenith ihres Erfolges waren sie bereits zu Zeiten WOLFPACKS. (07/10)

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Ox Fanzine #56 als PDF

WOLFBRIGADE

A Prey To The World

Die Geschichte von WOLFBRIGADE ist schnell erzählt: Mitte der Neunziger gegründet, veröffentlichte die Band um Ex-ANTI CIMEX-Mann Jonsson 1996 unter dem Namen WOLFPACK den Überklassiker "A New Dawn Fades" - zu einer Zeit, als das Modewort "D-Beat" noch unbekannt war und man einfach nur von extrem hartem Hardcore sprach, der sich aber gleichzeitig auch durch eine düstere Melodiösität auszeichnete. 1998 dann der Bruch: Jonsson hatte sich durch Alkoholmissbrauch zur tragischen Gestalt gemacht, die Band ging ohne ihn weiter, mit Micke als neuem Sänger, der allerdings nicht ganz so verzweifelt "singen" konnte und kann. Weitere Releases folgten, die meiner Meinung nach aber nie mehr die Intensität des Debüts erreichten, und dann 1999 der Namenswechsel zu WOLFBRIGADE (angeblich wegen Nazis, die sich unter dem Namen Wolfpack betätigten). 2004 war dann nach "A D-Beat Odyssey" erstmal Schluss, die Band schien erledigt und vorbei zu sein - und kündigte im Januar 2007 ihre Rückkehr und ein neues Album an. Mit "A Prey To The World" ist das nun raus, die Band im Vor-Split-Line-up zurück und offensichtlich in der Pause weder eingerostet noch weniger wütend geworden. Auch Produzent Tomas Skogsberg war wieder mit von der Partie, das Ergebnis ist erwartungsgemäß: WOLFBRIGADE sind auch 2007/2008 noch eine sichere Bank für den Liebhaber altbewährter, düsterer Crustcore-Sounds, auch wenn hier die für eine Band immer etwas unfaire Regel gilt, dass die frühen Sachen eben einfach aufregender und besser waren. (7)

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Ox Fanzine #77 als PDF

WOLFBRIGADE

Comalive

Die schwedischen D-Beat-Crustcore-Ikonen sind zurück. Ihr achtes Album, die Platten aus der Schaffensphase als WOLFPACK natürlich mit gelistet. WOLFPACK haben mir Bands wie HIS HERO IS GONE, TRAGEDY oder FROM ASHES RISE schmackhaft gemacht, kommen die (ex-)Bandmitglieder doch aus einem genreverwandten musikalischen Umfeld mit Bands wie ASTA KASK, TO WHAT END?, TODAYS'S OVERDOSE, COSA NOSTRA, ANTI CIMEX, OBSCURE INFINITY oder HARLEQUIN.

WOLFBRIGADE haben den Dreh raus, subtile Gitarrenmelodien in fette Gitarrenwände einzubauen. Am besten gefallen sie mir immer noch, wenn sie ohne nach links und rechts zu schauen voranpreschen.

Nehmen sie das Tempo raus, wirken die Arrangements metallischer, nicht zuletzt die Sologitarren bekräftigen diesen Eindruck. So richtig hängen blieb mir kein Stück auf „Comalive", nur dass meine Freundin nach der halben Stunde total angepisst ins Zimmer kam und meinte, ich sei ein böser Mensch.

Dennoch freue ich mich, wenn WOLFBRIGADE in der Frankfurter Au zu Gast sind.

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Ox Fanzine #82 als PDF

WOLFBRIGADE

Damned

Album #9 der schwedischen D-Beat-Crustcore-Rocker. Rocker ist im Vergleich zu den alten Sachen rockiger und metallischer geworden, ohne die Wurzeln zu vernachlässigen. So werde ich immer wieder in die Neunziger zurückgeworfen und verbinde hiermit HIS HERO IS GONE, TRAGEDY, FROM ASHES RISE, MOTÖRHEAD und manchmal sogar ganz frühe METALLICA, als so was noch als Speed Metal durchging.

Und zwischendurch natürlich immer wieder der eine oder andere D-Beat-Knaller, mit dem so typischen Rhythmus und der treibenden Bassdrum. Während ich „Comalive“ von 2009 nur okay fand, ist dieses Album gespickt mit abwechslungsreichen Momenten und trotz Härte und Tempo um so viel interessanter.

Ob das nun an den verschiedenen Sounds, der ausgezeichneten Gitarrenarbeit, die auch vor richtig guten Soli nicht zurückschreckt, oder an den melancholisch-düsteren Arrangements, wie ich sie bislang nur von FROM ASHES RISE kannte, liegt? Es ist wohl das Gesamtpaket, und das beinhaltet auch richtig gelungene Midtempo-Stücke und vereinzelt ruhige Momente.

WOLFBRIGADE sind allerdings von der Produktion her deutlich metallischer und auch rockiger als etwa FROM ASHES RISE. Da aber deren neue EP ebenfalls auf Southern Lord veröffentlicht wird, bin ich mal gespannt, wie sich die dann von „Damned“ produktionstechnisch unterscheidet.

Southern Lord hat WOLFBRIGADE gutgetan, ich hatte schon befürchtet, dass sich die Schweden jetzt nur noch wiederholen und irgendwann zwar als Wegbereiter für andere Bands gelten, aber sonst nur noch Schatten ihrer selbst sind.

Damned good, kann man bei dieser Platte nur sagen. Mit so viel Innovation kann es von mir aus weitergehen. Bis dahin bleibt „Damned“ in der Phase WOLFBRIGADE (früher WOLFPACK) definitiv mein Favorit.

