Genre
Punkrock/Hardcore
Shows
139 Shows in 73 Städten / 19 Ländern
Zeitraum
31.10.2005 - 30.06.2024
Letzte Show
12.12.2015 - DE-Leipzig, Conne Island
Nächste Show
30.06.2024 - DE-Schweinfurt, Stattbahnhof
Booking
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TEN YARD FIGHT und CONVERGE sprühen förmlich vor Ideenreichtum und Schaffenskraft: Neben dem metallastigen New School-Sideprojekt ANOTHER VICTIM haben beide Bands mit BANE noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer, das qualitativ mehr als nur ein weiteres Nebenprojekt ist. "Holding This Moment" kombiniert in gekonnter Weise geradlinige, melodische Old School-Elemente mit eher breakreichen New School-Elementen, wobei unter dem Strich ein sehr abwechslungsreiches Gesamtwerk herauskommt. Dabei entwickelt sich (nicht zuletzt dank der fetten und wuchtigen Produktion) eine ungeheuere Dynamik, die durch die tollen Background-Chöre noch verstärkt wird. BANE haben meiner Meinung nach mit diesem acht Songs umfassenden Mini-Album ein kleines Meisterwerk abgeliefert, das mit Sicherheit zu den absoluten Höhepunkten des Hardcore-Genres im Jahr ´98 zählt.
Hier handelt es sich um eine 1995 von Aaron Dalbec (CONVERGE) gegründete Band, die sich dem schnelleren Hardcore verschrieben hat. Allerdings geht man längst nicht so aggressiv und brachial wie bei CONVERGE zur Sache, sondern tendiert eher zur typischen New Yorker Straight Edge-Fraktion. Nach ständigen Line Up-Wechseln legen sie jetzt mit "It All Comes Down To This" ihr erstes Full Length-Album vor, auf das die Welt aber nicht wirklich gewartet hat. Nichts besonderes, da gibt's wahrlich besseres auf dem Sektor. Ich bin schon ein wenig enttäuscht, da man von CONVERGE eigentlich immer sehr gute Kost gewohnt ist, also holt euch lieber deren neuen Output.
BANE sind BANE und werden BANE bleiben. Damit sollte das Review ja eigentlich zu Ende sein, aber es gibt vielleicht doch noch Leute, die noch nie was von ihnen gehört haben... pffffhhh, schämt euch! Um es kurz zu machen: BANE sind schwer zu beschreiben, da sie weder New School, weder sehr metallischen Hardcore, noch puren Old School machen. Sie spielen halt einfach ihre eigene Art von Hardcore, der verdammt gut ins Ohr geht, auch zum Moschen gut kommt, und einfach eigenständig ist. Zum Glück haben sie ihren Sound auch auf diesem, ihrem zweiten, Album beibehalten. Das Einzige, was mich an dem Album stört, ist dass kein Überhit wie "Can we start again" drauf ist, aber "Give blood", der letzte der 10 Songs, ist auch gut zum Mitbrüllen geeignet. Tip!
Die Stimme des Sängers einer Band entscheidet oft in Sekunden darüber, ob man eine Band mag oder nicht. Genau dieses Charakteristikum macht BANE so besonders, denn ein Organ wie das von Sänger Aaron Bedard bekommt man nicht alle Tage zwischen die Ohren gepustet. Trotz, oder gerade wegen dieser Eigenwilligkeit ist diese Hardcore-Combo etwas besonderes. Was auf musikalischer Ebene geboten wird, ist eher klassisch, ein galoppierendes Schlagzeug, schrubbende Gitarren und schöne Hooklines. Vielmehr die Texte haben mich verblüfft. Wann kommt es schon mal vor, dass man sich von der ersten Sekunde eines Albums an so verstanden fühlt? Offenherzig, bodenständig und verdammt gut vorgetragen, hat mich lange keine Band mehr so berührt. "Verdammt, warum kann ich mich nicht so ausdrücken?!" war der erste Gedanke, der mir beim Hören durch den Kopf schoss. Unglaublich, wie einfach es anscheinend sein kann, verstanden zu werden. Diese Scheibe macht Mut und vor allem Lust auf noch viel, viel mehr! Songs wie "My therapy", und vor allem "Swan song" sind echte Hymnen. Abschließend noch ein Zitat aus "End with an ellpsis": "Keep right on dancing when the curtain is closing". Danke, das werde ich mit diesem Soundtrack in meiner Tasche gerne tun! (28:01) (10/10)
Gegründet vom einstigen CONVERGE-Gitarristen Aaron Dalbec, existiert die Band aus Worcester, Massachusetts seit 1994, anfangs mit anderem Sänger noch unter dem Namen GATEWAY. Erst mit dem Einstieg Aaron Bedards das Jahr darauf wurde die Band zu BANE, zu deren aktiven Mitgliedern außerdem Zach Jordan (Gitarre), Brendan Maguire (Bass) und Bob Mahoney (Drums) gehören.
