Es herrscht wieder Betriebsamkeit bei Chris Eckman und Carla Torgerson. Zwei Jahre nach der erfolgreichen Rückkehr als The Walkabouts mit dem Chart-Album "Acetylene" erscheint jetzt 2007 ein neues Werk der beiden Protagonisten als Chris & Carla. Eine Ewigkeit (1998!) ist es her, seit die beiden das letzte Mal als Duo in Erscheinung traten. Musikalisch hat sich seitdem einiges getan. Natürlich bleiben die Markenzeichen hörbar: die warme, hervorragend unaufdringlich produzierte Grundstimmung, Eckmans Gitarrenspiel, die Gesangsharmonien. Doch herausgekommen ist dabei die Upbeat-Version einer Chris-&-Carla-Platte. Die eine Hälfte entstand mit analogen Instrumenten als digitale Produktion, quasi ein Folktronica-Entwurf, die anderen fünf Songs so live und direkt wie möglich mit Unterstützung von u. a. Al Deloner (Ex-Midnight Choir) und Jason Victor (Steve Wynn, Willard Grant Conspiracy). Der elfte Song, "Salad Days" von den Young Marble Giants, liefert das Credo für dieses Album: Bleib direkt und halte alles so simpel wie möglich.

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Reviews

CHRIS & CARLA

Swinger 500

Auch wenn mir die WALKABOUTS seit ihrem Wechsel zu Virgin und ihrer dadurch scheinbar potenzierten massenkompatiblen Weinerlichkeit und Behäbigkeit überwiegend auf die Nerven gehen, sieht das bei CHRIS & CARLA immer noch etwas anders aus. Denn mit ihrem subtil experimentellen Anspruch greifen Carla Torgerson und Chris Eckman auf ihrem zweiten Studioalbum wieder die ruhigeren Momente der frühen WALKABOUTS auf und zaubern so elf umwerfende, irgendwie den Bereichen Folk und Country zugehörige Songs auf den Tisch des Herrn. "Swinger 500" steckt voller großartiger melancholischer Melodien, unterlegt von einer originellen, nie klischeehaften Instrumentierung, durch die es einem im Traum nicht einfallen würde, diese wundervolle Platte mit dem profanen Etikett "Countryrock" belegen zu wollen. Dann könnte ich mir das Ganze noch eher als Roadmovie-Soundtrack vorstellen – aber bitte nicht wieder einen von David Lynch.

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CHRIS & CARLA

Fly High Brave Dreamers CD

Nach gut 20 Jahren Bandgeschichte hatte man zwar schon des öfteren gedacht, jetzt mal genug von den WALKABOUTS oder den Nebenprojekten von deren Doppelspitze Chris Eckman und Carla Torgerson im Schrank zu haben, aber irgendwie ist es doch immer wieder schön. In diesem Fall hat es Eckman und Torgerson erneut nach Osteuropa verschlagen, nämlich nach Ljubljana, um dort elf Songs einzuspielen, die sich zwar nicht grundsätzlich von den WALKABOUTS unterscheiden, aber mehr deren melancholische, folkige Seite betonen und die eher mal selten rocken. Das letzte Album unter diesem Namen, "Swinger 500", liegt doch tatsächlich schon acht Jahre zurück, und Eckman und Torgerson scheinen in Sachen Songwriting eigentlich immer besser zu werden, denn auch "Fly High Brave Dreamers" ist voller eingängiger, subtil instrumentierter countryesker Popsongs. Ebenfalls mit einigen dunkleren Seiten versehen, wie sie zum Beispiel auch die TINDERSTICKS produzieren, aber die immer durch und durch die Handschrift Eckmans und Torgersons erkennen lassen, alleine schon durch Torgersons Gesang. Offenbar besitzt diese Form von Songwriting keinerlei konkretes Haltbarkeitsdatum, zumindest keines, das Chris und Carla hier überschritten hätten, und ich bin doch mal wieder äußerst angetan von der stilistischen Güte dieser wirklich sehr schönen Platte. (9)