Genre
Punkrock/Hardcore, Rock'n'Roll/Garage
Shows
58 Shows in 29 Städten / 7 Ländern
Zeitraum
26.03.2005 - 02.10.2024
Letzte Show
07.09.2023 - DE-Düsseldorf, Pitcher
Nächste Show
02.10.2024 - DE-Oberhausen, Resonanzwerk Oberhausen
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![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox111.jpg "LUCIFER STAR MACHINE - Violent Rock’n’Roll")
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Ich kann mich bisher an keine britische Punk'n'Roll-Kapelle erinnern, die ich besprochen habe, aber wenn man sich die Herren von LUCIFER STAR MACHINE zu Gemüte führt, so macht das in meinen Ohren nicht wirklich Lust auf mehr. Nicht nur, dass sich der Gesang anhört, als würde ein Rudel Katzen und Hunde überfahren, ja man glaubt es kaum - es hört sich an, als würde ein Deutscher singen! Und dabei will ich nicht sagen, dass meine Landsleute nicht singen können - ganz im Gegenteil! Aber wie aus London hört sich werter schön tätowierter Herr Tor Abyss mit der schicken Fettfrisur einfach nicht an. Man verzeihe mir, falls ich falsch liege. Ich weiß, dass ein Deutschlandvergleich für den guten Briten eine Beleidigung ist. Die Mucke rockt und rollt im Gegensatz zum jaulenden Frontmann ganz passabel durch die Ohrmuschel, kann aber auch nicht wirklich überzeugen. Textlich bleibt alles wie gehabt, nur ist hier lediglich anzumerken, dass die Herren, wie der Albumtitel es schon andeutet, mit Vorliebe über Geschlechtsverkehr singen und gerne das Wort "whore" benutzen. Ich glaube, das ist es, was ich nach diesen Worten von LSM in Erinnerung behalten werde. Danke, es reicht! Bitte bleibt auf der Insel und ärgert eure Hooligans damit nach der Sperrstunde. (03/10)
Beim ersten flüchtigen Blick aufs Cover des aktuellen Releases von LSM hab ich mich gefragt, warum mich die Ox-Redakteure plötzlich mit Metalcore beglücken müssen. So irgendwie sieht das nämlich aus, jedenfalls nicht nach der Musik, die man von den britischen Punk'n'Rollern erwartet.
„Street Value Zero" ist eine deutliche Steigerung zu vergangenen Releases des Quintetts, und vermutlich ist die Band jetzt dort angelangt, wo sie von Beginn an hinwollte: bei einer gelungenen Mixtur aus dreckigem Punkrock mit viel Rock'n'Roll und ein paar Psychobilly-Zutaten.
Der eine oder andere hitverdächtige Track ist jedenfalls vorhanden, und ein nicht-klischeehaftes Cover ist bei Punk'n'Roll-Platten ja auch ganz angenehm.
Diese Platte ist ein Dampfhammer für Dampfhammer-Masochisten. LUCIFER STAR MACHINE aus London und Hamburg steigen mit „Hold me down“ ein in ihr drittes Album und nehmen den Kopf des Hörers ohne Wartezeit und Vorbereitung in den Schraubstock aus Schweinerock und Rotzepunk.
Es springt einem hier ein Gemisch entgegen aus MISFITS, Turbonegroglueciferbackyardbabiespsychopunch, Rockabilly und SMOKE BLOW, das zwölfmal durch die Gehörgänge rauscht und zweierlei hinterlässt: schmerzvolles Fiepen sowie wohlige Punkrock-Befriedigung – weil die per Albumtitel selbst ernannten „Rock’n’Roll Martyrs“ nämlich dermaßen frech und frei von der Leber weg losknüppeln, als stünden sie live direkt vor des Hörers Nase.
So hört sich eine Band an, die allen Ballast über Bord schmeißt und es sich einfach gutgehen lässt, während sie fröhlich „Hammer me dead“ singt. Kurzgefasst könnte man „Rock’n’Roll Martyrs“ also auch so beschreiben: Wer die Platte über den Kopfhörer hört, hat ab Lautstärkestufe drei verloren – und grinst dabei.
Die Formel für Punkrock, der gleich reingeht in Bauch, Bein und Hirnsynapsen, ist simpel: Drei Akkorde. Fetter Bass. Und am besten ein Refrain, der nicht mit allzu viel Text überfordert. LUCIFER STAR MACHINE halten die Akkordgrenze auf dieser EP ein.
Sie lassen den Bass zwischen den Riffs schon nach vorne drängeln. Und sie singschreien im Refrain genau drei Worte: „Eat dust! Motherfucker!“ Auf der B-Seite, hier rocken sie „Stabbing romance“, wird es nicht schlechter.
Diese Herren wissen, wie es geht. Auch bezüglich der Vinylsammlerliebhaberei: Die EP gibt es 300 Mal in Schwarz und je 100 Mal in Weiß respektive marmoriertem Weiß.
Frontmann Tor Abyss sagt, dass er mit der neuen Besetzung seiner LUCIFER STAR MACHINE auf „The Devil’s Breath“ viele Dinge anders gemacht habe als auf den Platten zuvor. Und das stimmt. Die Hamburger Gang ist mit dem neuen Album plötzlich näher an Kollegen wie HELLACOPTERS, GLUECIFER, BACKYARD BABIES (zu deren guten Zeiten) oder hier und da auch TURBONEGRO als je zuvor.
„Dwell in misery“ oder „Cruel hearts“ sind Punk- und Rock’n’Roll-Perlen, die auch ohne Affenzahn, dafür aber mit mehr ausgefuchster Melodie zum Besten gehören, was Tor Abyss bislang zustande gebracht hat.
Das Songwriting ist auf einer neuen Stufe angelangt. Und dennoch werden LUCIFER STAR MACHINE dank des rasenden „The void“ oder „Baby, when you cry“ auch alle alten Fans mitnehmen.
Was machen eigentlich ... TURBONEGRO? Den „Socials“ zufolge gehen sie alle ihren bürgerlichen Berufen nach, das letzte Album ist von 2018 ... Was tun, wenn einem also der Sinn steht nach turbojugendlicher Musik? Nun, man kann einfach zu LUCIFER STAR MACHINE greifen, die sich einst 2002 in London gründeten, seit der Rückkehr von Frontmann Tor Abyss aber nun schon viele Jahre in neuer Version in Hamburg ansässig sind. Nachdem 2020 zuletzt „The Devil’s Breath“ erschienen war, haben die immer noch sehr gerne mit teuflischen Insignien kokettierenden Hanseaten nun „Satanic Age“ veröffentlicht, das sich in Dauerrotation zu einem echten „Grower“ entwickelt. Punkrock, Rock’n’Roll, Hardcore, Glam – „Satanic Age“ has it all. Ich komme mir vor wie in einem Flashback in die späten Neunziger, als gefühlt gleichzeitig GLUECIFER, TURBONEGRO, BACKYARD BABIES und HELLACOPTERS ihre Alben veröffentlichten und für ein paar Jahre stilprägend waren. „Satanic Age“ ist zwar alles andere als ein Nostalgie-Trip, aber reiht sich für mich bestens ein in die Bands und Releases jener Jahre. Ein abwechslungsreiches, bestens produziertes Album auf Augenhöhe mit den gleichermaßen immer noch faszinierenden THE TURBO AC’S. Mein Hit des Albums: „Naked city“.
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox61.jpg "LUCIFER STAR MACHINE - Fire In Your Hole CD")
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox85.jpg "LUCIFER STAR MACHINE - Street Value Zero")
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox124.jpg "LUCIFER STAR MACHINE - Eat Dust")