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Shows
18 Shows in 9 Städten / 2 Ländern
Zeitraum
31.07.2013 - 21.04.2017
Letzte Show
21.04.2017 - DE-München, Kranhalle
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MERCHANDISE haben ihre EP offensichtlich in einer Blechdose aufgenommen. Dazu haben sie all ihre Freunde eingeladen, die irgendein Instrument halbwegs spielen können, alle haben mehr oder weniger gleichzeitig angefangen, mit diesen Instrumenten irgendetwas zu tun und wahrscheinlich waren auch Drogen im Spiel.
Zumindest klingt das so. Und das klingt – pardon – scheußlich.
In den frühen Achtziger Jahren war 4AD ein Garant für exzellente und innovative Veröffentlichungen. Nicht wenige Fans haben sich alle Veröffentlichungen und Formate gekauft, teilweise ohne vorher reinzuhören.
Das war zu einer Zeit, als Gründer Ivo Watts-Russell die Geschicke des Labels steuerte und mit THE HOPE BLISTER selbst ein spannendes Projekt hatte. 1999 verkaufte er seine Anteile an Beggars Group und zog sich aus der Musikszene zurück.
Seither wirkt die „Labelpolitik“ etwas diffus. MERCHANDISE mögen dafür exemplarisch stehen. Die Band liefert gängigen schnörkellosen Indiepop mit allem, was dazu gehört, nur leider zu austauschbar.
Da hat es wenig geholfen, dass man sich Gareth Jones, der schon die in Berlin eingespielten Alben von DEPECHE MODE produziert hat, als Produzent an die Seite geholt hat. Das Trio aus Florida verliert sich immer wieder in elektronischen Spielereien in Verbindung mit etwas verhallten Schrammelgitarren.
Mit Blick auf den brillanten Gitarren-Pop der Achtziger Jahre, auf den sich die Band auch bezieht, sollte man sich eher an AZTEC CAMERA, THE LOTUS EATERS oder THE PALE FOUNTAINS erinnern.
Vermutlich werden MERCHANDISE kein Highlight sein im Backkatalog von 4AD.
Der Albumtitel des US-Trios MERCHANDISE ist durch eine Kurzgeschichte des Schriftstellers JG Ballard beeinflusst, jener Autor, der auch eine große Inspiration für Ian Curtis von JOY DIVISION war. Damit hat haben sich aber die Gemeinsamkeiten zwischen der US-Band und der britischen Post-Punk-Legende erschöpft.
MERCHANDISE sind ein Gesamtkunstwerk aus elektronischem Indierock, dunklen Post-Punk-Reminiszenzen und Kunstreferenzen. Sänger Carson Cox hat das Video zum Song „Flower of sex“ arrangierte und huldigt damit dem italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni und dessen Filmen „Blow Up“ und „Zabriskie Point“.
Oft geht es in den Songs um den Verlust an Menschlichkeit in einer Welt, in der sich Katastrophenmeldungen aneinanderreihen. Neun Songs, die den Spagat zwischen Achtziger-Jahre-Sound, Wave Rock bis hin zu Progrock gelungen hinbekommen und vermutlich mitten in der Nacht mit Ray Ban-Sonnenbrillen im Gesicht aufgenommen wurden.