Moth—Tour 2013 - 2018, Tickets, Konzerte, Interviews

Seit ihrem gefeierten Debüt They Fall von 2013 liefert das Hamburger Heavy-Trio THE MOTH regelmäßig Tracks mit einer Eingängigkeit ab, die im Genre Sludge überraschen. Zur letzten LP Hysteria von 2017 war in einer Review treffend zu lesen: "Popmusik, gespielt mit einem Bulldozer". Mit 'Kim Wilde meets Bolt Thrower' beschreibt es die Band selbst. Diesen Ansatz treiben THE MOTH nun mit ihrem neuen Album Frost auf die Spitze. Eingängige Hooklines verfangen sich wie ein ausgeworfener Fleischerhaken in Herz und Hirn der Zuhörer und erklären, warum die Band ihren Stil Doom-Sludge-Pop nennt. Unter der Schale roher Wucht, die die Songs zunächst präsentieren, zeigen THE MOTH lyrisch allerdings eine neue Offenheit und Verletztlichkeit. Das Er- und Durchleben von Schicksalsschlägen zieht sich als wiederkehrendes Thema durch die Platte - alles unter einer rauen Schale aus markantem und bewusst rohem Klang. Frost wurde in gerade mal 24 Stunden live eingespielt, aufgenommen und gemischt von Jose Lorenzo, Bombrec Recording. Gemastert von Timo Höcke, Die Wellenschmiede. Nach drei Alben beim fantastischen Label This Charming Man, geben THE MOTH mit Frost ihr Labeldebüt auf Exile On Mainstream.

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Reviews

MOTH

Immune To Gravity CD

Dass man ein Buch nicht nach seinem Umschlag bewerten sollte, bewahrheitet sich einmal mehr im Falle von MOTHs fünftem Album. Denn was zunächst wie eine neue CONVERGE-Epigone aussieht, entpuppt sich schon recht bald als weit weniger explosive Rockmusik. Musik, die man sich gut bei US-MTV-Sendungen vorstellen könnte, wenn in einer Show mal wieder eine nette Gitarrennummer gebraucht wird. Das muss nicht das Schlimmste sein, aber der Haken an MOTH ist, dass sie so tun, als wollten sie rocken, als seien sie aggressiv, aber insgeheim schielen sie doch von der Bühne auf die Mädels und bleiben immer so flockig, dass man ihnen vieles als Pose übel nehmen will. Mit WEEZER hat man sicher die richtigen Vorbilder, aber auch an deren sonnigen Gebrochenheit reichen sie nicht heran. Unterm Strich grundsolider College-Rock, und wer den mag, soll hier ruhig reinhören, schlecht sind MOTH nun wirklich nicht. (32:28) (05/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

MOTH

Hysteria

THE MOTH und ihr drittes Album „Hysteria“ sind ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht jede Idee umsetzen sollte, die einem im Proberaum nach ein paar Bier so durch den Kopf schießt. Die drei Hamburger_innen haben sich entschieden, statt der bereits vorliegenden, professionell produzierten Version ihres neuen Albums lieber die Pre-Production zu veröffentlichen. Das bringt eine Reihe von Problemen mit sich, die „Hysteria“ zielsicher über die Klippe schubsen. Zunächst die Vocals: Die Integration des Gesangs von Bassistin und Gitarrist in den rumpeligen Sound wurde bei Mix/Mastering versäumt. Jetzt klingen die beiden Stimmen wie unmotivierte Fremdkörper, die über einem muffigen Fuzz-Sumpf schweben. Noch schlimmer aber ist der Bass-Sound. Knarzend wie alte Schiffsbalken stört er alle Songs. Diese sind übrigens gar nicht mal so gut. Und aufgrund der rudimentären Produktion fällt das auch noch sofort auf. Teilweise sind die Stücke so belanglos und uninspiriert, dass man regelrecht sauer wird. Authentische Emotionen oder Spaß am Sound kommen einfach nicht rüber. Also: Wer guten Stoner-Sludge sucht, findet ihn hier garantiert nicht.

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Ox Fanzine #68 als PDF

MOTH

They Fall

Leider konnte ich auf dem This Charming Man Festival in Mannheim nicht THE MOTH aus Hamburg sehen. Dafür kann ich mich jetzt mit dem ausgezeichneten Debütalbum trösten. Mit drückendem Live-Sound ausgestattet, offeriert das Trio acht Songs zwischen Sludge, Doom und etwas Stoner, durchweg mit mitreißendem Groove – mal flott voran preschend, mal mit zäher Schwere.

