Minus—Tour 2004 - 2008, Tickets, Konzerte, Interviews

Sehr, sehr progressiv, wie MINUS auf "Jesus Christ Bobby" zu Werke gehen. Mit ihren ersten beiden Alben haben sich die Isländer bereits weltweit Lorbeeren in der Presse sichern können, denn renommierte Magazine attestieren der Band einen Ausnahmezustand, der die Grenzen des Punk, Alternative und Hardcore verwischten lässt. Und so falsch liegen die Kollegen da wirklich nicht, denn MINUS verstehen es, auf gekonnte Weise die verschiedensten Stile zu einer gelungenen, wenn auch sehr gewöhnungsbedürftigen Mischung zu verarbeiten. Hier trifft noisiger Rock auf Emo, Hardcore auf akustische Gitarren usw. Entfernt erinnern sie dabei an NEUROSIS oder die aufgelösten REFUSED, deren Scheibchen auch nie auf Anhieb zündeten, sondern meist erst das volle Potential nach mehreren Durchläufen offenbarten. Und, sind wir doch mal ehrlich: Genau diese Platten sind doch die Besten, weil Beständigsten?

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #45 als PDF

MINUS

Halldór Laxness CD

The Return of the Islandic Psychos! Die Kunde macht schon länger die Runde - MINUS, die fünf Isländer, die einst mit "Jesus Christ Bobby" ein furchterregendes, geisteskrankes Etwas von einem Hardcore-Album veröffentlichten, haben nun den Rock'n'Roll entdeckt. "Halldór Laxness", benannt nach einem isländischen Literaturnobelpreisträger, heißt dieses Rockwerk, wurde bereits im Herbst 2003 auf Victory veröffentlicht und kommt nun dank Sony nochmal in deutsche Läden. Verpasst hat man dem Album ein neues Artwork und vier Bonusvideos drangekleistert. Unverändert ist die Musik. Zwischen psychotischem Drogenwahn, wildem Rockinferno und einer Kelle Hardcore-Breaks'n'Screams begeistert die Scheibe mit 12 Stücken, die unverkennbar die Handschrift MINUS' tragen. Die Songs sind allesamt groß, abwechslungsreich, versiert, dicht und angenehm fremdartig. Das hier ist schwer zu kategorisieren und gerade deshalb sehr spannend. Das sollte den MOTÖRHEAD-Fan ebenso ansprechen wie den REFUSED-Fan. Das ist stonerig drogenverseucht, besitzt aber eine allgegenwärtige New School Hardcore-Vitalität. Wer Gefallen an Bands wie VAUX, EVERY TIME I DIE, THE BRONX oder dem letzten Album von ABHINANDA gefunden hat, der sollte sich die isländischen Destructo-Rocker nicht entgehen lassen. (43:36) (09/10)

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #55 als PDF

MINUS

The Great Northern Whalekill

Oha, eine Band, die ihren politischen Protest direkt im Albumnamen führt. Denn obwohl eine stark übergewichtige Person das Cover schmückt, handelt es hier tatsächlich um ein Statement gegen den Walfang, den Island - die Heimat der Band - immer noch betreibt. Die zweite Fliege, die MINUS mit dieser Klappe schlagen, ist eine Reminiszenz an PANTERAs Album "The Great Southern Trendkill". Womit wir bei der Musik wären: Was bei MINUS als erstes auffällt, ist, dass sie mit ihrem Sound stark in die Stoner-Ecke gehen. Viele der Songs sind schnellere, klassische Rockstücke, die mit der Stimme von Sänger Krummi teilweise an BLACK SABBATH erinnern. Auf dem Grundgerüst dieses Sounds, der an sich schnell langweilen könnte, probieren MINUS aber immer wieder gute Einfälle aus, die zur musikalischen Vielfalt von "The Great Northern Whalekill" führen. Die Wahl, für dieses Album mit Joe Baresi (QOTSA, MELVINS, TOOL) zusammen zu arbeiten, war mit Sicherheit keine schlechte. "TGNW" ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch mit Stoner und klassische Rocksounds nicht die gleichen Stereotype zum tausendsten Mal kopieren muss ... (7)