Fashion—Tour 2007 - 2008, Tickets, Konzerte, Interviews

THE FASHION sind zweifelsohne so etwas wie ein dänisches Pendant zu BLOC PARTY - insbesondere gemessen an ihrem großartigen Song "Hunting for witches". Kurzum, es handelt sich hierbei um einen sehr griffigen und druckvollen Wave-inspirierten Gitarrensound, der vorzugsweise die Chucks von asymmetrischen Emo-Frisuren in Kellerclubs zum Rauchen bringt. Ein Gespür für großartige Melodiebögen haben die Dänen in jedem Fall, aber ein böser Mensch, der an programmatischen und verkaufskompatiblen Plagiatismus denkt. Das Album nimmt eine sofort gefangen, wenngleich darauf nichts ist, was man nicht bereits von BLOC PARTY oder INTERPOL (oder den Heerscharen von Bands wie etwa CUT CITY, die sich auf ähnliche Inspirationsquellen beziehen) bereits gehört hat. Das muss nicht wirklich schlimm sein, aber schleift sich doch etwas schnell ab. In jedem Fall hat das Album mehr Pfeffer als das neue, etwas überambitionierte, aber gleichwohl uninspirierende INTERPOL-Album, was vermutlich an der unbeschwerten Herangehensweise der Dänen gelegen haben mag. "The Fashion" ist ein schöner Hybrid zwischen sehr tanzbaren Songs, Pop-Perlen und elegischen LoFi-Balladen. Sehr treffend - wenn auch vermutlich nicht beabsichtigt - beschreibt die Band im absolut hymnischen Überflieger des Albums "Like knives" ihre Art von Songwriting und Melodiefindung: "Cut it like a DJ. Cut it while it's hot. Cut it while you still remember. How all the DJs cut me a slice of your tracks now." (34:49) (8)

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Ox Fanzine #74 als PDF

FASHION

s/t

Berliner Ensemble, das seinen Hardcore-Punk flott und tight herunterspult, ohne Gefangene zu machen. Hat was von BENT CROSS, IMPALERS und einigen anderen Bands, die mit drei Akkorden und einem kaputten Sänger sehr gut auskommen. Gut geölte Maschine, die mit einigen Tempowechseln gut durchläuft. Holpert nicht, hat das richtige Feeling und präsentiert Leute, die schon ein paar Tage Musik machen. Die Sorte Hardcore, bei der eine Band aufspielt, die absolut nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen hat. Kommt mit Aufkleber und hübschem Aufnäher, hoffentlich bald was auf Vinyl.

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Ox Fanzine #155 als PDF

FÀSHIÖN

Fàshiön Music

Irgendwie hat man doch den Anspruch auf eine umfassende musikalische Bildung – mindestens gehört haben will man die relevanten Namen ja und um den Kontext wissen. Aber FÀSHIÖN ...? Als ich unlängst auf den Namen stieß, als ich eine Compilation mit Bands aus Birmingham aus den späten Siebzigern rezensierte, war da nur ein Fragezeichen, als in den Linernotes auf deren Bedeutung verwiesen wurde. In der Tat sind FÀSHIÖN, die 1978 noch als FASHION MUSIC gegründet wurden, auf diversen (Post) Punk-Compilations vertreten, nur hatte ich sie bislang wohl schlicht übersehen. Zum teilweisen Lückenschluss taugt nun diese Doppel-CD mit 33 Songs, denn bei genauerer Beschäftigung zeigt sich, dass die von 1978 bis 1984 und dann noch einmal kurz 2009 aktive Band um die Kernmitglieder John Mulligan (synth, bs) und Dik Davis (dr) – die Sänger wechselten mehrfach – keineswegs „unterdokumentiert“ ist und in UK und den USA eine Größe war. 2021 erschienen zuletzt Rereleases der ersten beiden Alben „Product Perfect“ (1979) und „Fabrique“ (1982). Die Band wechselte bald ins Synthpop- und New-Wave-Lager, aber ein Song wie die Single „Sodium Pentathol Negative“ geht durchaus noch als Punk durch. Enthalten sind auf dieser Doppel-CD neun UK- und US-Singles, Demos von 1978 und 1980 und Live-Tracks wohl auch aus diesem Zeitfenster – jener Frühphase, als die Band mit ihrem ersten Sänger Luke Sky (stieg 1980 aus) auftrat und auch noch eine Schwäche für Reggae hatte. Manche bezeichnen die Band wegen ihrer exaltierten Optik auch als Miterfinder des New Romantic-Looks, sie spielten seinerzeit mit THE POLICE, U2 und DURAN DURAN, hatten Deals mit IRS Records ... und letztlich, so steht es im Booklet, doch nur ihre „15 minutes of fame“. Das Booklet ist etwas knapp in Sachen Linernotes, aber Luke Sky hat ein Buch geschrieben ...