Voivod—Tour 2009 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews

Bei der Erwähnung der kanadischen VOIVOD werden wahrscheinlich die meisten an Metal denken. Naja, so ganz daneben liegt man damit nicht, denn tatsächlich kommen VOIVOD, die ihr erstes Album 1984 veröffentlichten aus der Metalszene. Doch klischeehaften Spandex-Metal gab es von dieser Band noch nie zuhören, denn wenn sich Bands wie EARTH CRISIS oder SNAPCASE heute mit dem Etikett schmücken, innovativen Hardcore zu spielen und dabei auch auf Metal-Elemente zurückzugreifen, wäre das kaum möglich ohne die Vorarbeit von Bands wie VOIVOD. Auch das aktuelle Album der Frankokanadier könnte in einem Blind Date als komplexes, unglaublich dichtes Hardcorewerk durchgehen, denn sämtliche Peinlichkeiten und doofes Posing, das man Metalbands zu recht zuschreibt, gibt es hier nicht. Spart euch PRONG und MINISTRY, denn VOIVOD taugen im Gegensatz zu denen auch '96 noch was. Gut!

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Ox Fanzine #23 als PDF

VOIVOD

Phobos CD

Enttäuschungen sind nicht schön. Da bin ich vom neuen VOIVOD-Album über alle Massen begeistert, fahre in Erwartung eines musikalischen Overkills zum Konzert und was erwartet mich? Äusserst durchschnittlicher Heavy Metal, der nur ansatzweise was mit der Band auf der Platte zu tun hat. Doch was soll's, dann muss ich mich halt an die Konserve haltem. Die Kanadier VOIVOD treiben sich ja schon seit Mitte der Achtziger in der Metalszene herum, haben dort auch ihre treuesten Fans, konnten aber immer schon durch ihre enorme Innovationsfähigkeit auch Branchenfremde für ihre eigenwillige, klischeefreie Musik begeistern. Phobos ist nun ein Album, dass mich sehr stark an NEUROSIS' Meisterwerke Souls at zero und Enemy of the sun erinnert. Auf Gesang wird weitgehend verzichtet, und so schaffen VOIVOD mit bedrohlich wummerndem Drumming, bleischweren Gitarren und gelegentlichem Synthesizer-Einsatz düstere Untergangsszenarios von beängstigender Direktheit. Und ich denke, duch die Unfähigkeit, den massiven Produktionsaufwand ohne Elektronikeinsatz in der klassischen Dreierbesetzung auf die Bühne zu bekommen, sind VOIVOD live gescheitert. Phobos jedoch ist trotzdem ein Meisterwerk des Cybermetals, das ohne trendgerechte Zutaten auskommt und erst bei höchster Lautstärke - zum Beispiel nachts bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn - seine volle betörende Wirkung entfaltet.

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Ox Fanzine #29 als PDF

VOIVOD

s/t CD

VOIVOD sind zurück! In den letzten paar Jahren war es ja eher ruhig um die Kanadier, doch mit dem - wie ein Debüt - "Voivod" betitelten neuen Album haben sie sich rund 20 Jahre nach ihrer Gründung neu erfunden. Und das hat auch etwas damit zu tun, dass im Vergleich zu den beiden letzten epischen, rundum großartigen Alben "Negatron" (1995) und "Phobos" (1997) der alte Sänger Snake wieder zur Band gestoßen ist und zudem Jason Newsted, früher Bassist bei den geldgeilen Napster-Klägern METALLICA, zur Band gestoßen ist. Und das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist wirklich beachtlich: VOIVOD sind auf ihrem neuen Album das genaue Gegenteil einer abgehalfterten, ideenlosen alten Band, die es noch einmal wissen will, sondern rocken äußerst intensiv und packend, dabei erfreulicherweise völlig frei von jeglichen Metal-Einflüssen. Das hat was von der zeitlosen Klasse von MOTÖRHEAD, wobei die aber noch nie sonderlich subtil waren. VOIVOD dagegen sind hier extrem tight, und haben dabei so eine gewisse spacig-progressive Kante, brechen klassische Hardrock-Rhythmen immer wieder durch komplexe Songstrukturen auf, die ich gerade auch bei ihren beiden letzten Alben schätzte. Und so sind CAVE-IN zwar insgesamt viel poppiger, aber wenn man die beiden Formationen trotzdem mal vergleicht, sind VOIVOD den gehypeten Jungspunden in Sachen intelligenter Rockmusik doch verdammt knapp auf den Fersen. Deshalb: Überlasst dieses Album nicht den dumpfen Rockhard-Lesern... Ach ja, albernerweise kopiergeschützt, die CD. (8/10)

