Faceless—Tour 2009 - 2018, Tickets, Konzerte, Interviews

Es begab sich zu der Zeit, als zarte Jünglinge aller Orten auszogen, altes musikalisches Liedgut mit Namen Grindcore und Death Metal neu zu erfinden. Mit Vorliebe kamen die Knaben aus den skandinavischen Ländern, den östlichen Gefilden Deutschlands oder aus dem Westen der USA.

Wir schreiben inzwischen das Jahr 2009 (nach Christi) und die jungen Herren erfreuen sich der beschriebenen Klänge wie selten zuvor. Man meint, die jungen Musikfreunde versuchen sich in ihrem wahnsinnigen, gotteslästerlichen Spiel an kranken Melodien und Rhythmen als auch der Abfolge alles zerstörender Doublebassorgien ständig zu übertreffen.

THE FACELESS aus Los Angeles helfen mir zum Jahreswechsel in jedem Fall nicht mit meinem Silvesterkater - im Gegenteil, sie kloppen meinen Kopf systematisch brutal und im Stakkato furztrocken fast 40 Minuten an die Wand und pulverisieren ihn in einem Deathmetalgrindcoregewitter, das seinesgleichen sucht.

Für Freunde von NECROPHAGIST, CANNIBAL CORPSE oder auch PSYCROPTIC ist das Zweitwerk von FACELESS die Musik zur Finanzkrise.

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FACELESS

Autotheism

Wer erwartet, dass THE FACELESS nach vierjähriger VÖ-Pause und dem Austausch dreier Bandmitglieder noch klingen wie zuvor, irrt gewaltig. Als kreative Kraft ist Gitarrist/Sänger Michael Keene dominant: es gibt so viel Clean-Gesang, dass „Autotheism“ wirkt wie ein neues OPETH-Album, auf dem diese den Metal wieder für sich entdecken.

Qualitativ ist das gut, sehr gut sogar. Als Fan wird man dennoch leicht wehmütig, da hier praktisch die Michael-Keene-Band als THE FACELESS verkauft wird. Kann man das ignorieren, bekommt man allerdings feinen Prog-Death-Metal geboten.

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