Die Vinylversion ist auf La Familia/Farewell Records erschienen und kommt mit einem aufwendigen, sehr schicken Prägecover.

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Ox Fanzine #102 als PDF

WOLFBRIGADE

Run With The Hunted

Die Geschichte von WOLFBRIGADE geht so: Mitte der Neunziger gegründet, veröffentlichte die Band um Ex-ANTI CIMEX-Mann Jonsson 1996 unter dem Namen WOLFPACK den Crustcore-Überklassiker „A New Dawn Fades“.

1998 dann der Bruch: Jonsson hatte sich durch Alkoholmissbrauch zur tragischen Gestalt gemacht, die Band machte ohne ihn weiter, mit Micke als neuem Sänger, der allerdings nicht ganz so verzweifelt „singen“ konnte und kann.

1999 der Namenswechsel zu WOLFBRIGADE, 2004 war dann nach „A D-Beat Odyssey“ erstmal Schluss, die Band schien erledigt und vorbei zu sein – und kehrte 2007 mit dem neuen Album „A Prey To The World“ im Vor-Split-Line-up zurück.

2008 kam „Comalive“, 2012 folgte nach einjähriger Live-Pause „Damned“, und fünf Jahre später heißt es nun „Run With The Hunted“ – Album Nr. 9. Aufgenommen zum einen mit dem alten Verbündeten Thomas Skogsberg in Stockholm, zum anderen mit Fredrik Nordström in Göteborg, entstanden zehn meisterliche, rabenschwarze Crust-Brecher, die mit dem Ziel geschrieben wurden, so die Band, „straight-up“ und „primitive“ zu sein, zum anderen aber auch „to push the melodic strains even further“.

Die Songs peitschen fast übergangslos durch, sind eine einzige wundervoll-wüste Baller-Orgie, und wer WOLFPACK/WOLFBRIGADE schon immer verehrte, wird bestens bedient. Eine Rückkehr zu alter Stärke, gerade gesanglich und diese spezielle Melodiösität betreffend.

Seltsam: Wie sehr Micke partiell nach Lemmy klingt, etwa bei „Kallocain“ – MOTÖRHEAD lassen grüßen. Was allerdings gar nicht geht: einen Song ausblenden, wie hier geschehen.

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Ox Fanzine #132 als PDF

WOLFBRIGADE

The Enemy: Reality

Machen wir uns nichts vor: So ergreifend wie auf den WOLFPACK-Alben „A New Dawn Fades“ und „Lycanthro Punk“ von 1996 beziehungsweise 1998 wird es mit den Nachfolgern WOLFBRIGADE nicht mehr werden, auch mit dem zehnten Album nicht.

Vielmehr hat hier (in doppelter Hinsicht) der MOTÖRHEAD-Effekt eingesetzt: Auch und gerade in der Wiederholung funktioniert das Grundschema bestens. Immer noch bilden die WOLFPACK-Veteranen Erik Norberg, Jocke Rydbjer und Micke Dahl das Rückgrat von WOLFBRIGADE, immer noch vermissen Nostalgiker den ursprünglichen WOLFPACK-Shouter Tomas Jonsson, auch wenn der seit zwanzig Jahren in diesem Bandkontext keine Rolle mehr spielt.

Auf „Run With The Hunted“ von 2017 ließen WOLFBRIGADE nun „The Enemy: Reality“ folgen, und das Schlechteste, was man über dieses Album sagen kann, ist eigentlich nur, dass das diesmal nicht von Tomas Skogsberg (sondern von Gitarrist Jocke) produzierte Album faktisch nahtlos an den Vorgänger anschließt: wundervoll nihilistisches Crustpunk-Geballer, das diesmal aber – Absicht oder Zufall? – an noch mehr Stellen gesanglich und sogar musikalisch an MOTÖRHEAD gemahnt.

Fakt: Micke Dahls Intonation, die Art, wie er die Worte gurgelt, qualifiziert ihn perfekt dazu, einer Tribute-Band vorzustehen – und ich wette, an der hätte sogar ich Coverbandverächter meinen Spaß.

Was die textliche Seite betrifft, so wären WOLFBRIGADE und ihre dystopischen Endzeit-Inhalte die perfekte Untermalung einer Rede von Greta Thunberg – nur dass die alten Herren hier fast zynisch wirken, während Greta noch Hoffnung hat.

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Ox Fanzine #147 als PDF

WOLFBRIGADE

Anti-Tank Dogs

„The Enemy: Reality“ von 2019 war das bis dato letzte Lebenszeichen der schwedischen Überväter des dystopischen Crustcore. Nun sind die Herren Norberg, Dahl, Erken, Storback und Rydbjer zurück, mit einer 3-Song-7“, deren Songs im März 2021 aufgenommen wurden. Auf der A-Seite ballern der Titeltrack „Anti-tank dogs“ und „Brain-ruler“, deren Textzeilen auf kaum fünfzig Worte kommen. Eher Stichwortsammlung als ganze Sätze, es bleibt hier beim gewohnt destruktiven Nihilismus, der bestens mit der bissigen Musik, nun, harmoniert. Etwas anders „Necronomium“ auf der Flipside, schon allein die Nennung eines Synthesizers als ergänzende Instrumentierung lässt aufhorchen. Ein beeindruckender, auf die halbe Geschwindigkeit runtergebremster Ausnahmesong im Gewand etwa von „1916“ von MOTÖRHEAD“ – mein Highlight hier.

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