Prägnante und heftige Riffs, wummernde Gitarrenmelodien, brummender Bass, wuchtiges Drumming; das sind die vier Soundpfeiler, auf denen die eingängigen Refrains von Gitarrist Freden und Bassistin Cécile stehen.

Der ultratiefe Gesang im Wechsel beziehungsweise synchron mit der helleren Stimme sind dabei ein wesentliches charismatisches Element der Band – und nicht das Einzige, was hier an KYLESA denken lässt.

Bemerkenswert für ein Debüt und das Genreumfeld allgemein ist, dass THE MOTH mit straffem, durchdachtem Songwriting glänzen, also keine überlangen Passagen mit ewigen Wiederholungen oder zielloses Riffgewalze zu bemängeln sind.

„They Fall“ bietet stattdessen dreißig intensive und packende Minuten.

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Ox Fanzine #111 als PDF

MOTH

And Then Rise

Auf ihrem Debütalbum „They Fall“ von 2013 preschten THE MOTH zackig durch dorniges Riff-Dickicht, wateten durch tiefe Sludge-Sümpfe und erklommen gemessenen Schrittes massive Doom-Steilwände. Statt sich dabei auf lang gewundenen Song-Pfaden zu verlaufen, steuerte das Hamburger Trio immer recht zügig auf einen griffigen Refrain zu.

In der Kombination mit Gitarrist Fredens tiefem Growling und Bassistin Céciles apathischem Klargesang lagen die Vergleiche zu frühen KYLESA nahe. Auch Bands wie HIGH ON FIRE oder BISON B.

C. durfte man als grobe Wegmarken akzeptieren. Auf dem neuen Album Nummer zwei, „And Then Rise“, hat sich daran grundsätzlich nicht allzu viel geändert. THE MOTH wollen aber durch mehr Abwechslungsreichtum und weniger Geradlinigkeit zu mehr Tiefe und Anspruch gelangen.

Ein Vorhaben, das man als gelungen betrachten kann. Ob man dafür gleich recht viel an Eingängigkeit und Refrains opfern musste, wirft aber die Frage auf, ob dabei nicht vielleicht eher mehr verloren, als neu hinzugewonnen wurde.

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Ox Fanzine #119 als PDF

MOTH

Hysteria

Mit „Hysteria“ kommt das dritte Album der Hamburger Doom/Sludge-Metaller THE MOTH und das hat es in sich, vor allem in Sachen Sound. Junge, Junge, wie hier der Bass knarzt und die Gitarren „fuzzen“, da flattert zwangsläufig das Beinkleid, insbesondere dann, wenn die Band auch noch derartige Erdbebenriffs zum Besten gibt, wie im Titelsong.

Und auch ein Stück wie „Brachial“ macht seinem Titel alle Ehre, wenngleich jenes angesichts seiner gemäßigten Melodieführung noch fast als „eingängig“ bezeichnet werden könnte. „Als würden CELTIC FROST auf frühe HIGH ON FIRE treffen!“, sagt John Paul Davis von CONAN – unterschreibe ich so.

Definitiv die klanggewordene Wucht!

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Ox Fanzine #135 als PDF

MOTH

Frost

Seit nunmehr zehn Jahren sind THE MOTH aus Hamburg aktiv und konnten sich in dieser Zeit weit über die Szene-Grenzen hinaus einen guten Namen erspielen. Das liegt ohne Zweifel an der Musik des Trios, die irgendwie etwas von allem beinhaltet, das gut ins Ohr geht. Hier werden sludgige Riffgewalt und Stonergebrumme mit derart eingängigen Hooks kombiniert, dass zwangsläufig das Wort Pop Verwendung finden muss. Dessen glattgebügelte Perfektion wurde jedoch gekonnt dadurch umgangen, dass „Frost“ in nur 24 Stunden eingespielt wurde. Der Platte wohnt eine wahnsinnige Spontanität und ein unglaublich kerniger Biss inne. Das weckt Bierdurst und Lust auf stickige Clubatmosphäre. Beinahe nicht zu glauben, dass die Band vor sechs Jahren noch ungleich wütender klang und als Mix aus CELTIC FROST und frühen HIGH ON FIRE beschrieben wurde, wäre da nicht ein Song wie das titelgebende „Frost“, das dann doch wieder in eben jene Richtung schielt. Nach wie vor eine beeindruckende Band.