Genre
Indie/Alternative
Shows
79 Shows in 33 Städten / 3 Ländern
Zeitraum
11.04.2004 - 14.11.2024
Letzte Show
14.10.2022 - DE-Berlin, Columbia Theater
Nächste Show
14.11.2024 - DE-Köln, Gloria
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![[[Issue]]](https://shop.ox-fanzine.de/mediadb/Ox103.jpg "LEVELLERS - Von Punk zu Folk")
Die Levellers haben irgendwann die Rolle von NEW MODEL ARMY übernommen. Sie wurden die Helden der freakigen Neohippies, die von Festival zu Festival zu reisen, um dort mit ihrer Verweigerungshaltung und dem Erwerb von Tonnen von Merchandise-Krempel und Multikulti-Fraß die Welt zu verbessern. Ihr Sänger sah in seiner Hirtenverkleidung aus wie einer von ihnen. Gespielt haben sie einen Crossover aus Folk, Britpop und Stadionrock. Jetzt sollen sie ganz anders geworden sein. Ihr neues Album soll sowas wie das Seargeant Pepper´s des neuen Jahrtausends sein, hab ich gelesen. Bei den ersten drei Stücken erlebt man den Sänger dann auch als John Lennon-Immitator. Und das macht er sehr gut. Ausserdem kann er so nicht dieses fiese Pathos in seine Stimme legen, wie man es von weggetretenen Gitarrespielern an Lagerfeuern kennt. Aber dieses sich-selbst-nicht-so-ernst-nehmen hält nicht lange vor. Wärend sich die Beatles irgendwann aus Überdruss von der Bühne verabschiedet haben, heischen die Levellers selbst auf Konserve nach spontanen Beifallsstürmen und ausgelassenem Barfußtanzen. Das ist sehr schade, denn damit werden viele gute Ansätze zunichte gemacht, weil man sie einfach nicht mehr ernst nehmen kann.
Ein großer Fan der LEVELLERS war ich noch nie, aber eigentlich eher in Ermangelung genauerer Kenntnis ihrer Platten - und auch angesichts der Tatsache, dass ich mein Bedürfnis in Sachen Folk goes Rock/Punk mit dem Besitz des "Rum, Sodomy & The Lash"-Albums der POGUES für ausreichend gestillt sah.
Nun erreicht mich diese Zusammenstellung von sehr frühen Aufnahmen, und ich muss sagen, ich bin angenehm überrascht, denn die folkigen Elemente sind hier noch nicht so deutlich zu hören, eher am Rande vorhanden, und der Rest ist roher, kantiger, nöliger Rock, sowas wie die Inselvariante von DINOSAUR JR, finde ich.
Enthalten sind hier die Aufnahmen der ebenfalls auf Hag Records erschienenen 12"s aus den Jahren ´88 und ´89, als da wären: "All The Free Commons Of England", "Carry Me" und "Outside/Inside".
Für Fans, die etwas zu spät kamen, wohl Pflicht, für andere vielleicht ein guter Einstiegspunkt.
