Haunted—Tour 2005 - 2017, Tickets, Konzerte, Interviews
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125 Shows in 66 Städten / 15 Ländern
Zeitraum
09.03.2005 - 14.04.2023
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03.04.2017 - DE-Hamburg, LOGO
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THE HAUNTED dürfte für Fans härterer Klänge längst kein unbekannter Name mehr sein, haben sich die Schweden doch schon anno 1998 durch ihr selbstbetiteltes Debüt in viele Thrashmetaller-Herzen gespielt.
Der Grund, dass diese Platte aus dem Wust der METALLICA- oder KREATOR-Kopien herausstach, lag wohl nicht zuletzt am erfahrenen Line-up. Die Band besteht hauptsächlich aus Mitgliedern der einstigen AT THE GATES, als auch Peter Dolving (ex-MARY BEATS JANE).
Auf "The Haunted Made Me Do It" gesellt sich allerdings als neuer Sänger Marco Aro hinzu, der früher bei FACE DOWN sein Unwesen trieb. Beim Starten des ersten Instrumentalsongs "Dark Intentions" kommt man schon nach den ersten Sekunden nicht umher, an alte SLAYER-Platten zu "South Of Heaven" Zeiten zu denken.
Immer wieder sollte sich der Hörer im Laufe der 36 Minuten das Booklet zu Gemüte führen, um wirklich sicher zu sein, dass bei dieser Produktion weder Kerry King noch Dave Lombardo beteiligt waren.
Zu dieser Spezies gehören auch die folgenden Tracks "Bury Your Dead", "Trespass" oder "Leech". Der Stil ändert sich erst beim etwas spacigeren "Hollow Ground", was durch seine leicht 70er Jahre angehauchten Vocals zeitweise dis sonstige Hasstirade unterbricht.
Leider können nicht alle Songs den hohen Level der ersten halten, Totalausfälle sind auf "The Haunted Made Me Do It" aber nirgends zu finden. Vor allem der neue Sänger Marco ist zwar kein hundertprozentiger Ersatz, aber macht mit Sicherheit eine ordentliche Figur und lässt die Platte genau das Richtige für Momente werden, in denen man die Anlage kräftig aufdreht um sich für kurze Zeit alle seine Probleme rauspusten zu lassen.
Was war ich gespannt auf dieses Album der besten Schweden-Holzkapelle auf diesem Planeten! Konnte man ja schon bei "Made Me Do It" eine erhebliche Steigerung nachvollziehen, vor allem dank Frontflummi Marc Aro, finde ich beim ersten Durchlauf nicht unbedingt so richtige Killertracks. Das heißt jetzt nicht, dass "One Kill Wonder" unbedingt schlechter ist, aber nach ein paar Rotationen finde ich dieses Album dann durchaus passabel - mehr aber auch nicht. Live wird das Material sowieso oberamtlich daherkommen, dass ist so sicher wie ein SLAYER-Konzi voll mit Klassikern und Kuttenträgern in den ersten Reihen! Also wie gewohnt virtuoses Gitarrengefrickel ohne Ende und eine Frontsau am Mikro welcher auf seine maltretierten Stimmbänder einen Scheiß zu geben scheint. Unbedingt mal anchecken und live sieht man sich sowieso THE HAUNTED an! (8/10)
Alter Schwede! Was für ein Schwinger ist das denn? HAUNTED sind zurück mit ihrem 4. Album und machen dort weiter, wo sie mit "One Kill Wonder" aufgehört haben. Ich habe die reguläre Version des Albums mit 11 Tracks vorliegen (es gibt eine limitierte Auflage mit zwei exklusiven Bonustracks und anderem Artwork) - und die hat es in sich. Der Opener "No Compromise" hätte nicht treffender betitelt werden können, die Nummer kommt dermaßen brachial, intensiv, schnell und hart - es ist unglaublich! Mir fallen wenige Vertreter des Genres Thrash-Metal ein, die hier mithalten können. Sound genial, volle Breitseite und trotzdem differenziert und irgendwie "crisp". Der Rest der Scheibe verläuft exakt so, wie ich mir das gewünscht habe: weitere High-Speed-Geschosse wie "Sabotage" oder "Sweet Relief" wechseln sich ab mit harten Mid-Tempo-Songs. "My Shadow" als einzige Ballade und die spärlich gesetzten Soli sind in Ordnung - es ist die Rhythmus-Wand, die den Ton angibt. Die Intensität des Albums ist körperlich spürbar. Zur Besetzung ist noch zu sagen, dass "Original-Sänger" Peter Dolving (der vom selbstbetitelten 1. Album) wieder an Bord ist. Und fand ich Vocalist Marco Aro von "The Haunted Made Me Do It" und "One Kill Wonder" schon klasse, so ist der Gesang auf "rEVOLVEr" ein weiterer Schritt nach vorne und nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass die Platte einen derart anspringt und fesselt. Dazu kommen noch Per Möller Jensen an dem Drums und Björker/Jensen als das beste Rhythmus-Gitarren-Duo seit Hanneman/King von SLAYER. Hier geht nichts anderes als die volle Punktzahl! (46:00) (10/10)
THE HAUNTED beginnen ihre neue Scheibe "The Dead Eye" mit dem treibenden Midtempo-Rocker "The flood", dessen Gitarrenwände an METALLICA in ihren guten Zeiten erinnern. Ganz groß ist von Anfang an Sänger Peter Dolving, der eine unfassbare Intensität an den Tag legt. Dann folgt "The medication", eine absolute Granate, die mich vollkommen wegfegt. Das sind die Songs, die ich bei THE HAUNTED am meisten liebe und die bei mir definitiv Gänsehaut verursachen. "The drowning" und "The reflection" fallen leider ein wenig ab und plätschern so dahin. "The prosecution" bewegt sich ebenfalls im unteren Drehzahlbereich, ist aber wieder härter, hat coole Beats und eine Menge Abwechslung zu bieten. "The fallout" ist eher ruhig und schiebt immer wieder "echten" Gesang ein, um mit "The medusa" eine langsame Rocknummer folgen zu lassen. "The shifter" ist dann (endlich) wieder ein Kracher mit mächtigem, gedrosseltem Chorus. "The cynic" lässt mich eher ein wenig ratlos zurück, geht nicht wirklich rein, der Song. Mit "The failure" folgt der längste Song. Feister Rock mit kurzen Akustikeinschüben. Auch hier lassen METALLICA grüßen. "The stain" ist ein hartes Kaliber, sehr schnelle Parts wechseln mit brutalen, gedroschenen Strophen und sich öffnendem Chorus. "The guilt trip" als Schlusspunkt ist ein schleppendes Monster mit grandiosen Gitarren. Unterm Strich fehlt mir ein wenig die Wucht und die Unbekümmertheit der Vorgänger, die auslaugende Intensität von "rEVOLVEr" wird nicht erreicht. Wahrscheinlich ist das die "Weiterentwicklung", welche die meisten Bands auf dem Niveau von THE HAUNTED früher oder später durchmachen. Sei's drum, gute Platte, die ich mir noch des Öfteren zu Gemüte führen werde. (55:04) (7)
THE HAUNTED sind zurück. "Versus" heißt das neue Werk. Ähnlich wie auf "The Dead Eye" überwiegen auf dieser Scheibe Songs, die tempomäßig gedrosselt sind. Im Unterschied zum Vorgänger kommt die Band aber sehr schnell auf den Punkt, die Songs sind kompakt und klar strukturiert.
Lediglich "Rivers run" überschreitet die Vier-Minuten-Grenze, der Rest der elf Tracks pendelt sich bei dreieinhalb Minuten oder darunter ein. Geradezu Punkrock. Durch das Gespräch mit Peter Dolving (siehe Interview in diesem Heft) glaube ich, diese Scheibe und die Band besser zu verstehen.
Der Mann hat so entwaffnend klar und entspannt die Intention und Entwicklung von THE HAUNTED beschrieben, dass zumindest ich nicht anders kann, als schnelle Stücke schnell und langsame Songs langsam sein zu lassen.
Und definitiv: THE HAUNTED sind hart, auch ohne hohes Tempo. Es scheint, als habe sich die Entscheidung, "Versus" live einzuspielen, ausgezahlt. Ohne Schnörkel knallt sie direkt in die Magengegend, kombiniert mit einer fetten, glasklaren Produktion.
Lediglich die sphärischen Parts und Songs ("Skuld") sind nicht so mein Ding. Ansonsten gibt es hier ohne Wenn und Aber extreme Musik, kombiniert mit leidenschaftlichen Texten. Wie heißt es so schön im Info? "Kein falscher Stolz, keine Trendanbiederung, keine falschen Werte - Surrender to this!" Yo.
