DATSUNS—Tour 2006 - 2014, Tickets, Konzerte, Interviews
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Shows
23 Shows in 12 Städten / 1 Ländern
Zeitraum
03.10.2006 - 18.11.2014
Letzte Show
18.11.2014 - DE-Schorndorf, Manufaktur
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Mann, was schreibe ich nur über die DATSUNS? CD bekommen, eben reingehört, ganz angetan gewesen. THE D4 erwähnten die Kollegen lobend, na dann. Und jetzt gefällt mir das Album mit jedem Hören weniger. Apropos D4: die erzählten, ihre Landsleute (will heißen, die DATSUNS sind auch aus Neuseeland) hätten sich in England den Arsch abgetourt, bis es mit einem Plattendeal geklappt hat. Auch 'ne Methode. Rock'n'Roll als Karriere, wobei die Jungs sicher genug Scheisse gefressen haben, bevor irgendwas geklappt hat. Aber zurück zum Album. Das rockt, bzw. will rocken. Tut es auch, aber nicht so, wie mein Rock rockt. Gib' mir ZEKE, gib' mir GLUECIFER, gib' mir HELLACOPTERS, gib' mir GAZA STRIPPERS und gib' mir THE D4. Fein, die können alle was, was nicht heißen soll, die DATSUNS könnten nichts. Aber die genannten haben alle vor allem Punkplatten im Schrank stehen, wobei die DATSUNS immer wieder dem inneren Schweinerock freien Lauf lassen. Und da ist nicht gut. DEEP PURPLE kann man sich mit der nötigen Distanz ja mal geben, aber verdammt, niemand hat auf eine Band vom anderen Ende der Welt gewartet, die einerseits auf Rock'n'Roller macht und andererseits mit billigem DEEP PURPLE-Geriffe nervt. Und bitteschön, ein Refrain bzw. Songtitel wie „Motherfucker from hell" - hallo, geht's noch klischeehafter? Ich habe das ungute Gefühl (und die Stories im Bandinfo bestätigen mich darin), dass hier ein paar beschmierte Majorlabel-A&Rs sich gegenseitig hochgeschaukelt haben im Glauben, hier das nächste große Ding in Sachen Rock'n'Roll (ist nämlich jetzt angesagt) in Greifweite zu haben, und der Herr von V2 hatte dann den längeren Atem bzw. den dicksten Geldbeutel. Schön für die DATSUNS, die wissen jetzt zumindest, wie sie nach Neuseeland zurückkommen, wenn die ganze Blase wieder platzt, weniger schön für unsereins, dass er sich mit so einer durchschnittlichen Band abgeben muss. (39:06) 3/10
Eine Band veröffentlicht ein hervorragendes Debüt. Mit Spannung wird auf den Nachfolger gewartet und die Enttäuschung ist groß, wenn die Erwartungen nicht annähernd erfüllt werden. Kennt jeder. Wer jetzt denkt, dass dieses Schicksal auf die zweite Platte der DATSUNS zutrifft, irrt. Das Quartett aus Neuseeland steht vielmehr für das Phänomen, einen großen Erstling und ein noch größeres Folgealbum aufgenommen zu haben. "Outta Sight/Outta Mind" heißt das gute Stück, welches durch die Bank überzeugt. Zwölf Stücke - darunter "Cherry Lane" und "You Can't Find Me", vielleicht die besten Songs der vier Kiwis überhaupt - die im wesentlichen denen der 2002er Platte ähneln, aber im Detail und in puncto Produktion einfach besser klingen. Soll heißen, dass "Outta Sight/Outta Mind" exzellenter Hardrock ist, der einmal mehr mit dem klassischen Rock'n'Roll und stellenweise sogar mit dem Sound der VON BONDIES kokettiert. Und wer einmal eine DATSUNS-Show gesehen hat, sei es mit den VON BONDIES, den HELLACOPTERS oder als Headliner, kann erahnen, wie gut "Outta Sight/Outta Mind" live funktionieren wird. Einfach astrein! (40:58) (09/10)
"Let's paint the town blood red ..." ist nicht wortwörtlich zu nehmen, aber genau diese Aktion unterstreicht die Energie, die in der Platte steckt. Das erste Album der DATSUNS enthielt eine lange Zeit meine favorisierten Tanzlieder, die zweite Produktion war ganz nett, wurde aber relativ schnell in die Schublade gepackt, und nun so was. Sagt mal, seid ihr wahnsinnig? Wer oder was hat euch auf so einen Trip gebracht? Es ist diese Art von Musik die vielleicht dann entstanden ist, als man sich mit LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und Rowdys aus der Hardrock-Zeit in ein Zeltlager mit nur einem Zelt begibt. Man redet, lacht, säuft, und ich weiß nicht, was die sich genau erzählt haben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Alten den Jungen den Rest ihres musikalischen Könnens in die Seele reingequetscht haben. Das was übriggeblieben ist, eine faltige Hülle mit langen zerzausten Haaren und lebt nun auf den Bahamas. Was die DATSUNS daraus gemacht haben, begeistert mich maßlos. Ich hatte mit einem Album gerechnet, das an die erste Platte herankommt, aber kein besseres. "Such a pretty curse", "Emperor's new clothes", was für Titel, schon mal gehört? Wahrscheinlich, aber wenn ihr hören könntet, was sich dahinter verbirgt, dann würdet ihr wie ich vor Freudensprünge machen. Die DATSUNS haben sich viel Zeit gelassen und "Smoke And Mirrors" zeigt nun, wie die Band eigentlich ist, wie sehr sich ihr selbstproduziertes Album von den in Zeitdruck entstandenen Sachen unterscheidet. Ja, fuck, ich liebe diese Platte. Ich höre sie Tag und Nacht, ich stelle mir jedes mal vor, wie ich beim Konzert bin und abgehe wie die Sau, wenn sie "Maximum heartbreak" spielen, und ich platze vor Neid, weil ich alles darum geben würde, selber dort oben zu stehen und mich an einer Gitarre verausgeben zu können. (10)
In Ausgabe 49 wurde ausführlich dargelegt, warum man die Neuseeländer scheiße finden sollte, was ich schon damals etwas anders gesehen habe, da gingen mir einige Vertreter skandinavischen Schweinerocks mehr auf die Nerven.