Trotz ihrer Langlebigkeit gibt es bis heute gerade mal vier Alben, rechnet man Songs auf verschiedenen Kleinformaten nicht mit, die 1998 auf „Holding This Moment“ erschienen. Ein Jahr später kam mit „It All Comes Down To This“ die erste LP, 2001 ihr Meisterwerk „Give Blood“ und 2004 „The Note“.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt, da ihre neue und letzte Platte auf Equal Vision respektive End Hits erscheint, verging eine Menge Zeit, ohne dass die Band viel neues Material aufnahm. 2009 gab es lediglich noch zwei EPs, „Boston 6:58“ und „Los Angeles 3:58“, produziert von Jay Maas (DEFEATER), der nun auch bei „Don’t Wait Up“ einen ausgezeichneten Job gemacht hat.
Der Abschied muss bei dieser Band natürlich etwas Besonderes sein, vor allem wenn man Songs wie „Ante up“ oder die Hymne „Can we start again?“ geschrieben hat, die heute jedes Hardcore-Kid mitbrüllen kann.
Und auch wenn es auf „Don’t wait up“ ein paar ziemlich typische, klassische Oldschool-Hardcore-Songs gibt wie „All the way through“ oder „Hard to find“, sprengen andere Songs diesen Rahmen deutlich und sorgen dafür, dass das Vermächtnis der Band ein absolut erinnerungswürdiges wird.
Beispielsweise das fünfminütige Wechselbad der Gefühle „Calling hours“, das mit Pat Flynn (HAVE HEART), Walter Delgado (ROTTING OUT), Reba Meyers (CODE ORANGE KIDS) und David Wood (TERROR, DOWN TO NOTHING) sehr unterschiedliche Gastsänger vereint: So unfassbar poppig der Song beginnt, so gefährlich und bedrohlich klingt Walter Delgado, als er Sänger Aaron mit Zeilen wie „You told me to ,give everything‘ and now you’re tired?“ ankläfft, und so zuckersüß ist der Part Reba Meyers’ gegen Ende des Songs.
Mit zum emotionalsten Material der Band gehört dann das Finale des Albums. So setzt sich Aaron Bedard im vorletzten Song, dem musikalisch sehr emotionalen, melancholischen „Wrong planet“ mit dem sexuellen Missbrauch durch seinen Großvater in sehr jungen Jahren auseinander: „Betrayal, more than a dirty word for me / Painful / Everywhere I see / Trust, became a diamond for me / Beautiful / Forever out of reach“.
Es folgt mit „Final backward glance“ dann schließlich das Unvermeidliche, der endgültige Abschied, der mit den Worten „I’ve never been much good at saying goodbye“ nicht besonders überraschend, aber sehr bewegend ausfällt, wenn sich Aaron mit dem letzten Wort mit seiner nunmehr seit zwanzig Jahren bestehenden Band verabschiedet.
Ein Abschied, der hörbar schwerfällt und etwas Besonderes, im Falle von „Wrong planet“ vielleicht auch sehr Wichtiges geworden ist.
Im Jahr 2014 brachte die Straight-Edge-Hardcore-Band BANE aus Massachusetts ihre letzte LP „Don’t Wait Up“ raus. Zu diesem Zeitpunkt war bereits entschieden, dass sie sich nach über zwanzig Jahren auflösen würden. Es gab aber nach einer normalen Tour 2016 noch eine große Abschiedstournee. Hierbei wurde die Band mit der Kamera begleitet und das Ergebnis ist der Anknüpfungspunkt zu dieser Doku, die über Crowdfunding finanziert wurde. Der Film kommt auf einem USB Stick, der in eine Fake-VHS-Kassette gesteckt wurde – sehr schön gemacht. Die Bandmitglieder blicken darin auf die zwei Dekaden zurück und erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie in der Zeit gemacht haben, und wie sie diese als Band teilten. Man merkt, wie wichtig jedes einzelne (Ex-)Mitglied der Band ist, alte Aufnahmen von Konzerten werden eingeblendet. Zu Wort kommen Freunde, Wegbegleiter aus anderen Bands wie TEN YARD FIGHT, HAVE HEART oder TERROR, Fans, Produzenten wie Brian McTernan und Jay Maas, Booker, Labelmacher oder das an Krebs erkrankte Mädchen Skylar, das die Band die letzten Jahre begleitete. Die letzte knappe Stunde steuert auf das unvermeidliche, aber schöne Ende hin, den beiden Abschiedsshows in Worcester mit Eltern und Kindern, Musikerkollegen, Freunden und Fans aus aller Welt. Diese Bilder zeigen, dass BANE etwas ganz Besonderes waren, von der Musik bis hin zur Message. Beeindruckend zeigt der Film die tiefe Freundschaft der Bandmitglieder und dass jeder Teil des BANE-Kosmos werden durfte, der wollte. Mehr Unity als hier habe ich noch nicht gesehen. Vielen der Interviewten geht die Story ziemlich nahe, es fließen so einige Tränen. Und nicht nur bei denen. Thank you so much, BANE.
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox33.jpg "BANE - Holding This Moment CD")
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox38.jpg "BANE - It All Comes Down To This CD")
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox45.jpg "BANE - Give Blood CD")
![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox61.jpg "BANE - The Note CD")