Was diverse Punkbands derzeit wieder entdecken, das Einbeziehen von Elementen vorzugsweise irischer und schottischer Folk-Musik, machen die LEVELLERS schon seit 1988 - und das abseits kitschiger Hippie-Weltmusik-Klischees und zudem mit klarem politischem Anspruch. "Come On" ist das neue Album der Briten, erstmals auf einem anderen Label, nachdem sie sich nach dem Verkauf von China Records plötzlich in den Klauen eines Majors wiederfanden, der offensichtlich keine Lust auf die Band hatte. "Come On" ist in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Platten von Anfang der Neunziger, irgendwie wieder direkter als noch die letzten Releases - und schon beim dritten Hören fragt man sich, woher man diesen und jenen Song da eigentlich kennt. Eingängig, hymnisch, aber nicht glatt - gefällt. (33:50) (7/10)
Die LEVELLERS habe ich zuvor nie richtig bewusst wahrgenommen, aber diese CD, ihr mittlerweile achte Studioalbum, "Truth & Lies" begeistert richtig, XTC-mäßige Harmonien ("Said and done") , eine FUZZTONES-mäßige Orgel ("Steel knife"), gepaart mit dem sympathischen Pop-Charme der GO BETWEENS entfalten eine ungeahnte Leichtigkeit. Warum nur habe ich diese Band bisher kaum wahrgenommen ...? Ob es sich um das NEW MODEL ARMY-mäßige "Last man alive", "Wheels" (Garagen-Pop/Rock) oder um "For us all" (einfach zeitlos) handelt, mein Mut zur Lücke wird hemmungslos bestraft, denn die elf Songs lassen mich gnadenlos dahinschmelzen ("Make you happy"). Die Band hat, nach 17 Jahren im Musikgeschäft, ihr eigenes Tonstudio, ein eigenes Festival und eine eigene Vertriebsgesellschaft - Politik und Musik gehören zusammen. Und das alles fast in Original-Besetzung (incl. Simon Friend) plus Matt Savage an den Keyboards. (43:22) (8)
Veröffentlicht auf dem bandeigenen Label, enthält "Chaos Theory" gleich zwei Leckerbissen: DVD 1 mit 24 Live-Songs (Reading Hexagon 31/03/06), und allem was dazu gehört. Hits wie "Beautiful days" werden mit selten gespielten Raritäten kombiniert und über allem steht die unglaublich intensive Bühnenpräsenz der sieben Bandmitglieder, schließlich ist die Band seit 17 Jahren in Sachen Folk-Punk unterwegs. DVD 2 hält für die Fans einige besondere Überraschungen bereit. Neben einem 20-minütigen Akustik-Set, mit Gästen wie Maddy Prior, Nick Burbridge sowie Rev Hammer und Nick Harper, aus dem Buxton Opera House 2004, gibt es einen wunderbaren Livemitschnitt der LEVELLERS beim Beautiful Day 2005 mit Billy Bragg als Gast. Nachdem er hinreichend Joe Strummer gewürdigt hat, "THE CLASH haben uns gelehrt, wenn du etwas machen willst, dann geh' und mache es selbst ... wir können die Welt nicht ändern, wenn wir darüber singen, aber du, du kannst etwas ändern", geht es los mit, "Police on my back", "Police & thieves" sowie "English civil war" (einem tollen Mundharmonika/Geige-Intro). Alleine schon diese 15 Minuten rechtfertigen diese DVD. Dazu kommt eine Art Tour-Tagebuch mit Filmsequenzen aus dem Jahr 1993 mit verschiedenen Liveaufnahmen, Bildern von Fans und einigen kurzen Interviewpassagen mit der Band. Dann folgt noch ein längeres aktuelles Interview (etwa 25 Minuten) mit den verschiedenen Bandmitgliedern, hier wären allerdings Untertitel hilfreich. Schließlich kommen auch noch die Fans ausgiebig zu Wort. Vor und nach einem Konzert befragt, erzählen sie von ihren Erlebnissen (einer hat bereits 100 Konzerte besucht!) und warum sie die Band fasziniert. Fazit: eine tolle DVD, nicht nur für Fans. (9)
"One encore later and fans leave thoroughly satisfied and inspired. This wasn't just a return to form, rather a rebirth of a band that may just be on the verge of brilliance". Aufgenommen im bandeigenen Metway-Studio gehen die LEVELLERS auf "Letters From The Underground" mit 11 neuen Stücken und Titeln wie "Burn America burn" oder "Accidental anarchist" zurück zu den Wurzeln. Folk-Punk mit politischen Texten, wie NEW MODEL ARMY zu ihren besten Zeiten. Dabei müssen sich die LEVELLERS wegen mangelnden Zuspruchs keine Sorgen machen, denn ihr seit Jahren stets ausverkauftes und selbstorganisiertes Beautiful Days Festival spricht etwa 30.000 Menschen an - und es kommen immer mehr dazu. Ob man mit der Band nun Hippieromantik und Barfußtanzen oder Pogo und Bierseligkeit verbindet, bleibt jedem selbst überlassen. Zumindest gehen die LEVELLERS voller Leidenschaft und Energie seit 20 Jahren ihren Weg und kritisieren die gesellschaftlichen Zustände und Entwicklungen, ohne dabei in Stadionrockgefilde abzutauchen - und das ist gut so. (8)
Die aus Brighton stammenden LEVELLERS gründeten sich 1988 und benannten sich nach einer Aufstandsbewegung aus dem England des 17. Jahrhunderts, die in Verbindung stand zu Oliver Cromwells New Model Army.