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Ox Fanzine #50 als PDF

VOIVOD

DVD-1 DVD

VOIVOD waren und sind neben NOMEANSNO der musikalisch interessanteste Musikexport Kanadas. 1983 gegründet, galt die Band vielen lange als eine weitere Metalband, doch falscher könnte man damit nicht liegen und es wundert mich, dass einschlägige Kenner exquisiter randständiger Musik wie Jello Biafra oder Mike Patton noch keine Kooperation mit denen auf die Beine gestellt haben. Mit gewissen Höhen und Tiefen haben VOIVOD einen ganz eigenen Sound geschaffen, der sich, obwohl die Aufnahmen hier aus den Jahren 1984 bis 1991 stammen, dermaßen aktuell und modern anhört, dass man doch immer wieder verblüfft ist. Einerseits klingen die frühen Sachen so dermaßen nach heutigem Hardcore (wozu der metallische Langhaar-Look der Musiker nicht passt), andererseits meint man frühe DANZIG vor sich zu haben, dann wieder ist das MOTÖRHEAD pur, NEUROSIS lassen grüßen, oder aber es wird so komplex gerockt, dass heutige Mathrocker wie Erstklässler klingen. Auf dieser DVD finden sich diverse Livemitschnitte und Videoclips, sämtlich in exzellenter Ton- und Bildqualität, und ich vermisse allein einen Interviewpart. Ansonsten ist die DVD erstklassiges Material sowohl für alte Fans der Frankokanadier wie für Neueinsteiger.

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Ox Fanzine #63 als PDF

VOIVOD

Katorz CD

22 Jahre nach "War And Pain" melden sich die Kanadier VOIVOD mit ihrem mittlerweile vierzehnten Album zurück ("Katorz" steht dabei für "Quatorze", also vierzehn im Französischen). Nachdem Gitarrist und Gründungsmitglied Piggy im letzen Jahr verstorben ist, dürfte es sich hierbei um das Abschiedswerk in dieser Besetzung handeln, dessen Veröffentlichung nur dadurch möglich wurde, weil die Gitarrenparts von Piggy bereits eingespielt waren. VOIVOD, die über die Jahre ihren ganz eigenen Stil im Gros der konventionellen Metal-Szene entwickelten, enttäuschen auch auf diesem Album nicht. Nach dem ungewohnt rockigen Opener "The Getaway" der entfernt an MOTÖRHEAD erinnert, besinnen sie sich auf den ihnen eigenen Space-Metal oder auch Cyber-Thrash, mit dem sie jahrelang beweisen konnten, dass Metal einen Freiraum für progressive Musikelemente bietet, ohne jemals in den Bereich des reinen Progressive Metal abzudriften. "Katorz" schließt mit Songs wie "Dognation", "Odds & Frauds" oder "The X-Stream" relativ nahtlos an ihre Klassiker Ende der Achtziger bis Mitte der Neunziger an und ist somit sogar einen Tick stärker als ihre letzten Platten einzuordnen. VOIVOD sind und waren immer in der Lage mitreißende Songstrukturen zu erschaffen, adäquat zu kombinieren und dabei Musik nicht als selbstverliebte Frickelei zu interpretieren. Wäre fast irgendwie schade, wenn "Katorz" nun das letzte Lebenszeichen dieser Ausnahmemetaller sein sollte. (45:10) (07/10)

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Ox Fanzine #67 als PDF

VOIVOD

The Wake

Dass sich die Frankokanadier im 35. Jahr ihres Bestehens nicht mehr völlig neu erfinden, ist keine Überraschung. Mit einer antizipierbar aufspielenden Band bekommt man es in ihrem Fall dennoch nicht zu tun. Auf dem knapp einstündigen „The Wake“ inszenieren sich VOIVOD abermals als umtriebige Kreativgeister, die vermeintliche Konventionen nicht anerkennen und ihr ganzes Streben darauf ausrichten, musikalische Grenzen zu weiten oder hinter sich zu lassen. Dass der Vierer als ausgewiesen progressiv gilt, kommt nicht von ungefähr. Das vertrackte, komplexe Vorgehen der Musiker mündet dabei unweigerlich in sperrigen Tracks, die man sich erarbeiten muss. Der SciFi-Kontext des Konzeptwerks baut die vielschichtigen Wirkungsebenen nur zusätzlich aus. Leicht gestaltet sich der Umgang mit dem 14. Album der Kanadier nicht. Polyrhythmik, repetitive Salven, bewusst forcierter Noise und Jazz-Fusion – unter dem Banner des extremen, suchenden Metal, den VOIVOD ausleben, kommt viel zusammen. Dass dem Vierer neben Legendenstatus und Wertschätzung in der Sparte ein größerer (kommerzieller) Erfolg verwehrt geblieben ist, liegt nicht zuletzt daran, dass die Gruppe die Nachvollzieh- beziehungsweise Hörbarkeit nicht über Gebühr gewichtet und auf vordergründige Hooklines, die Hörer binden könnten, weitgehend verzichtet. Bei „The Wake“ ist das nicht anders als bei den Vorgängern. VOIVOD bleiben ihrem Weg treu, wissen aber weiterhin, kreativ zu überraschen.

