Gregor Samsa—Tour 2004 - 2009, Tickets, Konzerte, Interviews

Da kommt ganz groß, nein da schwebt ganz groß SIGUR ROS um die Ecke, tritt in das Kaugummi der Marke Melodie und während sie noch versucht sich mit einem energischen Schlagzeugeinsatz von diesem zu entledigen - bis ihr dämmert, dass es die durchgelatschte Sohle ganz gut flickt - läuft GODSPEED YOU BLACK EMPEREOR sie über den Haufen. Benommen wirft man sich gegenseitig einige Samples und Loops an den Kopf, merkt aber schnell, wie gut man sich eigentlich versteht, und entschließt sich den weiteren Weg zusammen zu gehen. Ausufernd sind die Gespräche zwischen den Beiden, manchmal versinkt man gemeinsam in Klanglandschaften und lässt sich treiben. Nach einem anregenden Zwiegespräch tanzt man ausgelassen über die Strasse, zumindest gemäß der eigenen Maßstäbe. Für unbeteiligte Zuschauer wirkt dieses Unterfangen eher spacig, aber die beiden stört das nicht. Etwas außer Atem macht man sich zur nächsten Etappe auf, gewinnt langsam an Fahrt und während rundherum alles ausufert, überlegen sich die Beiden - natürlich nur so zum Spaß - wie sie denn wohl ihr Kind nennen würden. Nach einem heftigen Intermezzo einigt man sich auf GREGOR SAMSA und legt sich zum Abschluss des Tages auf eine Parkbank und schaut in den Sternenhimmel. Bevor irgendwer etwas kitschiges sagen kann, schlafen beide einfach ein und träumen von Kafka. (27:36) (09/10)

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Ox Fanzine #55 als PDF

GREGOR SAMSA

55:12 CD

Nach zwei wunderschönen EPs, einigen ebenso wunderbaren Konzerten auch in Deutschland und unendlicher Wartezeit veröffentlichen GREGOR SAMSA jetzt endlich ihr erstes Album, das im Unterschied zur Vorgänger-EP gar nicht so lang ist, wie es heißt. Eigentlich ist "55:12", wie zu erwarten, viel mehr eine Herbstplatte geworden, als eine, die zu langsam steigenden Temperaturen passt. Aber bis die Tage wieder kürzer werden, wird sie mich sicher in einigen schönen, weltvergessenen Stunden begleiten. GREGOR SAMSA lassen sich viel Zeit für ihre Songs. Sie gönnen ihnen lange Intros, die Melodien und Harmonien entwickeln sich langsam und manchmal bäumen sie sich zu schönen Finalen auf. Sänger und Sängerin tragen mit verhuschten Stimmen ihre spärlichen Lyrics vor, dazu tupft ein Fender Rhodes. Das Ganze natürlich im Zeitlupentempo und mit EXPLOSIONS IN THE SKY-mäßiger Größe, dankenswerterweise ohne deren Pathos zu erreichen. Natürlich denkt man auch an SIGUR RÓS, aber die Entrücktheit des Richmonder Quartetts ist viel spärlicher und weniger poppig als die der Isländer. Die auf den EPs noch durchblitzenden poppigen Momente haben sie hier ganz zugunsten melancholischer Landschaften aufgegeben. Auf Albumlänge ist es bewundernswert, wie einheitlich das Album wirkt, und wirklich heraus sticht keiner der Songs. Aber das spricht nur für das gleich bleibend hohe Niveau von "55:12". (50:31) (08/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

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