AMITY AFFLICTION—Tour 2011 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Es ist ein Abend im August, als das Telefon klingelt. Am anderen Ende ist ein gut gelaunter Ahren Stringer (Gesang, Bass), er ist mit der Vans Warped Tour gerade in New York. Die Konzerte laufen prächtig. Ahren ist aber auch etwas nervös. „Misery“ steht in den Startlöchern, das sechste THE AMITY AFFLICTION-Studioalbum. Wir plaudern über die neue Platte, Aufregung und Stolz. Wird „Misery“ die nächste Nummer eins? „Ich hoffe es!“, sagt Ahren. „Alles unter Nummer eins wäre eine Verschlechterung für uns.“ Die Messlatte haben sie sich selber so hoch gelegt. In ihrer Heimat Australien kletterten schon die letzten drei Veröffentlichungen an die Spitze der Charts. Wie fühlt man sich so kurz vor dem Release? „Sehr eingeschüchtert, demütig und unfassbar aufgeregt“, versichert Ahren trotz 15 Jahren Banderfahrung. Woran das liegt? „Misery“ ist anders als seine Vorgänger, keine Chance, die Reaktionen der Leute vorherzusagen. Das schürt die Aufregung. Der neue Sound „Misery“ klingt

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Ox Fanzine #72 als PDF

AMITY AFFLICTION - Fixpunkt Hoffnung

Die Konstanz und Hartnäckigkeit, die THE AMITY AFFLICTION seit zwanzig Jahren an den Tag legen, sucht ihresgleichen. Wer es auch nach so langer Zeit noch schafft, mit jedem Album zu wachsen, sich konsequent weiterzuentwickeln und die Messlatte nochmals höher zu legen, der gehört zur absoluten Speerspitze des Metalcore. Mit „Not Without My Ghosts“ erschien vor kurzem Album Nummer acht des umtriebigen Quartetts aus Australien. Ein Manifest der Hoffnung und Zuversicht bei all der Dunkelheit, die unsere Welt momentan zu bieten hat. THE AMITY AFFLICTION scheuen sich noch immer nicht, tief in ihre Gedankenwelt blicken zu lassen und Verletzbarkeit als einen Fakt zu offenbaren, ohne dies als Schwäche werten zu wollen. Man bleibt sich selbst treu. Mit Bassist und Goldkehlchen Ahren Stringer lassen wir die letzten zwanzig Jahre Revue passieren und reden auch über das aktuelle Album. Verdammt noch mal, zwanzig Jahre THE AMITY AFFLICTION! Vielleicht kannst du unseren Lesern einen kurzen Abriss

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Ox Fanzine #101 als PDF

Reviews

AMITY AFFLICTION

Misery

Wenn Bands ihren Sound verändern, rufen sie damit meist klare Reaktionen hervor: Entweder man schätzt den neuen Weg oder die „Früher war alles besser“-Mentalität macht sich breit. „Misery“, das sechste Studioalbum von THE AMITY AFFLICTION, beschert seinen Hörern ein Wechselbad der Gefühle. Der starke Opener „Ivy (Doomsday)“ lädt ein, mehr zu erkunden, und tatsächlich verbergen sich in nahezu jedem Song unerwartete Momente: viele elektronische Elemente und Eighties-Einflüsse, cleaner Gesang von Sänger Joel Birch, dem einige Breakdowns weichen mussten. Ein Beispiel aus dem Strauß bunter Überraschungen? Aus dem Refrain von „Feels like I’m dying“ springt ein irritierend-gekünsteltes Synthesizer-Motiv hervor. Hört’s euch mal an! Ihre Wurzeln haben THE AMITY AFFLICTION auf „Misery“ dennoch nicht verloren: leidenschaftlicher Metalcore mit einem guten Mix aus harten und getragenen Elementen und einer kleinen Prise Kitsch. Dass sich trotz des inzwischen verspielteren Sounds das Kernthema noch immer die Abgründe des Lebens sind, mag befremdlich wirken, ist aber pure Absicht. Ernste Lyrics in einem fröhlichen Gewand – es funktioniert. Bei aller Irritation bleibt „Misery“ unterm Strich ein extrem gut produziertes Album. Dem Können von Produzent Matt Squire und dem großen Enthusiasmus der Bandmitglieder sei Dank. „Misery“ hat seine Chance verdient.

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AMITY AFFLICTION

Not Without My Ghosts

Rückkehr zu alter Stärke. THE AMITY AFFLICTION erhöhen endlich wieder den Härtegrad und überzeugen dabei auf voller Albumlänge. Wo bei den vergangenen Veröffentlichungen mehr Wert auf die Melodien gelegt wurde, haben sie sich nun wieder auf das eigentliche Steckenpferd konzentriert und kehren zu den Wurzeln zurück. Das bedeutet dennoch nicht, dass die Refrains und Melodien nicht noch immer groß und episch sind und sich nach dem zweiten Hören in sämtlichen Hirnwindungen festbohren. „Not Without My Ghosts“ ist bereits das achte Album der australischen Vorzeige-Arbeitstiere. THE AMITY AFFLICTION gehören nicht umsonst zu den bekanntesten Vertretern ihrer Zunft. So gibt es beim neuen Album auch nichts zu meckern. Die Produktion gewohnt druckvoll, die Atmosphäre dicht und mitreißend und die Lyrics aus dem Leben gegriffen, Tragik und Hoffnung gehen Hand in Hand. Das neue Werk wartet auch mit einigen interessanten Features auf. So ist der kürzlich verstorbene neuseeländische Rapper Louie Knuxx im Song „I see dead people“ zu hören. Andrew Neufeld von COMEBACK KID, Landon Tewers von THE PLOT IN YOU und Sängerin Phem (die gerade einen kometenhaften Aufstieg hinlegt) sind als weitere Gäste auf „Not Without My Ghosts“ vertreten. Empfehlenswert!

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AMITY AFFLICTION

Everyone Loves You Once You Leave Them

Die Australier zeigen auf ihrem siebten Album, dass sie mehr sein wollen als nur eine beliebige Metalcore-Band. Dass sie dabei genau den Sound der Zeit treffen und sich schön weit in Richtung Pop bewegen, macht „Everyone Loves You Once You Leave Them“ nicht nur enorm vielseitig, sondern auch irgendwie skurril. Rund die Hälfte sind typische Geschrei-, Geboller- und Gesangssongs, die Fans der Band und auch diejenigen, die schon mal einen A DAY TO REMEMBER- sowie BRING ME THE HORIZON-Song gehört haben, glücklich machen werden. Mit „Aloneliness“ und „Just like me“ gibt es aber, wohl als Klimax der Platte, so harten College-Pop, dass der Weg in die Charts eigentlich schon geebnet sein müsste. Und das zu Recht! Vor allem erstgenannter Song ist ein heimliches Lieblingslied. Über allem steht aber das, was indirekt auch im Titel angesprochen wird. Es geht darum, sich nicht erst dann um die zu kümmern, denen es psychisch nicht gut geht, wenn es bereits zu spät ist. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass diese gute Produktion am besten richtig laut gehört wird und alle Vorurteile beiseite geschafft werden sollten.