(8)
Das hier ist Metalcore der alten Schule, denn es gibt eine Best Of von THE HAUNTED aus der Zeit von 1998 bis 2003, den Jahren also, wo sie bei Earache unter Vertrag waren. Das ist wirklich gut, auch wenn Ausnahmesänger Peter Dolving lediglich bei den Tracks der ersten Scheibe „The Haunted" am Start ist („Hate song", „Undead", „In vein", „Chasm", „Forensick").
„Warning Shots" bedient sich ansonsten noch der Alben „The Haunted Made Me Do It" und „One Kill Wonder" (mit Marco Aro am Gesang) - zumindest auf CD1. Wer die drei Alben noch nicht besitzt und sozusagen „einsteigen" will, der ist hier vorzüglich bedient.
Für Fans ist CD2 interessanter. Diese startet mit den unveröffentlichten Studio-Tracks „Ritual" und „Creed" (aus den „One Kill Wonder"-Sessions), dem CANDLEMASS-Cover „Well of souls", sowie, ebenfalls unveröffentlicht, „Eclipse" (ein „The Haunted Made Me Do It"-Session-Song).
Dann folgen drei Tracks des Live-Albums „Live Rounds In Tokio". Auch hier bedient Marco Aro das Mikro, anschließend folgen zwei Demotracks von 1997, entstanden kurz vor den Aufnahmen zum ersten Album und logischerweise mit Dolving, abschließend endet CD2 mit minderwertigen Proberaumaufnahmen ohne Gesang, aus einer Zeit, als die Band noch nicht einmal unter dem Namen THE HAUNTED firmierte.
Sowas ist ja immer ein nettes „Dokument", aber für den Hörer eigentlich absolut überflüssig. Sei's drum, das ist hier ein feines Package aus einer Zeit, als die Schweden noch Vollgas gegeben haben.
Eigentlich grenzt es ja fast an ein Wunder, dass es diese Band überhaupt noch gibt, denn schließlich standen Gitarrist Patrik Jensen und Bassist Jonas Björler vor gar nicht langer Zeit noch alleine da.
Zum Glück konnten mit Adrian Erlandsson (Drums, AT THE GATES/PARADISE LOST) und Marco Aro (Vocals, THE RESISTANCE, ex-FACE DOWN), die beide übrigens schon zu früheren Zeiten zu THE HAUNTED gehörten, sowie dem ehemaligen SIX FEET UNDER-Gitarristen Ola Englund alte/neue Leute gewonnen und die Band somit weitergeführt werden.
Dass man sich dabei wieder stark am früheren Schaffen THE HAUNTEDs orientierte, liegt angesichts der Beteiligten wohl in der Natur der Sache. Mit „Exit Wounds“ macht man es sich zwischen den Meilensteinen „The Haunted Made Me Do It“ (2000) und „Revolver“ (2004) bequem und brettert ein bemerkenswertes Thrash-Metal-Brett durch die Boxen, welches alte Schule und Moderne geschickt verbindet.
In Sachen Sound ging man im Hinblick auf die wilde Vorgeschichte ebenfalls auf Nummer sicher und legte die Produktion vertrauensvoll in die Hände von Tue Madsen, der schon zwischen 2006 und 2011 drei Alben der Band produzierte und hier einen erstaunlich transparenten Klang geschaffen hat.
Keine Frage: Mit THE HAUNTED ist nach wie vor ernsthaft zu rechnen.
Nach all den vielen Problemen in den letzten Jahren haben THE HAUNTED schon mit dem 2014er „Exit Wounds“ bewiesen, dass sie es immer noch draufhaben. Nun kommt mit „Strength In Numbers“ eine Platte, die belegen soll, dass die Schweden noch weiter an Biss zugelegt haben.
Das gelingt mit den ersten Akkorden des Intros „Fill the darkness with black“ sogar überdurchschnittlich gut, bevor man sich im weiteren Verlauf der Platte auf einem soliden, wenn auch nicht wirklich spektakulären Level einpendelt.
Der Death/Thrash-Cocktail bleibt aber wie immer auf Augenhöhe mit der Konkurrenz und macht auch „Strength In Numbers“ zu einem Album, das man sich ruhigen Gewissens ins Regal stellen kann, und zwar nicht nur um die Sammlung zu vervollständigen.