A Whisper In The Noise—Tour 2008 - 2012, Tickets, Konzerte, Interviews

In Zeiten musikalischer Massenproduktion ist es relativ einfach geworden, tatsächlich gute Werke von den Schwachen zu unterscheiden - vorausgesetzt man findet die Guten. Dass das Label Exile On Mainstream die Suche erheblich vereinfacht, beweist das Album „Dry Land“ des Künstlerkollektivs A WHISPER IN THE NOISE aus Hanska, einem winzigen Ort in Minnesota. Mastermind West Thordson musste also vor der im März anstehenden Europatour noch einige Fragen beantworten.A WHISPER IN THE NOISE - wenn man euren Bandnamen interpretieren will, seht ihr euch selbst als einen ruhigeren Seitenarm der lauten Hardcore-Szene? Ich glaube ja. Obwohl unsere Musik von Natur aus dazu neigt, eher soft zu sein, finde ich, und so geht es auch einigen anderen AWITN-Mitgliedern, im Hardcore sowie im frühen Metal eine Möglichkeit mich auszudrücken. Wir haben da sicherlich gewisse Gemeinsamkeiten. Wir alle mögen MINDFLAYER und bewundern FUGAZI. Kann man eure Wurzeln auch im Singer/Songwriter-Bereich finden

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Ox Fanzine #76 als PDF

Reviews

A WHISPER IN THE NOISE

Dry Land CD

"Manchmal passieren sie noch: diese kleinen Wunder." Nicht wenige musikalischen Beipackzettel fangen so an, aber in diesem Fall scheint wirklich was dran zu sein. A WHISPER IN THE NOISE sind ein Künstlerkollektiv rund um Mastermind West Thordson, das seit Jahren in unterschiedlichen Besetzungen spielt, aber dabei immer ein Ziel vor Augen hat: melancholisch-düstere, orchestral-verklärte, aber immer eindringlich-imposante Musik hervorzubringen. Und so eine Musik entsteht natürlich nicht in Seattle oder D.C., sondern in den Farmlands von Minnesota, auf einem Bauernhof in einem verlassenen Dorf, auf dem das Wort Einsamkeit noch Bedeutung hat. Nur so kann eine Musik entstehen, die so ruhig und reflektierend ist und trotzdem oder gerade deswegen so direkt ins Herz sticht. Auch NEUROSIS liegen beim zweiten Hinhören von "Dry Land" gar nicht mehr so fern. Auch wenn die brachialen Ausbrüche sich hier eher in musikalische Landschaftsbeschreibungen ergießen, so bleibt die langsame Düsterkeit im Vordergrund - und schlägt gleichzeitig eine Brücke in eine ganz andere Welt: in die der orchestralen zeitgenössischen Musik eines Arvo Pärt beispielsweise. Hier gibt es also noch viel zu entdecken. (54:42)

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Ox Fanzine #75 als PDF

A WHISPER IN THE NOISE

To Forget

Mittlerweile zum Duo geschrumpft, haben A WHISPER IN THE NOISE nun endlich ihr langersehntes sechstes Studioalbum veröffentlicht. „To Forget“, der Titel kommt wohl nicht von ungefähr, soll es doch den Bruch mit der jüngeren Bandvergangenheit widerspiegeln.

Ja, ich verstehe, man hat versucht, sich natürlicher zu geben, alles frei nach dem Motto „Let it flow!“ Und es fließt ja auch, manchmal angenehm plätschernd und rauschend, manchmal eher zäh mahlend.

Dem direkten Vergleich zu „Dry Land“ kann „To Forget“ wahrscheinlich auch der Vergangenheitsbruch-Grundhaltung wegen nicht standhalten. Da hätte der eine oder andere Ohrwurm à la „As we were“ der Sache doch sicherlich keinen Abbruch getan, es fehlen einfach eindeutige Höhepunkte.

Und so taugt dieses Album ausgezeichnet als angenehm unaufdringliche Hintergrundberieselung, als kleiner Soundtrack unterwegs – mit Bildern unterlegt erhält manches schließlich auch seinen Sinn –, aber sicherlich nicht als Platte für die Ewigkeit.