Shell Corporation—Tour 2014 - 2014, Tickets, Konzerte, Interviews

Das berüchtigte Album Nummer drei zeigt oft, ob eine Band ihre Einflüsse hinter sich lassen kann und einen eigenen Charakter besitzt. Musikalisches Hörnerabstoßen eben. THE SHELL CORPORATION (deutsch: Briefkastenfirma) aus Los Angeles haben das in Form des neuen Albums „Fucked“ via Gunner Records getan. Vor ihrem Konzert im Düsseldorfer AK47 erzählten Sänger Jan und Gitarrist Curtiss, warum der tägliche Kampf gegen Windmühlen auch manchmal beinhaltet, anderen Leuten ans Bein zu pinkeln. Habt ihr noch nie aufgrund des Namens Stress mit dem Ölkonzern Shell bekommen? Curtiss: Wir haben es wirklich versucht, aber es klappt nicht. Manchmal schreiben uns Leute und beschweren sich über die Tankstellen. Ich antworte dann gerne im Namen von Shell und verspreche ihnen Gratisbenzin. Einige sind dann furchtbar enttäuscht, wenn das nicht funktioniert. Ansonsten gab es zwischen Shell und uns keine Berührungspunkte. Eine Briefkastenfirma tritt nur dann in Aktion, wenn man Geld verschwinden lassen

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Ox Fanzine #139 als PDF

Reviews

SHELL CORPORATION

Mandrake

Eigentlich unglaublich, dass diese vier Herren aus Berkeley erst seit drei Jahren Musik zusammen machen. Denn die Kalifornier spielen einen sehr interessanten und gelungenen Mix aus BAD RELIGION und BILLY TALENT.

Dabei fallen besonders die extrem eingängigen und grandiosen Melodien ins Auge, wie bei „The death of us“, „Trust us“ und „The message“, die eine Wiedergeburt des jungen Greg Graffin bedeuten.

Den Einschlag von BILLY TALENT bekommen die Songs durch das virtuose und metallische Gitarrenspiel, das dieses Album sehr abwechslungsreich macht und es aus der Masse von kalifornischen Punkrock-Bands hervorstechen lässt.

Das Album hält für den deutschen Hörer gar eine Überraschung parat in Form des Covers von „Raum der Zeit“ von WIZO, das durch den englischen Akzent einen ganz eigenen Reiz gewinnt und sogar besser ist als das Original.

Selbst das obligatorische ruhige Lied „60 hours“ weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Bleibt zu hoffen, dass sie ihren Weg musikalisch und textlich weiterhin so fortsetzen. Dann könnten sie an der Spitze einer neuen kalifornischen Punkrock-Schule stehen, die ihre Vorbilder bei Epitaph und Fat Wreck nicht aus den Augen verliert und dennoch eigene Wege geht.

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Ox Fanzine #116 als PDF

SHELL CORPORATION

Fucked

Album Nummer drei und jetzt haben die Kalifornier ihren eigenen Sound fest im Griff. Grundlegend geändert hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nichts, aber verdichtet. Vertraut wird auf eine Melange aus BAD RELIGION, den guten Momenten von BILLY TALENT und vor allem aufgrund der stimmlichen Ähnlichkeit zwischen dem Sänger hier und Jesse Michaels auch COMMON RIDER.

Wenn es so etwas wie einen edgie-Pop-Appeal gibt, dann sind SHELL CORPORATION die sinngebende Variante dafür. Uptempo gibt es nur einmal („I came for the waters“), ansonsten wird die Dynamik eher aus dem Bauch anstatt aus dem Oberarm geholt, wobei „Make it rain“, „Cold reason“ und „They live“ sich noch einen Tick von den insgesamt sehr guten Songs absetzen.

Das Artwork ist das stärkste bislang, wirkt fast wie ein Prägedruck, obwohl in 2D gemalt. Im Gesamtpaket eine sehr starke Veröffentlichung. Bleibt zu hoffen, dass bei steigender Popularität kein Großkonzern aufgrund namentlicher Parallelen auf den Plan gerufen wird.