Cool Jerks—Tour 2003 - 2014, Tickets, Konzerte, Interviews

Obacht, Verwechslungsgefahr: Diese COOL JERKS kommen aus Bremen, nicht aus den USA, haben folglich nichts mit denen auf SFTRI zu tun. Aber dafür haben die Bremer COOL JERKS was mit DIE LOWLÄNDER und den TRASHMONKEYS zu tun, so in Sachen personelle Überschneidung, und was die TRASHMONKEYS anbelangt, auch musikalisch. Die rein analogen Aufnahmen aus den Jahren 2000 bis 2002 sind stilistisch nämlich gar nicht so weit von denen entfernt, sind Genrekollegen von MONTESAS, KAISERS oder DUKES OF HAMBURG und machen klar, dass sie gerne mal im Starclub aufgetreten worden wären, damals, Anfang der Sechziger - wenn sie da schon geboren gewesen wären... Und wie die großen Helden aus Liverpool haben auch die Bremer den ein oder anderen Song mit deutschen Texten im Programm, was ihnen einen ganz eigenen Charme verleiht. Schicker Sixties R'n'B-Punk also, das hier, mit einem grandios beschmierten Cover, hehe. (7/10)

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Ox Fanzine #51 als PDF

COOL JERKS

Wir beaten mehr LP

"Wir beaten mehr" sagen die aus der deutschen Beat-Hochburg Bremen stammenden COOL JERKS, die noch ungekrönten Könige des German-Beat. Und Recht haben sie! Ihre nun endlich erschienene und heiß ersehnte zweite Langspielplatte (ihre Demo-CD "Alles VerBEATen" mitgerechnet, handelt es sich um das verflixte dritte Album), komplett in deutscher Sprache und mit grandiosem, analog gemastertem Sound, beweist dies mehr als deutlich. Und da für die letzte Ox-Ausgabe (Nummer 53) alle Life-Daten der drei COOL JERKS Andreas-Gregor, Guido und Lutz von mir bereits in einer Story zusammengefasst wurden, nehme ich mir nun die Zeit, jeden Song dieser neuen, großartigen Platte einzeln zu besprechen. 1. "Tower Twist": Mit einem sorgsam ausgewählten gesprochenem Original-60s-Tanzplatten-Intro startet die erste Seite. Es folgt ein heißer Instrumental-Twist mit "Na Na Na"-Chor, der das Tanzbein zucken und die Finger schnippen lässt. 2. "Vierrad Baby": Eine Autoreise mit einer tollen Frau, die weiß, wie man auf die Tube drückt. Aus dem Autoradio erklingt dazu schneller und harter Beat mit Fuzz-Gitarren-Solo. 3. "Ich bin da für dich": Vorabendserien-"Friends" werden bei diesem orgelbetonten REMBRANDTS-Cover dahin schmelzen. Der heimliche Hit der COOL JERKS?! 4. "Launisches Mädchen": Liebe hält nicht ewig und manchmal ist eine Trennung von der ursprünglich Liebsten unabwendbar. Die COOL JERKS tun dies jedoch stilvoll im Funk-Stil und mit Wah-Wah-Gitarren, dazu tanzen sie Boogaloo. 5. "Alles wird gut": Das Leben ist nicht immer schön, aber warum verzweifeln? Ein solch KINKS-esquer, mehrstimmig gesungener und mit Akustikgitarren verstärkter Song macht Hoffnung! 6. "Die Szene": Die Szene-Polizei kennt keine Gnade, treibt einen zum Glückshormone ausschüttenden Schokolade essen, zu Stomp-Beat und Bassist Lutz ans Schlagzeug. 7. "Das ist mein Alltag": SMALL FACES-Fans fallen bei Konzerten der COOL JERKS bei diesem Mod-Cover tanzend vor Begeisterung um. Und Steve Marriott fühlt sich bei dieser klasse Umsetzung bestimmt geschmeichelt. 8. "Vorbye (und Schluss...)": Warum weinen, wenn sie es verdient hat, dass man sie verlässt? Dass der Zug abgefahren ist, sagt man am besten im Stakkato-Punk-Beat! 9. "November Mädchen ‚69": Dieses melancholische Instrumental eröffnet Seite 2 und lässt eine vergangene Liebe spürbar wiederaufleben. Schmacht! 10. "Wochenender": Wer freut sich nicht schon am Montagmorgen auf Freitagnacht? Die COOL JERKS jedenfalls lassen im SMALL FACES-Sound das Wochenende hochleben. 11. "Mädchen dieser Stadt" ... sollten zu funky Boys, die den Shake tanzen und wie Andreas-Gregor Wah-Wah-Gitarre spielen, nicht Nein sagen, denn deren Herzen brennen heiß! 12. "Junge Junge", ... warum missachtest du die wunderbar mit französischem Akzent singende Betty (Baby, gründe bitte die COOL JERKETTES!) auf so dumme Art und Weise? Der fette Fuzz-Bass von Lutz bestraft dich dafür! Der - nicht nur heimliche - Hit der COOL JERKS! 13. "Das Halbblut Apanatschi": Uschi "Apanatschi" Glas wird bei diesem Instrumental feuchte Wangen bekommen, aber was wird Karin "Ri Banna" Dor bevorstehen? 14. "Osterdeich": Bremer Mädels tanzen bierselig zu RAMONES-Gitarren am Osterdeich Pogo. Ich will auch! 15. "Blaues Lied": Von Drummer Guido Bolero arrangierte Geigen runden die dufte Tanzplatte "Wir beaten mehr" sehnsuchtsvoll ab. Wie alle aufmerksamen Beat-Freunde lesen können: An den COOL JERKS müssen sich alle (German-)Beat-Bands messen! Die Tanz-Schaffe des noch jungen Jahres! Und verpasst bloß keinen Auftritt dieser Band! (mindestens 10/10)

