Strange Flowers—Tour 2008 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

"Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen", fordete Wolfgang Neuess bereits Mitte der Sechziger. Die STRANGE FLOWERS aus Pisa, nicht zu verwechseln mit den namensgleichen belgischen Powerpoppern, liefern dazu den perfekten Soundtrack. In den Linernotes lobt FUZZTONES-Rudi, seit dem legendären 94er Beat-O-Mania-Festival Freund und Fan der Flowers, dass ihre Musik eine zeitlose Qualität besitzt. Recht hat er. Zwar klingen die von Echo und Hall verwaberten endlosen Freakout-Wahwah-Passagen der längeren Songs deutlich wie die Spätsechziger-PINK FLOYD, allerdings kriegen die meisten Stücke dennoch den Bogen zu halbwegs geradem, wenn auch ausuferndem Jinglejangle-Psych, dem zwar etwas mehr Hummeln in der Büx gut tun könnte, der allerdings auch nie wirklich anstrengt, nervt oder sich in in weitläufige Instrumentalimprovisationen ergießt. Trotzdem sind sechzehn Minuten definitiv viel zu lang für einen Song. (07/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

STRANGE FLOWERS

The Imaginary Space Travel Of The Naked Monkeys CD

Nach der etwas lahmarschigen Split-CD mit den fantastischen BABYSCREAM kommen die STRANGE FLOWERS nun wieder mit einem eigenen Release zurück. Und das Schöne dabei ist, sie klingen konzentrierter, abwechslungsreicher und frischer, als noch auf leicht ermüdenden "Ortoflorovivaistica"-CD von 2006. Zwanzig Jahre hat die Combo nun tatsächlich auf dem Buckel, und ihr blumiger Spacepop macht in dieser Form wieder richtig Spaß. Natürlich tanzt man zu diesen Klängen nicht Polka oder schwingt sich am Kronleuchter durch den Tanzsaal. Aber wenn man mal so richtig "chillen" will, wie die jungen Leute so sagen, dann ist die Platte über die Weltraumreise der nackigen Affen genau das richtige. Sphärisch verhallte Vocals, bisweilen zweistimmig vorgetragen, dazu wohlig warme Mellotronschübe und ein im Echo badender Gitarrensound, immer gerne auch mit dem Bottleneck-Röhrchen über die Saiten geschleift, das ist der rote Faden, der sich durch nahezu alle Songs des Albums zieht. Das ergibt ein organisches Ganzes, manchmal plätschert es mir zwar immer noch etwas zu seicht und auf Wellness getrimmt daher, als ob man ein Melissen-Entspannungsbad vertonen wollte. Aber in hektischen Zeiten wie diesen kann das manchmal gar nicht schaden. (7)

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Ox Fanzine #71 als PDF

STRANGE FLOWERS

Aeroplanes In TheBackyard

Na, was ein Glück ... So lahmarschig und verhuscht, wie auf ihren letzten beiden Platten gehen die STRANGE FLOWERS nicht mehr zu Werke. Hier gibt es eher bodenständige Kost, ziemlich Westcoast-mäßig, die BYRDS sind jedenfalls auf dieser Platte der größere Einfluss als Syd Barrett, der der Band nicht wirklich gut getan hatte.

So straight forwärts rockender Countrypsych mit gelegentlichen Wahwah-Exkursen, ganz im Sinne der L.A.-Paisley-Punk-Szene, mit diesem Sound haben die Flowers nun endlich mal eine Richtung eingeschlagen, für die ich mich auch erwärmen könnte.

(7)

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Ox Fanzine #80 als PDF

STRANGE FLOWERS

Vagina Mother

Ein Jahr ohne neues Album der STRANGE FLOWERS? Undenkbar, die Neopsychedeliker aus Pisa sind bienenfleißig wie eh und je. „Vagina Mother“. Das neue Werk hält den Standard der Band, es ist nicht viel schlechter oder besser als irgendeins der letzten fünf Alben.

Und – genau wie diese – ist es leider ziemlich einschläfernd. Vor Jahren schrieb ich bereits, dass sie vorzüglichen Wellness-Psych für Entspannungsbäder mit Melissenaufguss produzieren. Okay, die neue Platte hat mehr Rock-Zutaten als damals, aber es ist leider wieder nur zum Dahindämmern geeignet.

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Ox Fanzine #88 als PDF

STRANGE FLOWERS

The Grace Of Losers

Was ist nur mit den STRANGE FLOWERS los? Ein zweites Frühlingserwachen? Auf dem neuen Album strotzen sie quasi vor Frische, die Lahmarschigkeit einiger der letzten Platten haben sie abgestreift, es drängt sie zu neuen Taten im neuen Sound.

Weg vom Psych der späten Sechziger, hin zum barocken Freakbeat der Mitte des Jahrzehnts, das ist eine äußerst angenehme Entwicklung. Mehr ZOMBIES als PINK FLOYD, dazu haben sie noch WHO, SMOKE und CREATION begierig aufgesogen und in ihr Liedgut eingeflochten.

