Es braucht nur eine Minute des Album Openers ,Newspaper Spoons", um festzustellen, dass ,Viet Cong" eine Platte für den Winter ist. Das Album hat kaum begonnen und die Gitarre knurrt bis zum Ende dieser Auftaktminute noch nicht, doch schon diese flüchtigen Momente zelebrieren eine fast schon greifbare Eiseskälte. Wenn man sich jedoch - wie bei physischer Kälte - zusammenreißt und mit gesenktem Kopf weitermarschiert, bewegt sich ,Newspaper Spoons" vom markanten, fast schon militärisch anmutenden Drumbeat zu einer Melodie, die noch immer bedrohlich wirkt, gleichzeitig jedoch zerbrechlich und fast schon transzendent daherkommt. Dieser unfehlbare Instinkt dafür, einen eiskalten Song zu erwärmen, ist die schärfste Waffe in den Händen von VIET CONG. Dieses Talent ist rau, aber berauschend. Aus jeder denkbaren Richtung scheint es Dekonstruktion und Auflösung, Härte und Verfall zu regnen. Doch jedes einzelne Mal eilt vielseitige Rettung herbei - ein Quäntchen Humor, ein Moment der Katharsis oder gar ein grundlegend menschlicher Patzer. Tatsächlich beschlossen VIET CONG während der Aufnahmen zum Album, diese Momente genauso zu belassen, um nicht kühl und mechanisch zu klingen. ,Es muss