Inzwischen haben sie ihr viertes Album aufgenommen und sind hierzulande bei Cooking Vinyl gelandet, scheinen also für einen Massengeschmack nicht mehr unbedingt interessant genug zu sein.
Positiv fällt bei den DATSUNS sofort auf, dass sie sich Mühe geben, vernünftige Songs mit unaufdringlich eingängigen Melodien hinzubekommen, und nicht nur plump unsubtilen 70s-Riff-Rock zum Besten zu geben.
Vor unendlichen Soli schrecken sie zwar nicht zurück, was dann beim finalen, knapp achtminütigen "Somebody better" zu einem ihrer besten Songs führt, ein ausladendes Psychedelic-Epos, melodisch und disharmonisch zerrissen zugleich.
Generell überzeugen mich die DATSUNS am meisten in ihren psychedelischen Momenten, wo sie sich vom üblichen Gaspedal-Rock'n'Roll lösen und ihre Songs einfach fließen lassen. Rockmusik wird bei den DATSUNS nicht neu erfunden, aber es gibt nach wie vor viel, was für sie spricht, und sie angenehm von vielen anderen 70s-Retro-Kaspern abhebt.
(7)
Ich muss gestehen, dass ich nie ein besonders großer DATSUNS-Fan gewesen bin. Nun liegt mir ihr neues Werk zur Besprechung vor und ich muss mich erstmals ernsthaft mit den Neuseeländern auseinandersetzen.
„Death Rattle Boogie“ ist Album Nummer fünf und erscheint auf dem bandeigenen Label Hell Squad Records. Die großen Major-Zeiten sind lange vorbei, vier Jahre seit dem letzten Album vergangen, das Presseinfo beschwört dennoch weiterhin goldene Zeiten für eine der „weltbesten Rock’n’Roll Kapellen“ herauf.
Na ja, auf Anhieb fallen mir da schon ein Dutzend bessere Bands in dem Segment ein, aber das ist natürlich eine weitgehend subjektive Sicht. Objektiv betrachtet muss man sagen, dass „Death Rattle Boogie“ songwriterisch hochklassig, abwechslungsreich und musikalisch kraftvoll ausgefallen ist.
Das Album wechselt gekonnt zwischen Groove-Monstern wie „Axethrower“, getragenen Momenten („Wander the night“) und echten Rockern („Gold halo“). Hin und wieder erinnert’s, wie bei „Goodbye ghosts“, an die HELLACOPTERS, dann wiederum bedient man sich bei MANDO DIAO („Helping hands“ und „Hole in your head“).
Kurz: Mir hat bei THE DATSUNS immer ein wenig die Eigenständigkeit gefehlt und daran ändert auch „Death Rattle Boogie“ nicht wirklich etwas. Mancher Topf passt halt nicht zu jedem Deckel.
Aber: DATSUNS-Aficionados werden definitiv nicht enttäuscht sein, dafür ist die Platte zu gut.
Damals, Anfang der 2000er, dem goldenen Zeitalter des Schweinerocks, als sich in Skandinavien THE HELLACOPTERS und GLUECIFER aufmachten, den Rockthron zu erobern, standen am anderen Ende der Welt THE DATSUNS in den Startlöchern, um ebenfalls Ansprüche auf die Krone geltend zu machen.
Mit Überhits wie „MF from hell“, „Harmonic generator“ und „Freeze sucker“ ihres selbstbetitelten Debüt, standen die Chancen dafür auch gar nicht so schlecht. Doch irgendwie wurde daraus nichts, die Jahre gingen ins Land, die beiden erstgenannten lösten sich leider (leider, leider) auf, während die Neuseeländer emsig weiter Platten veröffentlichten und damit in ihrer Heimat auch nicht ganz unerfolgreich waren.
Zwölf Jahre später sind aus den Rabauken gestandene Männer geworden. Was sie auf ihrem neuen Album „Deep Sleep“ mit jedem fetten Riff belegen. Songs wie „Claw machine“ oder das psychedelische „Caught in silver“ gehen in Siebenmeilenstiefeln weg vom Punk hin zum Hardrock und hätten damals auch von LED ZEPPELIN eingespielt werden können.
„Shaky mirrors“ stellt den Umdrehungsregler bei BLACK SABBATH auf 45, „Creature of the week“ schleicht wie ein nicht ganz so sinisterer UNCLE ACID durch die Botanik. Dazu Orgel, Hall, Distortion und dieser Leck-mich-am-Arsch-Gesang, THE DATSUNS können’s immer noch.
Und wenn bei „Sun in my eyes“ nicht der umtriebige Nicke Anderson seine Finger im Spiel hatte, fress ich einen Besen.