Pigs—Tour 2013 - 2015, Tickets, Konzerte, Interviews

DIE PIGS hießen früher mal THE PIG MUST DIE und haben von mir aus offensichtlichen Gründen den Spitznamen THE HOSENKLONE bekommen. Die aktuelle Platte (eigentlich von 2004, aber hinten pappt ein Post-it mit der erschöpfenden Erklärung "Neu aufgelegt!" drauf) kleistert mir grade die Gehörgänge zu, dabei hat der Onkel Doktor doch so betont, dass ich mit Zucker aufpassen soll. Vielleicht gibt mir Muttern ja einen Schluck Insulin ab. Uuuäch, das Zeuch schmeckt ja so, wie ich mir immer vorgestellt habe, dass Lebertran schmeckt ... Mit Punk hat das wenig bis gar nix zu tun, eher mit Neue Deutsche Popmusik meets Stadionrock. Insofern eifern sie immer noch ihren Vorbildern nach!?! Das einzige, was mir früher gefallen hat, dass sie es nämlich mal krachen lassen, haben sie sich anscheinend abgewöhnt. Die Fotos im Booklet sehen total nach Studenten aus. Und die Texte ohne Aussage passen gut zu dem Eindruck. Lang leben die Gehirnbeschonten! (02/10) (52:17)

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Ox Fanzine #61 als PDF

PIGS

Abbey Rock CD

In den 90er Jahre nannte sich die Band THE PIG MUST DIE und fabrizierte Deutschpunk mit Melodie und TOTEN HOSEN-Attitüde, wenn ich mich recht entsinne. Die 90er Jahre sind auch schon eine Weile her, und jetzt ist die Band beim Alternative Rock gelandet. Konsequenterweise quittieren DIE PIGS das mit einem Namenswechsel. Deutsche Texte gibt es weiterhin, eher von der persönlichen Sorte bis hin zum Liebeslied und weit weg von politisch-programmatischen Aussagen. In die Emo-Ecke könnte man die Band trotzdem nicht stecken, dafür ist die Musik dann doch zu poppig, zu soft, zu wenig rockend. Unaufgeregter, manchmal arg schunkelnder Gitarren-Pop mit deutschen Texten also, gegen den nichts zu sagen ist, der mir aber auf Dauer zu unaufgeregt und zu wenig arschtretend klingt. Dagegen sind ja sogar PUR noch echte Rocker. (03/10)

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Ox Fanzine #64 als PDF

PIGS

You Ruin Everything

Geniales Cover: Zwei Clowns am Strand, die aussehen als seien sie gerade nach einer durchsoffenen Nacht aus der Kanalisation gekrochen. Nicht lustig. Das passt zur Musik. Und zu der wiederum passt der Albumtitel.

Und hinter dem und allem anderen stecken Dave Curran, den man als UNSANE-Bassisten kennt (hier spielt er Gitarre), sowie Drummer Jim Paradise, mit dem er auch schon 2001 bei J.J. PARADISE PLAYERS CLUB gespielt hat.

Produziert hat Andrew Schneider (unter anderem CAVE IN, CONVERGE, UNSANE), der wohl auch halbes Bandmitglied ist und Bass spielt. Unter dem Eindruck einer BIG BUSINESS-UNSANE-Doppelshow zu Wochenbeginn ist es kein Wunder, dass mir PIGS wie eine geringe Variation des an diesem Abend in brachialer Lautstärke Gebotenen vorkommt, wobei PIGS bei aller krassen Noisigkeit auch Platz lassen für gelegentliche akustisch anmutende Passagen.

Hier haben drei Menschen, die hinreichend bewiesen haben, dass sie wissen, was sie (musikalisch) tun, ein freigeistiges, intensives Album gemacht, nur für sich und ein paar andere Menschen.

Wer UNSANE verehrt, sollte zugreifen. Kommt mit einem sehr schönen Siebdruck-Textblatt und CD für „virgin vinyl“-Fetischisten.

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Ox Fanzine #103 als PDF

PIGS

Gaffe

Als Appetizer für ein möglicherweise bald erscheinendes Album ist diese 10“ des Seitenprojekts von Dave Curran (UNSANE) gedacht. Bei den drei Songs auf dieser EP geht es – im Verhältnis zu Currans Hauptband – relativ gesittet zu.

Soll heißen, auf „Gaffe“ gibt es so etwas wie Strukturen und bisweilen sogar eine Melodie. Selbstredend ist das alles in tonnenschwere Sludge-Riffs verpackt und mit verdammt schlechter Laune vorgetragen.

Schlaflose Nächte aus Vorfreude auf das vielleicht irgendwann mal erscheinende Album bereitet mir „Gaffe“ allerdings nicht.

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Ox Fanzine #111 als PDF

PIGS

Wronger

Sie erteilen uns allen eine Lektion zum Thema würdevolles Altern: Dave Curran (Bass, Vocals, UNSANE), Jim Paradise (Drums, PLAYER’S CLUB, FRESHKILLS) und Andrew Schneider (Gitarre, Produzent von CAVE IN, CONVERGE, MADE OUT OF BABIES).

Alle drei müssen nichts mehr beweisen und könnten sich entspannt ins echte Leben zurückziehen. Stattdessen legen sie das zweite Album ihres Babys PIGS vor. Schon das Debüt „You Ruin Everything“ und die EP „Gaffe“ konnten einiges.

Sie waren aber rückblickend nicht wirklich mehr als gelungene UNSANE-Ableger. „Wronger“ dagegen spielt in einer ganz anderen, einer eigenen Liga. Die drei Veteranen machen natürlich immer noch Noiserock.

Sie können nicht anders, es ist in ihrer DNA. Nur tun sie das dieses Mal deutlich kompakter, eigenständiger und vor allem angriffslustiger als bisher. PIGS setzen mehr auf Tempo und schnellere Riffs und das passt besser zu ihnen als der bekannte und lieb gewonnene UNSANE-Midtempo-Groove.

Und als ob das nicht schon genug wäre, setzt Julie Christmas noch einen drauf und beweist auf „Bug boy“, dass hinsichtlich Eindringlichkeit niemand ihr und ihrer Stimme das Wasser reichen kann.

Was bleibt mehr zu sagen, außer dass PIGS mit „Wronger“ absolut alles richtig gemacht haben (pun intended).