Atrocity—Tour 2004 - 2004, Tickets, Konzerte, Interviews

Das Bandinfo zu "Gemini" wird mit folgendem Satz eingeleitet: "Willkommen in der Welt von Deutschlands innovativster Metal Band und ihrem neuen Werk". "Innovativ?!" Klar, eine Band, die zur Hoch-Zeit des Death Metals noch Werke wie "Todessehnsucht" gemacht hat und im Laufe der Jahre kontinuierlich jeder Trendrichtung gefolgt ist, kann ja nur äusserst "innovativ" sein. Nicht im entferntesten würde ich sie mit diesem Begriff "verwöhnen", sondern eher als plumpe Abkupferband bezeichnen, die zwar ein Gespür für den jeweilig angesagten Trend hat, ihr aber eine Menge an Fähigkeiten fehlt, um den Vorreitern der gerade hippen Sparte auch nur annähernd das Wasser reichen zu können. So ist also nach jahrelangem Irrlauf zwischen Death Metal, einer Symbiose mit DAS ICH, dreisten Versuchen, mit einem Song wie "Love Is Dead" sogar Bands wie die immer unerreichbar bleibenden TYPE O NEGATIVE zu kopieren und einem Coveralbum, dass den Originalinterpreten teilweise Tränen in die Augen getrieben haben sollte, mit "Gemini" ein neuer Garant für den "Eject"-Knopf unserer CD Player entstanden. Der Opener "Taste Of Sin" klingt wie eine Neuinterpretation des Mid-90´s-Chartsongs "No Limit" und könnte auch von AND ONE zu ihrer unkreativsten Phase stammen. Danach folgt "Zauberstab", welches in der Sparte "dümmster Versuch, lyrisch ernstgenommen zu werden" volle Punktzahl bekommt. Dieser Fakt soll sich im weiteren Verlauf des Albums immer wieder zeigen, strotzen die teils englischen, teils deutschen Texte doch nur so von aufgesetzt wirkenden und überaus hohlen Phrasen. In diese Riege reihen sich auch "Liebesspiel", "Wilder Schmetterling" oder "Das 11. Gebot" ein, und wenn man sich bis Track 6 noch nicht völlig weggeschmissen hat, kommt mit der Coverversion von "Sound Of Silence" der absolute Garant für diesen Zweck. "Gemini" ist Neue Deutsche Härte – la RAMMSTEIN in Verbindung mit weichstem 80er Pop aus der untersten Qualitätsschublade, also: genau das Richtige für die Charts!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #41 als PDF

ATROCITY

Infected/The Art of Death CD

Wer jetzt die Band mit den beiden süßen Mädels erwartet, der hat sich tief geschnitten. Nein, es handelt sich hier eher um eine durchschnittlich gute Death-Metal-Band, die eine Doppel-CD herausgebracht hat. Wenn man sich die Jungs auf der Rückseite betrachtet, könnte man meinen sie währen den 80er Jahren entsprungen. Nun aber zur Musik selbst. Es ist eine schöne Mischung aus Death und meiner Meinung nach Heavy-Metal. Es sind gute instrumentale Parts enthalten. Ansonsten klingt der gesamte Sound ein wenig nach Garage. Vergleiche mit anderen Bands möchte ich hier vermeiden, um keiner Band zu schaden oder in den Himmel zu heben. Im Endergebnis lassen die 42 Songs jedoch gute Laune zu und wenn man sich nicht allzusehr auf die Mucke konzentriert, kann man sie auf einer Fete mal im Hintergrund laufen lassen.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #43 als PDF

ATROCITY

Let War Rage

Geil, geil, geil, ich liebe CARNIVORE (darf man das heutzutage?). Diese Amis namens ATROCITY, nicht mit den furchtbaren deutschen Latex-Gothenheimern zu verwechseln, sind zwar ebenfalls seit 1985 mit ca.

einer menschlichen Generation Pause dabei, haben aber an keinerlei musikalischer Evolution teilgenommen und spielen absolut aggressiven und heftigen Oldschool Death-Metal mit beachtlicher Hardcore-Kante und gelegentlichen Grindcore-Einschüben.

Hier ist alles dreckig und unfassbar direkt auf die Fresse, voller Wut und Hass, aber auch gar nichts perfekt, geschönt oder poliert. Wäre ich böse, würde ich behaupten, ANTISEEN und CARNIVORE hätten sich zusammengetan und eine Live-Scheibe eingespielt.

Wenn das vorstellbar ist, dann hast du ATROCITY.