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Ox Fanzine #54 als PDF

COOL JERKS

International LP+7"

Endlich! Die COOL JERKS aus Bremen, die live-erprobte und bekannte Beat-Kapelle Nummer 1 für authentischen und mitreißenden 60s-Sound, haben ihre dritte LP raus. Yeah! Ja! Yéh! Macht die Fenster zu und stopft Watte in die Türritzen, jetzt kommt ein Twist! Und dieser Twist wird in der ganzen Welt getanzt! Denn schon auf ihren bisherigen Scheiben haben die COOL JERKS bekannterweise nicht ausschließlich auf Englisch über Themen wie Liebe, Mädchen und Verlassenwerden gesungen, denkt man an ihre letzte LP "Wir beaten mehr", die war zum Beispiel komplett in deutscher Sprache eingesungen und strotzte nur so vor unprätentiösen und sprachlich unbefangenen Texten fernab aller Deutschquoten-Freundlichkeit. Und das kann man nun wirklich nicht bei all den anderen deutschen Neo-Sixties-Bands, die diesem Stil auf einmal nacheiferten und ein bis zwei deutschsprachige Nummern auf ihren LPs platzierten, behaupten. Auf der nun vorliegenden Platte "International" setzen die Beatköppe aus Bremen (nun zu viert und endlich mit Orgel) aber noch mal einen drauf: Neben den Sprachen Englisch und Deutsch knallen sie einem auch Songs auf Französisch, Japanisch, Niederländisch und Italienisch um die Ohren, nicht zu vergessen die bewährt messerscharfen Instrumentals. Musikalisch - bei den COOL JERKS gewohntermaßen perfekt und detailverliebt - haben sie sich auf den harten und Punk-beeinflussten Beat-Sound ihrer Debüt-LP "This Is It" zurückbesonnen, also 16 mal verblüffend echter BEATLESesquer Sound, 60s Stomp, Twist, Punkrock, Garage und sogar eine 60s Ballade (eine deutschsprachige Version des SMALL FACES-Klassikers "All or nothing"). Bei dem Song "Something on my mind" blieb mir beispielsweise der Mund offen stehen, so überzeugend echt twangt die Nummer aus den Boxen, ich konnte und kann es immer noch nicht so recht glauben, was ich da hörte, mein Anspieltipp der Platte, oh, ich liebe dieses Lied. Aber auch die anderen Songs brauchen sich nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Eine abwechslungsreiche Platte ist es nämlich geworden, passend für die Tanzparty, die private Session zu Hause oder auch für unzählige andere Momente deiner persönlichen Wahl. Eins ist jedenfalls sicher: Bei dieser neuen COOL JERKS-Scheibe wird keinem langweilig! Und die COOL JERKS beweisen wieder einmal (obwohl es eigentlich immer klar war), wer hierzulande in Sachen 60s Beat das Sagen hat. Schön gemacht, Jungs. (10/10)

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Ox Fanzine #63 als PDF

COOL JERKS

Aus dem Weg LP

Bienenfleißig ist sie, die Bremer Beat-Truppe um das umtriebige Kompositionstalent Andreas Wolfinger (zugleich Kopf der nicht minder begabten TRASHMONKESYS). Mittlerweile vier Alben, mehrere Splitsingles, eine 10", das alles innerhalb von etwa fünf Jahren, Respekt. Mit "Aus dem Weg" sind sie nun wieder dem Erfolgsrezept der famosen zweiten LP treu geblieben, nämlich sind wieder alle Titel auf Deutsch gesungen, so wie es Label-Zampano Traxel am liebsten mag. Und nicht nur die eigenen Kompositionen, auch die hier vielfach vertretenen Coversongs sind eingedeutscht worden. So wird aus "Run run run" von THE WHO natürlich "Renn renn renn", der rare BEATLES-Song "If you've got troubles" hießt "Deine Sorgen", Eric Burdons "I'm crying" wird zu "Hör mich weinen". Schöne Textpassagen haben Guido, Andi und Erich (Neuzugang, zuständig fürs Tastenwerk) ersonnen. Insgesamt ist die Platte ziemlich stimmig, auch wenn mir persönlich ein paar mehr eigene Songs lieber gewesen wären. Schön ist es jedenfalls, dass der Knüllersong "Auf die Piste", schon seit Jahren mein Favorit im Live-Repertoire der COOL JERKS, es endlich auf eine Platte geschafft hat. Was mir etwas auf den Senkel geht, sind die vielfältigen Kaspereien, wie etwa "Vierrad Reggae", die Rasta-Version des eh nicht besonders starken Songs "Vierrad Baby", das unsäglich klamaukige Jamba-Fake-Jingle "Sparabo" oder etwa das "Da da da"-Zitat. Aber Bremer Bands sind für clowneske Vorstellungen berüchtigt, man denke etwa nur an die YANKEES. Naja, summa summarum reicht es noch für eine ordentliche (8)

