Merauder—Tour 2005 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Dass sie die Master Killer sind und bleiben werden war klar und hat wohl niemand angezweifelt, da darf man sich dann auch mal mit dem Nachfolger Zeit lassen, und vor allem - Gott persönlich - A.J. Novello das Produzieren überlassen. Auf meinen liebsten Producer sei deswegen hingeweisen, weil MERAUDER natürlich wieder in fast unmöglichen Sphären einen Brutalo Sound runterbraten, der schlicht zum derbsten und erdrückensten zählt, was aus NY gegenwärtig kommt. Der einzige Ausweg aus diesem Martyrium war auf den letzten beiden Scheiben ein Break oder ein langsamer Moshpart, diesmal - und das macht die Platte perfekt und unverkennbar - streuen sie beschwörende, hunderprozentig widererkennbare melodische Riffs ein, die genau richtig sitzend, den Songs eine Dynamik verleien, die die Vorbehalte gegen diese Band im Sinne von "zu stumpf, Proll etc." ad absurdum führen. Neben der BOTH WORLDS (deswegen erwähnte ich A.J.) die Platte, die für Jahre reichen wird.

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Ox Fanzine #35 als PDF

MERAUDER

Bluetality CD

Der vierjährliche Veröffentlichungsrhythmus der Herren MERAUDER wird auch mit dem dritten Album eingehalten. Wir erinnern uns: 1995 erblickte das Debüt "Master Killer" das Licht der Welt, 1999 war es Zeit für "Five Deadly Venoms", und 2003 heißt es "Bluetality". Einerseits könnte man die New Yorker als Faulpelze bezeichnen, andererseits sollten sich viele andere Bands einen ähnlichen Veröffentlichungsrhythmus zulegen, denn alle zwölf Monate eine durchschnittliche Platte auf den Markt zu bringen, ist ja nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Dann doch lieber wie MERAUDER, die zwar selten, aber dann zumindest überdurchschnittlich auf rundem Silber erscheinen. Zehn Songs haben die Mitbegründer einer ganzen Generation aufs Band transportiert, zehn Hymnen, die in die bewährte Kerbe schlagen: Old-schoolige Hardcore-Töne, wie sie auch Kollegen wie SICK OF IT ALL oder AGNOSTIC FRONT heute noch aufs Parkett legen, unterlegt mit modernen, aber merklich dezenten Metaltönen. Weiterentwicklung ist natürlich für eine Band dieser Spezies ein Fremdwort, doch das hätten MERAUDER wohl auch eine Menge Fans übel genommen. Man biedert sich nicht an, sondern verlässt sich auf die Quellen, die für KILLSWITCH ENGAGE, SHADOWS FALL und ähnlich gelagerte Truppen unbestritten sind. "Solide" ist das alles sagende Wort.

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Ox Fanzine #50 als PDF

MERAUDER

God Is I

Nachdem Originalgitarrist „Sob" 2006 verstarb und MERAUDER sich mit diversen Line-up-Wechseln herumschlagen mussten, hätte ich ihnen ein Album wie „God Is I" 2009 kaum zugetraut. Dachte ich zumindest während der ersten Hälfte des Albums.

Schleppend, zäh und doch irgendwie treibend, schiebt sich da zum Beispiel „Ratcatcher" durch die Boxen und hätte so auch gut auf dem Debüt „Masterkiller" seinen Platz gefunden. „Built on blood" zeigt eindrucksvoll, wo HEAVEN SHALL BURN und Co.

sich ihre Riffideen und frühe Inspiration hergeholt haben, bevor dann mit dem Titelsong nicht nur die Halbzeit des Albums erreicht ist, sondern auch die Spitze des Spannungsbogens. Soll heißen, dass MERAUDER zwar durchweg ihren unverkennbaren Sound fahren, aber leider nach der Hälfte des Albums anfangen, etwas eintönig zu klingen.

Wäre „God Is I" eine MCD mit sechs Songs geworden, hätte ich tief in die Punktekiste gegriffen. So aber kann ich nur eine 7 mit Abzügen vergeben.