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Ox Fanzine #73 als PDF

VOIVOD

Tatsumaki – Japan 2008

Eigentlich schätze ich die kanadischen Progressiv-Metaller VOIVOD sehr, doch wie immer, wenn ein Satz mit „eigentlich“ beginnt, kommt da Unerfreuliches nach. Und so lässt sich über diesen Mitschnitt eines Auftritts während der ersten Japantour der Band nur sagen, dass man ihn sich besser nicht anschauen sollte, wenn man die Band in so brillanter Erinnerung behalten will, wie das angesichts ihrer Studiowerke aus den Achtzigern wie auch der Neunziger der Fall ist.

Snakes Gesang und Stage-Acting überzeugt nicht, der Sound ist matschig, von der Genialität und Präzision eines Albums wie „Phobos“ nichts zu spüren. Mag sein, dass Fans angesichts der Tatsache, dass nur Songs aus den ersten sieben Jahren (also aus den Achtzigern) gespielt wurden, echte Begeisterung empfinden können – ich war rundum enttäuscht von dem schwachen Auftritt.

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Ox Fanzine #88 als PDF

VOIVOD

To The Death 84

Nur noch sporadische Veröffentlichungen lassen Alternative Tentacles so langsam aus dem kollektiven Bewusstsein verschwinden, da helfen sicher nicht uralte Demo-Aufnahmen einer Band, die schon immer als Kritikerliebling und ewiger Geheimtipp gilt, das zu ändern.

Aber es spricht für Jello Biafras Geschmack, VOIVODs zweites Demo „To The Death“ von 1984 so sehr zu mögen, dass er eine 2011 von der Band selbst remasterte Version zu verkaufen versucht.

Bei Liebhabern der Kanadier sollte er aber Erfolg haben, ist der Sound auf „To The Death 84“ doch druckvoller und die Band noch energischer als auf dem ebenfalls 1984 erschienenen Debütalbum „War And Pain“, auf dem die meisten Songs des Demos nochmals auftauchten.

Von der Klasse ihres 1988er Meisterstücks „Dimension Hatröss“ und den auf den folgenden Platten immer wieder geglückten Stilexperimenten waren VOIVOD in ihren Anfangstagen zwar noch sehr weit entfernt, ihre so typische Eigenständigkeit blitzte aber bekanntlich auch hier schon auf, vor allem im Gitarrenspiel des 2005 an Darmkrebs gestorbenen Denis „Piggy“ D’Amour und dem textlichen Konzept einer bevorstehenden menschgemachten Apokalypse.

Trotzdem ist „To The Death 84“ natürlich charakteristisch für VOIVODs Frühphase: ungehobelter, punkiger Thrash Metal mit Einflüssen von MOTÖRHEAD und VENOM; von Letzteren so stark, dass deren von VOIVOD hier interpretierte Songs „Buried alive“ und „Bursting out“ beinahe als Eigenkompositionen durchgehen könnten.

Die Linernotes im Booklet sind zwar minimal, dafür haben die Nieten- und Patronengurt-Fotos hohen Unterhaltungswert.

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Ox Fanzine #100 als PDF

VOIVOD

Morgöth Tales

In einer schnellen und kurzlebigen Welt ist es immer wieder faszinierend, Bands erleben zu dürfen, die ihre Musik durch alle Widrigkeiten manövriert haben. Ein gutes Beispiel dafür sind VOIVOD, dabei spielten die Kanadier in ihrer vierzigjährigen Karriere nie den angesagtesten Sound. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb konnte sich das Quartett über die Jahre eine treue Fanbase erspielen. Zum Jubiläum haben die Herrschaften nun einige Stücke ihres Backkatalogs noch einmal neu aufgenommen. Angefangen bei „Condemned to the gallows“, das ursprünglich auf einer Metal Blade-Compilation erschien und es nie auf einen Langspieler geschafft hatte, über Hits wie „Killing technology“ bis zum neuen, abschließenden Titeltrack, die Band macht in allen Stücken eine tolle Figur. Wüsste man als Hörer nicht, dass die Lieder aus verschiedenen Phasen der Band stammen, könnte man „Morgöth Tales“ glatt für ein komplett neues Werk der Gruppe halten. Die Zusammenstellung bietet einen vortrefflichen Querschnitt bis hin zum aktuellen Line-up, das seit 2003 besteht. Fans werden sich freuen, alte Songs noch einmal in einem neuen Gewand zu hören, für Interessierte ist „Morgöth Tales“ ein toller Einstieg in das VOIVOD-Universum.

