Narziss—Tour 2004 - 2010, Tickets, Konzerte, Interviews

Der Sage nach dauerte es nur wenige Monate, bis sich die Gründungsmitglieder von NARZISS auf eine einzige Person dezimiert hatten: Lediglich mein Gesprächspartner Gitarrist Johannes Müller blieb von der Originalbesetzung übrig. Seit dem Live-Debüt der Band aus Jena sind inzwischen zehn Jahre vergangen und bei diesem Auftakt grenzt es beinahe an ein Wunder, dass man seit damals vier Alben und etliche Kleinformate veröffentlicht hat. Natürlich stabilisierten sich die Zustände wieder und „Echo“, das vierte Album des Quintetts, welches auf dem erfolgreichen Vorgänger „Solang das Herz schlägt“ aufbaut, wurde mit Spannung erwartet. Innovation zeigt der neue Longplayer durch Experimente mit Filmmusik und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der deutschen Texte. NARZISS haben inzwischen zu Recht einen beachtlichen Ruf und ihr Auftritt beim Wacken Open Air 2007 machte deutlich, dass sie keinerlei Berührungsängste haben.Was mich an „Echo“ am meisten fasziniert, ist die Kohärenz. Ist der Titel

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Ox Fanzine #83 als PDF

Reviews

NARZISS

Ebenbilder CD

Allzu gut scheint es den fünf Thüringern NARZISS nicht zu gehen. Ihr Problem mag sein, dass sie löblicherweise nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt laufen. Die negativen Erlebnisse verarbeiten sie in ihren Songs und unterlegen ihren brachialen und emotionalen Moshcore mit tiefgründigen deutschen Lyrics, die sich mit bedrückenden Themen wie etwa Einsamkeit und Todessehnsucht auseinandersetzen. Textlich wie musikalisch liefern NARZISS alles andere als leicht verdauliche und relaxte Kost, sondern üben, mal mehr, mal weniger offensichtlich in Songs wie "Tot?", "Wenn du weinst" oder "Gestärkt" Sozialkritik aus und philosophieren über die dunkle Seite der menschlichen Seele. Schwer verdaulich und durch deutsche Lyrics gewöhnungsbedürftig, aber glücklicherweise weit entfernt vom heutigen New School-Einheitsbrei. Für Infos rund um die Band besucht die offzielle Homepage www.narziss-hc.de.

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Ox Fanzine #43 als PDF

NARZISS

Die Hoffnung stirbt zuletzt CD

Der Titel passt wie die Faust auf's Auge! Hey, jetzt muss mal endlich was gesagt werden: Dämliche Coreknaben mit noch dämlicheren Titusklamotten, die sich Xe auf die Stirn tätowieren, sollten gefälligst die Finger von Instrumenten lassen. Dieser Dünnpfiff hier ist eine von zig CALIBAN-Kopien, die mich schon seit geraumer Zeit plagen, da helfen auch die „super-innovativen" deutschen Texte recht wenig. Boah, NARZISS sind wie Nachtschiss, das geht mir absolut am Arsch vorbei! (XXX wie „Das war wohl NIX".)

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Ox Fanzine #49 als PDF

NARZISS

... hope dies ... MCD

Das scheint hier eine englischsprachige "Singleauskopplung", der auf Per Koro erschienen Platte "Die Hoffnung stirbt zuletzt" zu sein. Dazu gibt es allerdings neben drei neu aufgenommenen Liedern auf Englisch, zwei neue Lieder, die ebenfalls auf Englisch gesungen werden. Die Musik kann mal wohl ganz gut mit Metalcore umschreiben, also Moshparts verbunden mit melodiösen und emotionalen Passagen, was natürlich auch Metalriffs bedeutet, die vielleicht nicht jedem gefallen. Insgesamt aber alles ziemlich heavy und fett produziert. Der Gesang ist nach wie vor mehr oder weniger geschrieen, ist aber auf Englisch lange nicht so geil. Ansonsten hat die Platte jede Menge Power und ein ziemlich fettes Schlagzeug. Als Vergleich kann man wohl auch trotz der Sprache ziemlich gut ACLYS und vielleicht CALIBAN heranziehen. Mir persönlich gefällt das Ganze auf Deutsch besser, aber das bleibt wohl jedem selbst überlassen. (7/10)

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Ox Fanzine #51 als PDF

NARZISS

Neue Welt CD

"hardcore ist das nur noch eine farce voller stylegeiler blender die nur versuchen sich selbst zu profilieren yeah nur wer sich ins rechte licht rückt mit dem besten style dem besten move der besten band ist cool. eine szene voller ideale verabschiedet sich ausgehölt und leer nicht mehr nötig zu verkaufen." Ein kleiner Auszug aus "83@ebaydotcom" den ich mal einfach unkommentiert stehen lassen will.

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Ox Fanzine #55 als PDF

NARZISS

Solang das Herz schlägt CD

Obwohl NARZISS schon eine Weile dabei sind und zwischenzeitlich sogar auf Per Koro veröffentlichten, sind sie bis jetzt doch spurlos an mir vorbeigerauscht. Die meisten Bands mit dem Prädikat "Metalcore" verdienen auch meistens keine weitere Beachtung, bei dem Quintett aus Thüringen ist das hingegen anders. Die deutschen Lyrics sind sicherlich in dieser Musiksparte schon eine kleine Besonderheit, doch auch musikalisch überrascht man mit einigen feinen Melodien, die man sonst eher bei schwedischen Death Metal-Bands erwartet hätte. Zwar bedienen sich NARZISS auch hin und wieder des Bauernfängerschemas "gebrüllte Strophe / gesungener Refrain", doch Mainstream der Marke CALIBAN hört sich anders an, der duldet keine bis zum Anschlag durchgetretene Doublebass. Überschwänglichen Pathos allerdings schon, die Kitschgrenze überschreiten die Jenaer leider ein paar Mal, meistens kratzen sie aber, ähnlich wie die von mir hochgeschätzten ESCAPADO, die Kurve. So bleibt "Solang das Herz schlägt" eine durchweg emotionale Angelegenheit, fernab von jeglichem Stakkato-Einheitsbrei der üblichen Metalcore-Kraftprotze. (32:47) Auf der Ox-CD zu hören.

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Ox Fanzine #68 als PDF

NARZISS

Echo

Wenn man zur Einstimmung auf „Echo" das 2004er-Album „Neue Welt" auflegt und später gespannt dem Neuling lauscht, dann wird man fest stellen, dass NARZISS ihre Wurzeln nicht verleugnen, zugleich aber große Fortschritte gemacht haben.

Sei es nun Text, Riffing oder Variation, das Quartett aus Jena setzt mit „Echo" Maßstäbe, an denen sich fortan vieles wird messen müssen. Mit „Echo" haben NARZISS bewiesen, dass sie langfristig eine beachtliche Band darstellen können und auch Innovationen zu bieten haben.

In „Maskerade" wird der zermürbende Epilog durch die Klänge von Filmkomponist Patrick M. Schmitz erweitert und so findet die Gruppe eine gesunde Balance zwischen Pop-Appeal, Screamo und Hardcore.

Das Layout und die deutschen Texte des Albums sind ebenfalls ein wichtiger Teil dieses Gesamtwerkes, denn die Band arbeitet vieles auf, was mit dreißig relevant wird. Das Literarische an Songs wie „Gewalt der Worte" fasziniert darüber hinaus und verleiht dem Ganzen ganz andere Dimensionen als das bei Alben allgemein der Fall ist.

„Echo" ist ein Zeitdokument, das Resümee einer Generation, die resignieren will, aber doch weiterhin strebt.