Liar—Tour 2005 - 2006, Tickets, Konzerte, Interviews

Holla, was geht ab? Hardcore goes Metal oder was? LIAR aus Belgien haben sich für ihre 8-Song-EP nämlich ein Fantasy-Cover ausgesucht, das schwer nach Todesmetall aussieht, so à la Kämpfer der Apokalypse. Musikalisch kommt's dann nicht so krass, wie erwartet, sprich: INTEGRITY werden in puncto Schwermetallgehalt nicht überholt. Zwar liegt LIAR jede Leichtfüßigkeit fern, ihr Leben scheint vielmehr nur aus Schmerz und Pein zu bestehen, doch wo viele andere Formationen blind den Metal-Helden ihrer Kindheit folgen, geben sich die Belgier einen Ruck und besinnen sich darauf, wie Hardcore einst begann - nämlich mit hektischem, bolzigem Schraddelsound. Die Mischung stimmt somit, und Freunde von speedigem Wuchtcore à la STRAIN oder STRIFE sind deshalb hiermit gut beraten.

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Ox Fanzine #24 als PDF

LIAR

Liar´s Hell CD

Was spielen Straight-Edge-Vegan-Krieger, die zudem noch aus Belgien kommen? Richtig, Metal, und genau das bieten LIAR auch auf ihrem neuen Album, nachdem sie nun bei Alveran Records gelandet sind. Mit Hardcore hat das irgendwie gar nichts mehr zu tun, waren die vorherigen Alben noch als Metal-HC durchgegangen, so habe LIAR hier ihre Entwicklung zum reinen Metalsound wohl abgeschlossen. Und während mir LIAR vorher nie so richtig gefielen, so kann mich dieses Album wirklich begeistern, wahrscheinlich weil es nicht mehr so ein grauenhafter Mix ist. Etliche Gitarrenriffs und Songparts könnte man nämlich auch auf einem SLAYER-Album finden, besonders so absolute Killersongs wie "Sons of Judas" werden auch jeden Metaljünger begeistern. Und selbst die Abwechslung kommt bei "Liar´s Hell" nicht zu kurz, wenn natürlich auch musikalisch etwas beschränkt, wird doch zumindest in diesem Rahmen alles ausgeschöpft. Die Texte behandeln die gewohnten Thematiken, und auch wenn LIAR mit ihren Aussagen über Earth-Liberation und Veganismus im Kern Recht haben, so sind die Aussagen meiner Meinung nach doch allzu sehr von einem Schwarz-Weiss-Sehen geprägt, etwas mehr Differenziertheit wäre schon angebracht, sonst wird das nämlich alles nur zu irgendeiner weiteren Hardliner-Scheisse. Ach ja, das Cover hat so ein Typ gemacht, der auch schon für MARILYN MANSON was fabriziert hat, genauso beschissen sieht es dann auch aus.

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Ox Fanzine #43 als PDF

LIAR

Invictus CD+DVD

Praktisch zum vorzeitigen zehnjährigen Jubiläum des "Invictus"-Albums erblickt nun eben dieses, aufgestockt mit schmuckem Bonusmaterial, ein weiteres Mal das Licht der heimischen CD-Player. Als Mitte der Neunziger die Metalcore-Welle nach Europa schwappte, waren LIAR mitunter eine der ersten Bands, die dieses Hybriden-Genre aus thrashigem Death Metal und Hardcore-Shouts hier publik machten. Metalcore war damals noch Metal mit Hardcore-Gesang, ohne monotone Moshparts oder zuckersüßen, cleanen Emo-Gesang im Refrain. "Invictus" ist somit ein gutes Beispiel für oldschooligen Metalcore, der somit die Blaupausenriffs für die folgenden Generationen liefern sollte. Auf der beiliegenden DVD finden sich noch ein paar Livemitschnitte aus den Jahren '96 und '97 und es ist echt schon erstaunlich zu sehen, das zu der Zeit die so genannte H8000-Fraktion recht zahm am Moshen und sogar Pogen war, während sich heute die Kids die Fressen auf Konzerten eintreten und ihre neuesten Tattoos vorführen. Irgendwie kommen bei diesem Rerelease nostalgische Gefühle in mir hoch, an eine Zeit, wo dieses Genre noch nicht kommerziell ausgeschlachtet wurde und man immer wieder neue Bands entdecken konnte. Wer also mal einen kleinen thrashigen Ausflug in die Metalcore-Vergangenheit machen will, sollte sich ruhigen Gewissens dieses Package zulegen. Ich hatte auf alle Fälle meinen Spaß dabei, auch als omnivorer Alkoholiker. (08/10)

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Ox Fanzine #64 als PDF

LIAR

Murder Manifesto CD

Vorurteile sind bekanntlich dazu da, um sie zu brechen: Obwohl die Belgier bekennende Veganer und Straight Edger sind verstehen sie es doch optimal ein schepperndes Metalbrett abzuliefern, weitab von den gängigen Metalcore-Klischees mitsamt der trendigen Emo-Parts im Refrain. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass einige wenige Metalcore-Bands sich evolutionsmäßig im Laufe der letzten Jahre doch ein klein wenig weiterentwickelt haben - musikalisch versteht sich. Aber LIAR sind vom auferlegten Metalcore-Stempel definitiv meilenweit entfernt, denn von den so genannten Hardcore-Wurzeln ist noch nicht mal ein Samenkorn übriggeblieben. "Murder Manifesto" ist ein waschechtes Metal-Album, was selbst jedem eingefleischten Langhaarmetaller sofort zum jauchzenden Haarewedeln motivieren dürfte. Aber ob diese Klientel sich mit dem veganen und alkoholfreien Lebensstil der Belgier anfreunden könnte, bleibt zu bezweifeln. Wie dem auch sei, eine durchaus angebrachte Investition für alle, die auf thrashigen Death Metal stehen. (07/10)

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