1990 erschien nach zwei EPs ihr erstes Album „A Weapon Called The World“, mit einem Stilmix aus (Post-)Punk, Rock und Folk, der sie musikalisch wie inhaltlich – die Band vertrat und vertritt klar anarchistische, linke Standpunkte – im Kontext von CHUMBAWAMBA, NEW MODEL ARMY, THE POGUES und Joe Strummers Solowerken platzierte.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch nicht auf dem letzten Album, „Letters From The Underground“ von 2008. Nach 20 Jahren fielen nun die Rechte an „A Weapon Called The World“, dem einzigen Album, auf dem Gründungsmitglied Alan Miles zu hören ist, an die Band zurück, und diese veröffentlicht „A Weapon ...“ nun in einer um Bonustracks sowie eine DVD (mit Aufnahmen, die die Tourcrew 1991 machte) ergänzten Version im Klapp-Digipak mit dickem Booklet auf dem eigenen Label On The Fiddle Recordings.
Die LEVELLERS waren nie nervige Öko-Hippies, sondern immer wütende, politische engagierte Menschen, die melancholische Rock/Pop-Songs mit prominent im Vordergrund stehenden Geigenklängen spielen, und es lohnt auch nach 20 Jahren noch, diese Band, dieses Album zu entdecken.
Erstaunlich auch, wie aktuell die Texte noch sind.
Seit 1988 sind die LEVELLERS aus Brighton bereits aktiv, und obwohl sie sich dieser Kategorisierung verweigern, müssen sie sich seitdem immer anhören, sie seien eine Folk-Rock-Band. Ganz von der Hand zu weisen ist diese Einordnung nicht, auch die Instrumentierung mit Geige trägt dazu bei, die Art der Komposition, doch egal, wie man das Genre nun bezeichnet, in einem Atemzug mit CHUMBAWAMBA und NEW MODEL ARMY genannt zu werden, dagegen haben sie sicher nichts einzuwenden, ja, es gibt viele Verbindungen.
Zum einen ist da diese Affinität zur Punk-Szene, auch wenn sie heute musikalisch nur noch schwer nachvollziehbar ist, zum anderen die klar linke, ja anarchistische Ausrichtung, mit deutlichen politischen Texten und damit eine Verwurzelung in jener Szene, die einst auch CRASS hervorbrachte.
Die Bandgeschichte der LEVELLERS, die immer zu erfolgreich waren für eine „richtige“ Underground-Band, aber nie im Mainstream angekommen sind, ist wechselhaft, und man tut der Band Unrecht, sie wegen einer gewissen Gefälligkeit jenseits der Rauhbeinigkeit, wie sie etwa die REAL McKENZIES aufweisen, nur am Rande wahrzunehmen.
Bei genauerer Beschäftigung erweisen sie sich als musikalisch wie textlich herausragende Band, die „echter“ und relevanter ist als beispielsweise die POGUES mit ihrem abgewrackten Frontmann.
„Whoever puts their hand upon me to govern me is a usurper, a tyrant, and I declare them my enemy“, lautet das anarchistische Glaubensbekenntnis der Engländer, die damit ein klareres Statement abgeben als so manche angeblich politische Punkband.
(Diese Band war auf der Ox-CD #102 zu hören)
Ein wahres Mammutprojekt zum 25-jährigen Bandbestehen! Auf den beiden CDs befinden sich 35 Songs. Die dazugehörige DVD, welche der Promo-Version leider nicht beilag, wartet mit 28 Clips auf. Die digitale Variante enthält zusätzliche Bonustracks, das digitale Boxset (wie sieht so etwas eigentlich aus?) nicht weniger als 147 (!) Tracks! Wer die LEVELLERS schon kennt, wird wissen, dass sich hier Hymne an Hymne reiht.
Deswegen gehe ich lieber etwas näher auf die vier Klassiker der Band ein, die mit illustren Gästen extra neu aufgenommen wurden. Bei „Just the one“ gesellen sich BELLOWHEAD dazu und entführen den Song in Bluegrass-Gefilde.
