JIM JONES REVUE—Tour 2008 - 2012, Tickets, Konzerte, Interviews

Ich kenne da einen, der kennt einen, der war dabei. Und von diesem Ereignis hat inzwischen über mehrere Umwege so ziemlich die gesamte Hamburger Musikwelt gehört. Von diesem einen magischen Moment. Es war der Abend, als die neue Londoner Band JIM JONES REVUE beim Reeperbahn Festival ihren ersten Auftritt außerhalb der Insel absolvierte. Und plötzlich schwärmten alle von diesem Konzert. Und alle waren dabei, obwohl in dem Grünen Jäger kaum mehr als hundert Besucher Platz finden. Aber so läuft das ja mit der Legendenbildung. Nur wer ist Jim Jones? Und was steckt hinter der JIM JONES REVUE? Das weiß so richtig noch keiner.Ein völliger Neuling ist Jim Jones nicht unbedingt. Immerhin hatte er sich in den 90er Jahren bereits mit seiner Band THEE HYPNOTICS einen Namen gemacht. Wenn auch eher in anderen, um es genauer zu sagen, Alternative-Rock-Gefilden. Danach folgten in seiner Biografie noch BLACK MOSES mit zwei Longplayern. Doch das ist längst Geschichte. Vor zwei Jahren juckte es den

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Ox Fanzine #80 als PDF

Reviews

JIM JONES REVUE

s/t

Willkommen zur großen JIM JONES REVUE. Oder sagen wir besser: zum wildesten Rock'n'Roll-Album des Jahres? Gleich vorweg, ich nehme den Mund nicht zu voll mit dieser Behauptung. Denn hier trifft der wilde Rock'n'Roll eines Little Richard auf den knochentrockenen Blues eines John Spencer und mischt sich mit Garagenklängen der OBLIVIANS und der Ungehobeltheit eines Bunker Hill. Vier Eckpunkte, Beispiele, die alle für sich genommen nicht wirklich treffen, als Mixtur aber genau das ergeben könnten, was die JIM JONES REVUE aus England auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum abliefern. Die zehn Songs rocken in einem Schwung durch die Anlage, dass einem fast schwindelig wird. Vergesst all diese Poser-Flammen-Rock-Bands, das hier ist the real stuff. Im Herbst ist die JIM JONES REVUE dann auf deutschen Bühnen live zu erleben. Unbedingt hingehen. (9)

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Ox Fanzine #79 als PDF

JIM JONES REVUE

Here To Save Your Soul

Ein Geschmäckle bleibt. Wir wissen ja alle seit ihrem Debütalbum und – wer das Glück hatte, sie dabei zu erleben – ihrer dazugehörigen Deutschlandtournee, dass die JIM JONES REVUE derzeit zum Heißesten gehört, was die europäische Garage-Szene zu bieten hat.

Das untermauern die fünf Briten auch mit „Here To Save Your Soul“ aufs Neue. Doch was hier großmundig als Single-Compilation angekündigt wird, beinhaltet gerade einmal acht Songs von vier Singles.

Und davon sind auch noch drei der Lieder auf dem ersten Longplayer drauf. Da fragt man sich dann doch ein wenig nach dem Sinn oder Unsinn dieser Veröffentlichung. Klar, die CD rockt. Tritt Arsch.

Und sprüht nur so vor Energie. Was Jim Jones aus Little Richard macht, grenzt schon fast an Körperverletzung. Nur hätte man diese CD noch um den einen oder anderen, bislang unbekannten Song erweitern können.

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Ox Fanzine #87 als PDF

JIM JONES REVUE

Burning Your House Down

Der lange Zeit gammelig riechende, aber nie wirklich tote Rock’n’Roll hat einen neuen Heilsbringer. Halleluja! Wie ein irrer Prediger schreit der ehemalige HYPNOTICS-Shouter Jim Jones Little Richard und Bunker Hill gleichermaßen an die Wand.

Die REVUE ist eine unfassbar tighte Backingband, die Fifties-Rock’n’Roll, Sixties-Soul-Punk à la MC5, 77er-Punk und Eighties-Noise mit einem wahren Hölleneifer zu verbinden versteht und so druckvoll spielt, als ob der Leibhaftige hinter ihnen her ist.

Der Sound ist, wie schon bei den ersten Platten, ungemein rotzig, alles im roten Bereich. Für die erste LP-Produktion brauchten sie 48 Stunden, die zweite dauerte sogar noch länger. Produziert hat im übrigen BAD SEEDS/GRINDERMAN-Trommeltier Jim Sclavunos, und der weiß ja, wie man so richtig nerven kann.

Einige Songs sind für „Burning ...“ neu aufgenommen worden, die B-Seite „Killin’ Spree“ und das grandios brutale „Elemental“, welches für mich den Siedepunkt der hochexplosiven Mixtur darstellt.

Denkt dran: beim Abspielen Feuerlöscher bereithalten!

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Ox Fanzine #92 als PDF

JIM JONES REVUE

The Savage Heart

Schade. Auf Album #3 der JIM JONES REVUE ist keiner der unfassbaren energetischen Little-Richard-Shouter enthalten, die den Großteil der früheren Platten bestimmten. Der Bandsound, stimmungsvoll durch Neuzugang Henri Herbert am Klavier ergänzt, ist insgesamt noch düsterer und härter geworden, geht eher mehr in Richtung Heavypsych und Blues von der kaputtesten Sorte, BLUE CHEER, BIRTHDAY PARTY und Nick Caves GRINDERMAN bestimmen die neue Linie.

Damit fahren sie nicht schlecht, Stillstand ist Rückschritt, und noch ein Rock’n’Roll-Album im Stile von „Burning Your House Down“ hätte die Band in ihrer Entwicklung sicherlich behindert.

Allerdings verbreitet „The Savage Heart“ in erster Linie demonstrativ ausgelebte schlechte Laune mit latent aggressiver Grundstimmung. Dennoch: der unbedarfte Spaß von Bunker-Hill-Amphetamin-Rhythm’n’Blues fehlt mir, dafür habe ich die Band stets verehrt, das machte ihnen in dieser Intensität keiner nach.

Mit ihrem „neuen“ Sound sind sie jedoch nur eine von vielen Bands, verglichen mit auferstandenen Radaubluesern wie GALLON DRUNK und JON SPENCER BLUES EXPLOSION machen sie gewiss keine schlechte Figur, nur deren Eigenständigkeit vermisse ich, auch wenn die gelegentlichen Doo Wop-Anteile eine interessante Perspektive bieten, die sie künftig verstärkt ausbauen sollten.