Howe Gelb—Tour 2009 - 2017, Tickets, Konzerte, Interviews

Nach dem letzten ganz exzellenten GIANT SAND-Album "Chore Of Enchantment" hat Howe Gelb jetzt auch ein weiteres Solo-Album verwirklicht, bisher erst sein zweites. Ein natürlich sehr reduzierter Brocken, auf dem Gelb überwiegend alleine musiziert, aber auf allzu exzentrisches Ideengut verzichtet. "Hisser" könnte in dieser Form auch ein GIANT SAND-Album ohne Band sein, was bei seinem ersten Solo-Album zwar auch der Fall war, nur dass GIANT SAND zu dieser Zeit Platten aufgenommen haben, die hauptsächlich aus zusammenhanglosen Songfragmenten bestanden. Natürlich wäre Gelb nicht Gelb würde er sich nicht den einen oder anderen schrägen Ausrutscher leisten, aber damit muss man bei diesem Mann halt immer rechnen.

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Ox Fanzine #42 als PDF

HOWE GELB

Sno Angel Like You CD

Bei GIANT SAND-Kopf Howe Gelb hat man gerade auch das Gefühl, er würde eine Platte nach der anderen unter unterschiedlichen Namen raushauen. Wenn es denn das kreative Potenzial hergibt ... Hier gibt es sehr reduzierte, beschwingte Country-Klänge, eingespielt mit einem kanadischen Gospelchor, der der Platte über Gelbs charakteristisches Songwriting und seinen typischen Gesang hinaus ihren spezifischen Reiz verleiht. Drei der Songs stammen vom 1997 verstorbenen, aus dem Umfeld Tucsons, Arizona kommenden Gitarristen Rainer Ptacek, mit dem Gelb in der Vergangenheit immer mal wieder zusammengearbeitet hatte. Von dem stammt auch "The farm", eine relativ spröde Country-Blues-Nummer, die aber aufgrund des Gospelchors eine erstaunliche Intensität erreicht. Vier der insgesamt 14 Stücke sind recht alte, neu arrangierte Gelb-Nummern wie "Robes of bible black". Was vielleicht im ersten Moment wie die Schnapsidee einer exzentrischen Musikerpersönlichkeit erscheint, entpuppt sich auf Platte als erstaunlich gut funktionierendes, wenn nicht sogar richtig großartiges Konzept und als eine der originellsten und leicht konsumierbarsten Erzeugnisse aus dem Hause Gelb, dem es immer wieder gelingt, einen angenehm zu überraschen und der Alt-Country hier eine interessante Souligkeit verleiht. (09/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

HOWE GELB

The Coincidentalist

Howe Gelb hat solo und mit seiner Band GIANT SAND so viel gute Musik aufgenommen, dass man den einen oder anderen Durchhänger immer relativ gut verkraften konnte. In welche Kategorie sein neues Album „The Coincidentalist“ dabei fällt, ist mir aber immer noch nicht ganz klar.

Zumindest wird die Platte ihrem Titel gerecht, denn es scheint sich tatsächlich um eine recht zufällige Anordnung von Songideen zu handeln, die Gelb allerdings nie zu einem kompakten Ganzen zusammenfügen kann.

Und so ist „The Coincidentalist“ mal wieder eine dieser Platten in Gelbs Schaffen, bei denen es den Anschein hat, der Mann sei in einer verrauchten Kellerbar hängengeblieben und hätte sich die leicht gelangweilte Hausband geschnappt, um der schönen Tradition des Crooning zu huldigen.

Und zufällig befanden sich dabei im Publikum Leute wie M. Ward, Steve Shelley von SONIC YOUTH oder Bonnie „Prince“ Billy. Überzeugender waren in den letzten Jahren sicher Gelbs Flamenco-Platte „Alegrías“ oder seine Aneignung von Gospel auf „’Sno Angel Like You“, aber unter dem Strich besitzt „The Coincidentalist“ immer noch genügend exzentrische wie originelle Momente, um die etwas schlafwandlerische, behäbige Atmosphäre letztendlich doch wieder äußerst unterhaltsam und hörenswert zu machen.

Good ol’ Howe ...

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Ox Fanzine #111 als PDF

HOWE GELB

Sno Angel Like You

Vor zehn Jahren veröffentlichte GIANT SAND-Kopf Howe Gelb auf Thrill Jockey das Soloalbum „Sno Angel Like You“, das seinem alles andere als spärlichen, qualitativ durchwachsenen Output ein weiteres Werk hinzufügte.

Wie auch bei anderen Veröffentlichungen unter seinem eigenen Namen neigte Gelb auch hier zu eher reduzierten Country-Klängen, die sofort ihren Urheber verrieten. Nichts unbedingt Spektakuläres in Gelbs Gesamtwerk also, allerdings bekam die Platte einen besonderen Kick durch die Zusammenarbeit mit einem kanadischen Gospelchor, der „Sno Angel Like You“ zu einer seiner definitiv spannenderen Arbeiten machte.

Vier der insgesamt 14 Stücke waren allerdings alte, neu arrangierte Gelb-Nummern, neben drei Songs des 1997 verstorbenen, aus dem Umfeld Tucsons, Arizona kommenden Gitarristen Rainer Ptacek, mit dem Gelb in der Vergangenheit immer mal wieder zusammengearbeitet hatte.

Bei Fire wurde diese immer noch ganz hervorragende Platte jetzt in schicken Vinyl- und CD-Editionen neu aufgelegt, die noch um die damals separat erhältliche, aber schon lange vergriffene Live-Platte „Sno Angel Winging It“ ergänzt wurden.

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Ox Fanzine #128 als PDF

HOWE GELB

Gathered

Howe Gelb ist ein außergewöhnlicher Künstler, der seit Mitte der Achtziger ein wichtiger Impulsgeber für den Americana- und Alternative Country war, vor allem mit seiner Band GIANT SAND, später dann auch durch seine Soloplatten.

Das heißt nicht, dass bei ihm alles gleichermaßen aufregend ausfällt, und so war sein „Future Standards“-Album von 2016 nicht so der Hit, aber auch seine 2018er Neueinspielung des GIANT SAND-Debütalbums „Valley Of Rain“ von 1985 entpuppte sich als eher überflüssig.

Sein aktuelles Werk erscheint erneut bei Fire und zeigt Gelb von seiner folkigen, in sich ruhenden Seite, so richtig bändigen lässt sich der Exzentriker in ihm aber nicht. Auf „Gathered“ gibt es 15 spartanisch, aber durchaus abwechslungsreich instrumentierte Stücke, fünf davon mit zusätzlichen Gastsänger*innen, bei denen Gelb den Bogen spannt von Jazz über Folk zu Country, was schon immer sein Songwriting ausgemacht hat.

Trotz der Reduziertheit der Kompositionen gelang Gelb, der in einer Schnittmenge aus Sinatra und Captain Beefheart den Crooner gibt, hier aber mal wieder ein sehr atmosphärisches Album, wie im Titel angedeutet eine eher unzusammenhängende balladeske Songsammlung, die aber dennoch gut als homogenes Werk funktioniert.