Billy Bragg croont sich durch eine scheinbar schwerelose Version von „Hope street“, und Frank Turner singt sich bei „Julie“ die Seele aus dem Leib. Ausgerechnet die von mir sehr geschätzte Imelda May fällt bei „Beautiful day“ ein wenig aus dem Rahmen, womöglich weil der Song schneller gespielt wird, als wirklich gut für ihn ist.
Weitere Hits wie: „One way“, „Fifteen years“ und „Burn America burn“ untermauern natürlich, dass sich diese Band keine prominente Unterstützung holen muss, um präsent zu bleiben. Sie laden Gäste ein, weil sie daran Spaß haben.
Für Fans unverzichtbar, für Neueinsteiger im LEVELLERS-Kosmos nahezu perfekt!
Die Minuspunkte zuerst: wie soll ich eine Veröffentlichung besprechen, bei der DVD das komplette Bonusmaterial fehlt und das dazugehörige Live-Album erst gar nicht mitgeschickt wurde? Irgendwie nervt das! Widmen wir uns also lieber dem, worum es hier wirklich geht, der 25-jährigen Geschichte der Anarcho-Folk-Punks aus Brighton.
Erzählt wird diese, indem wir deren exzentrischen Bassisten Jeremy Cunningham, Whiskey-Liebhaber, Maler und chaotischer Bandarchivar, begleiten. Es versteht sich von selbst, dass bei einem Kollektiv den LEVELLERS auch alle anderen zu Wort kommen.
Der Rest der Band, ehemalige Mitglieder, Label, Manager, Booker, Jeremys Eltern und der Initiator des Glastonbury Festivals, der vor 80.000 Fans als Fotze bezeichnet wurde – festgehalten von Tante BBCs Kamera.
Außerdem jede Menge interessante Live-Fetzen. Vieles über die Bandchemie, darunter auch Schmerzhaftes, wie die lange verheimlichte Heroinsucht von Jeremy und die Spätschäden, unter denen er bis heute leidet.
Auch die Alkoholprobleme und Drogeneskapaden seiner Bandkollegen werden nicht ausgespart. Wäre da also nicht die unvollständige Promoversion gewesen, der hervorragende Dokumentarfilm von Dunstan Bruce hätte womöglich die volle Punktzahl erreicht.
So klappt es leider nicht ganz. Egal, die Geschichte der LEVELLERS erzählt ja auch von ihren jahrelangen Kampf mit der Musikpresse und ihrem ungebrochenen Willen, es aus eigener Kraft zu schaffen.
Sieben Goldene Schallplatten in Folge geben der Band und ihrem Team recht. Meine Meinung ist hier sowieso nicht ausschlaggebend, sonst bestünde glatt das Risiko, dass Jeremy mir ebenfalls einen Kackhaufen mit der Post schickt!
Akustik-Album anlässlich des dreißigjährigen Bandjubiläums der englischen Veteranen. Dabei ging das Kollektiv um Sänger Mark Chadwick durchaus unkonventionell an die Sache heran. Anstatt das bandeigene Studio in Brighton zu nutzen, wurde Produzentenlegende John Leckie verpflichtet, die Aufnahmen in den berühmten Londoner Abbey Road Studios zu betreuen.
Ein ganzes Streicher-Ensemble wurde ebenfalls angeheuert, um an acht bekannte Single-Hits und zwei neue Songs neu herangehen zu können. Und so ist „We The Collective“ alles andere als bloß ein weiteres LEVELLERS-Album, Songs wie „One way“ oder „Hope street“ erscheinen in neuem Glanz, fast wie neu komponiert, und einige der alten Bandklassiker sind wirklich kaum noch wiederzuerkennen.
Mit am besten gefällt mir jedoch der neue Song „Drug bust McGee“ über Undercover-Polizisten, die sich mittels der Namen von toten Kindern eine Legende zusammenbasteln, um in der linken Szene als Spitzel agieren zu können.
Dabei schreckten diese nicht davor zurück, Beziehungen einzugehen mit den Leuten, die sie beobachten sollten, bis hin zur Zeugung von Kindern. So passiert während der letzten Jahre in Großbritannien.
Die Hamburger Rote Flora hatte auch das Vergnügen mit einigen ausgesprochen triebgesteuerten verdeckten Ermittlerin/nen.
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