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Ox Fanzine #70 als PDF

COOL JERKS

Hier kommt der Sommer 7"

Meine liebste deutschsprachige Beatband legt vier neue Songs im Siebenzollformat nach, und gleich der Titelsong ist ein Brecher: "Hier kommt der Sommer" ist ein sehr charmantes UNDERTONES-Cover, gefolgt von den Eigenkompositionen "Mädchen, Mädchen", "Wo die Action ist" und "Surfin' BRD". Großartige Band, klasse 7" - so gut wie die COOL JERKS bekommt es definitiv keine andere Band hin, authentischen Sixties-Sound mit smarten deutschen Texten zu verbinden. Lustig auch die Verwendung des seinerzeit verpönten Kürzels "BRD": das verwendete nur die DDR-Presse für Westdeutschland ... (9)

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Ox Fanzine #73 als PDF

COOL JERKS

Bunkerparty

Wer das Beatschaffen der Soundflat-Hausband COOL JERKS miterleben durfte, konnte sich am nächsten Werktag auf den Weg zum Schuster und zur Textilreinigung begeben. Die Shows der Bremer Beatcombo extraordinaire waren von jeher berüchtigt.

Gefangene wurden nicht gemacht, kompromissloser Beatspaß war stets garantiert. Eine kleine Schar handverlesener, aber völlig tanzdementer und amüsierbereiter Freunde und Fans der Band wurde auf Anraten der für jeden Gimmick zu begeisternden Soundflat-A&R-Abteilung in den Bremer Bunker gekarrt, die analoge Bandmaschinen und die Vorkriegsmikrofone wurden schlampig verdrahtet, und der Tonmeister drückte die „Aufnahme“-Taste.

Das Band lief, die willigen „Freunde“ rasteten, ebenso wie die Musiker, wie auf Kommando aus. Das Resultat klingt nun genau so schön dreckig und unverfälscht wie Geogie Fames „Flamingo“-Live-LP oder die ersten beiden Geno Washington-Scheiben.

Platz für Feinheiten gibt es hier nicht, und auch schöngeistiges Songmaterial wäre fehl am Platz. Das braucht ein Partydokument wie diese 10“ nicht im Geringsten. Ratlos macht mich allerdings nur, warum es nur für acht Songs gereicht hat, die Intensität des simplen Spaßes hätte durchaus für ein Doppelalbum gereicht.

Bester Song ist dabei die Instrumental-Nummer „Twisting Georges“, die Nummer hätte auch Joe Meeks TORNADOS einen kleinen Hit bescheren können.

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Ox Fanzine #89 als PDF

COOL JERKS

England

Nein, es handelt sich nicht um die Sixties-Soul-Boys aus Madrid, nicht um die Garagerock-Band aus Memphis, und schon gar nicht die um Bremer Soundflat-Beatniks. Aus der DIY-Hardcore-Szene aus Leeds, UK kommt die mittlerweile vierte Band namens COOL JERKS. Nach einer selbstvermarkteten EP und einer Handvoll Bandcamp-Tracks ist nun das erste Langspielalbum veröffentlicht. Hier haben die vier etwas Druck vom Kessel genommen, das Tempo ist im Vergleich zu den ersten Releases spürbar gedrosselt, der Trend geht hier spürbar zu Post-Punk mit einem Schuss Oi!, vor allem bei den Vocals. Monotonie, repetitive Akkordschemata, und graue Klangfarbe dominieren das Album, das seine angestaute Aggression über alles, was in Boris Johnsons Reich aus dem Ruder läuft, kaum zurückhält. Dabei ist „England“ eher Anklageschrift als Lösungsansatz. Eine spröde Schönheit, auch das Artwork von Kevin McCarthy ist wohlgeraten. Schöner Einfall: Die Lyrics sind auf einer transparenten Plastikfolie gedruckt, lassen sich so auch prima auf einem Overheadprojektor bei einem Vortrag zur Lage der Nation verwenden. Ein forderndes Album, das den Trend von Bands wie den IDLES, FONTAINES D.C. aufgreift, dabei UK-Eighties-Punk und zeitgenössische Hardcore-Ansätze fortführt und zu einem spannenden eigenen Mix umwandelt.