Und endlich gelingt es ihnen, kurze, aber knackigen Popsongs zu schreiben und zu spielen. Die Zeiten des akustischen Sedativums haben sie hoffentlich hinter sich gelassen.

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Ox Fanzine #100 als PDF

STRANGE FLOWERS

Pearls At Swine

Mit den STRANGE FLOWERS muss man sich als hartgesottener Freund der Klänge aus den Sechziger Jahren nun schon ein gefühltes halbes Leben lang herumschlagen. Es war nicht immer leicht mit ihnen, zu oft haben sie in der Vergangenheit mit schlappen Hippierock-Songs enttäuscht, doch irgendwie bekamen sie vor einigen Jahren doch noch die Kurve, und mit „Pearls At Swine“ setzen sie nun die erfreuliche Entwicklung der letzten paar Alben fort.

Strafferer Sound, eher an Freakbeat der mittleren Sixties als an die ach so progressiven Spätsechziger-Scheußlichkeiten angelehnt, und die Formel steht den Turinern bestens zu Gesicht. „Eugene“ ist ein kraftvoller Garagerocker geworden, „Sarah Blake“ ist eine entspannte Drogen-Mod-Nummer, die bestens auf „Ogdens’ Nut Gone Flake“ der SMALL FACES gepasst hätte, und der Titelsong erinnert an besten Momente von DREAM SYNDICATE.

Als Paisleypopper macht die (wieder mal umbesetzte) italienische Psych-Legende jedenfalls eine ausgesprochen gute Figur. Interessantes Schmankerl der neuen Besetzung: keine Bassgitarre mehr, stattdessen kommt eine Rhodes-Bass-Orgel (wie bei den DOORS) zum Einsatz! „Pearls At Swine“ gefällt jedenfalls von Hören zu Hören besser, und ist bislang das Beste, was die STRANGE FLOWERS abgeliefert haben: ein Grower ohne Abnutzungserscheinungen, der das Zeug zum potenziellen Klassiker hat.

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Ox Fanzine #122 als PDF

STRANGE FLOWERS

Best Things Are Yet To Come

Zum dreißigsten Geburtstag darf es auch mal ein etwas besonderer Release sein. Dem Neopsych-Quartett aus Pisa hat sein Label Area Pirata nun eine Doppel-CD randvoll mit den stärksten Tracks aus der Zeit von 1987 bis heute spendiert.

Die STRANGE FLOWERS hatten in all den Jahren leider immer schon die Tendenz, dem Erfolg so nahe wie möglich zu kommen, und es dann doch noch zu verbocken. Area Pirata glaubt dennoch an die Band, deren Sound zwischen ungestümem Garage-Fuzz, blubbernder Psychedelia, lieblichem Folk und schepperndem Freakbeat liegt.

Den Kern des Ensembles bilden seit Anbeginn Michele Marino als Sänger und Hauptsongschreiber, der Leadgitarrist Giovanni Bruno sowie Drummer Maurizio Dalcini. Diese Werkschau enthält Songs von allen sieben Studioalben, teilweise neu gemixt, ganze fünf unveröffentlichte Nummern, Demos (aus der Vorproduktion des 2008er-Albums „Vagina Mother“ sowie drei eigens für diesen Anlass eingespielte brandneue Nummern.

Chronologisch sortiert bietet die Songsammlung einen Überblick über die feinsten Momente einer Band, die stets den kreativen Workflow über kommerzielle Aspekte gestellt hat, und dennoch über dreißig Jahre hinweg den Kopf über Wasser halten konnte.

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Ox Fanzine #136 als PDF

STRANGE FLOWERS

Songs For Imaginary Movies

Tatsächlich acht Jahre ist es seit dem letzten regulären STRANGE FLOWERS-Album her, die Doppel-CD zum dreißigsten Geburtstag bleibt dabei außen vor. Und einmal wieder beweisen die vier Acid Rocker aus Pisa, dass sie zu den nachhaltigsten Bands im Area Pirata-Bandstall zählen. „Songs ...“ ist ein frischer und eleganter Release geworden, die Band schreibt und spielt inspirierte Psychedelic-Pop-Songs, besinnt sich dabei auch auf ihre Garage-Roots, kann eine enorme Bandbreite von Schattierungen in den Bandsound einweben. Hell/dunkel, farbig/monochrom, laut/leise, die FLOWERS tänzeln elegant zwischen den Polen, die ihre psychedelische Vision manifestieren. Dabei gehen sie völlig eigenständig, selbstsicher und mit großer Leidenschaft (nach all den Jahren!) zu Werke. Elf bemerkenswerte Songs gibt es auf Vinyl, CD- und Streaming-Konsumenten erhalten zudem zwei Bonustracks. Das Coverartwork mit dem Augapfel im Kameraobjektiv ist ziemlich ansehnlich geraten, der Sound des von Bassist Alessandro Pardini aufgenommenen und von der Band in Eigenregie produzierten Albums überzeugt auf voller Distanz. Neben dem entzückenden SONIC DAWN-Album eine der stärksten Neopsych-Veröffentlichungen der Saison.