Hinterlandt—Tour 2004 - 2009, Tickets, Konzerte, Interviews

Oh oh, ich gebe zu, dass ich mich bei dieser CD in mir eher fremde musikalische Territorien begebe, falls jemand den einen oder anderen Vergleich also komisch findet: Kann schon sein. Mir fehlt in der Elektronikszene einfach der Überblick. Mit meiner Band NEURON spielten wir vor ein paar Wochen auf dem "Epidome"-Festival von Epistrophy-Records in Hannover. Mit dabei waren noch die göttlichen PROFESSOR für einen einmaligen 4-Song-Revival-Gig nach 11 Jahren Pause. Großer Spaß und Pech für alle, die es verpasst haben. Die PROFESSOR-7" ist übrigens gerade als 3"-CD wiederveröffentlicht worden und auf jeden Fall den Kauf wert. Nun, lange Rede, kurzer Sinn: PROFESSOR-Gitarrist Jochen Gutsch ist heute mit seinem Soloprojekt HINTERLANDT unterwegs, das aber auch rein gar nichts mit dem Death Metal seiner alten Bands zu tun hat, sondern, wie schon eingangs erwähnt, pure elektronische Musik ist. Die vier eigenen Songs, die alle die 10-Minuten-Marke überschreiten, sind schon sehr unterschiedlich, "Deckchair anthem" beginnt für meine uneingeweihten Ohren wie ein KRAFTWERK-Song, um dann in Popmusik (KEIN Schimpfwort) im Sinne von vielleicht Edwyn Collins umzuschlagen, an den HINTERLANDT mich live auch sehr erinnert hat. Bei "Mehrgegenwärter" wandelt sich der Song von Computersoundscapes zu tanzbaren Rhythmen mit kurzem nicht schmierigen Geigenintermezzo, um dann gemächlich zu seinem Ursprung zurückzukehren. Der Titeltrack "New belief system" und "Au revoir mon enemie" kommen dann den Live-Auftritten von HINTERLANDT am Nächsten. Drums und Bass aus der Laptop, dazu Gitarre und Sprechgesang, sehr ruhig und unaufdringlich. "Making plans for Nigel" ist dann noch eine abschließende Coverversion von XTC, wobei ich aber das Original nicht kenne. Für mich ist "New Belief System" eine willkommene Abwechslung für ruhige und entspannte Momente fernab meiner sonstigen Hörgewohnheiten. Schöne Sache (64:13) (08/10)

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Ox Fanzine #63 als PDF

HINTERLANDT

Automatic Teller Machine CD

Was macht ein Deutscher in Down Under, wenn er vom Ayers Rock bis zum Känguru schon alles gesehen hat? Ganz klar, er macht Musik und lässt sich ins Info schreiben, dass HINTERLANDT aus Australien kommt. So geschehen bei HINTERLANDT, dem Soloprojekt von Jochen Gutsch. Inzwischen wohnt Gutsch wieder in Deutschland; von Bonn aus plant er seine Liveauftritte über die Bühnen der ganzen Welt. Von Helsinki bis Sydney ist er schon gekommen, mit seinen leicht verdaulichen Elektro-Popsongs. Das neunte(!) HINTERLANDT-Release mit dem denkwürdigen Titel "Automatic Teller Machine" enthält acht fluffige Tracks für den Chillout in der Feierabendsonne. Gutschs samtweiche Stimme wird getragen von Elektronik-Gefrickel. Die Intensität der Musik ist gleichbleibend über die gesamte Albumlänge und bietet trotzdem Abwechslung. Das Spektrum von HINTERLANDT reicht von der Songwriter-Ballade bis zum clubbigen Breakbeat. Und wenn dann leise der Synthesizer fiept, um die warmen Slides der Country-Gitarre einzuleiten, hebt die "Automatic Teller Machine" langsam ab und erreicht bald die Flughöhe von Meditationsmusik. Nichts für Fans von SICK OF IT ALL. (47:36) (5)

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Ox Fanzine #68 als PDF

HINTERLANDT

Ensemble

Es ist ganz spannend, zu verfolgen, was aus Hardcore-Musikern der Achtziger wurde. Viele verschwanden sang- und klanglos von der Bildfläche, andere – wie Jochen Gutsch – machen musikalisch etwas ganz anderes.

Kammermusik in Australien zum Beispiel. Damit darf er für sich in Anspruch nehmen, eine absolute Extremposition im Ox zu belegen. „Ensemble“ ist hier Albumtitel und Inkarnation in einem, Gutsch an Gitarre und Trompete wird von zwei Violinen und einem Cello begleitet und spielt drei lange Stücke, die von einzelnen Tönen bis zu fließenden „schönen“ klassischen Melodien reichen.

Nix für Punx. Keine Wertung.