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Ox Fanzine #101 als PDF

VOIVOD

Target Earth

Dass sie live noch immer eine absolute Macht sind, das bewiesen sie erst vor wenigen Wochen, als die Band in Deutschland unterwegs war, aber jetzt mal Hand aufs Herz: Wer bitteschön war denn nicht skeptisch, als es hieß VOIVOD, die kanadische Metal-Legende, bringen ein neues Album an den Start, würde dies doch das erste ohne bereits früher aufgenommenes Material des grandiosen Gitarristen Denis „Piggy“ D’Amour sein? All jene können beruhigt aufatmen, denn „Target Earth“ ist genau das Stück abgedrehter, progressiver Space-Industrial-Rock-Metal geworden, das sich alle erhofft haben.

Auch Daniel „Chewy“ Mongrain lässt die verrücktesten Riffs aus den Boxen knallen, entlockt seiner Gitarre im einen Moment ein simples, aber effektives Zirpen, um im nächsten Augenblick eine massive Riffwand aufzutürmen und diese mit Hilfe der verrückten, aber geliebten Taktzirkeleien von Über-Drummer Michael „Away“ Langevin einzureißen.

Dass die Band dabei nahtlos an die vielleicht beste Phase ihrer Karriere und damit an Alben wie „Rrröööaaarrr“ (1986) und „Dimension Hätross“ (1988) anknüpft, das überraschte nach eigener Aussage sogar Frontmann Denis „Snake“ Belanger, der ohne jegliche Erwartungshaltung an das neue Album herangegangen ist und den das Ergebnis nun umso mehr erfreut.

Fazit: „Target Earth“ ist ein Pflichtkauf. Punkt.

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Ox Fanzine #106 als PDF

VOIVOD

Build Your Weapons – The Very Best Of The Noise Years 1986-1988

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Ox Fanzine #131 als PDF

VOIVOD

Killing Technology / Dimension Hatröss / Rrröööaaarrr

Nach dem Debüt „War And Pain“ (Metal Blade, 1984) wechselten die 1982 im frankophonen kanadischen Bundesstaat Québec gegründeten VOIVOD für die Alben „Rrröööaaarrr“ (1986), „Killing Technology“ (1987) und „Dimension Hatröss“ (1988) zum in Berlin ansässigen Metal-Label Noise International, das aus dem legendären Punk- und Hardcore-Label Aggressive Rockproduktionen hervorgegangen war.

Mit diesen Platten prägte die bis heute durchgehend aktive Band ihren eigenwilligen Sound, ließ den klassischen Thrash Metal des Debüts partiell hinter sich und integrierte diese auf mich immer irgendwie „technisch“ wirkende Härte in ihre Musik – andere finden das Attribut „progressive“ passend.

Einzigartig und unverwechselbar war die Musik der Kanadier damit auf jeden Fall geworden, und bis heute haben sich VOIVOD dieses Alleinstellungsmerkmal bewahrt, sind und bleiben eine klischeefreie Ausnahmeband.

Verblüffend, wie zeitgemäß und aktuell die meisten de Stücke klingen. Nachdem das seitens des Rechteinhabers BMG „reaktivierte“ Label Noise neulich noch die Zusammenstellung „Build Your Weapons – The Very Best Of The Noise Years 1986-1988“ veröffentlicht hatte, angesichts derer ich äußerte, die demnächst erscheinenden umfassenden Neuauflagen der betreffenden Alben seien der sinnvollere Kauf, sind diese nun erschienen und echt mächtige Pakete geworden.

Die Triple-Disc-Digipaks enthalten jeweils eine CD mit dem originalen Album, eine weitere CD mit Live-Aufnahmen aus dem Erscheinungsjahr und on top noch eine DVD mit Audiotracks (Album-Demos) sowie diverse Video-Live-Mitschnitte und jeweils eine Slideshow mit Artwork und Live- und Studiofotos.

Dazu kommt jeweils ein Booklet mit Linernotes, Fotos und Texten, die allerdings für den Großteil der in die Jahre gekommenen Kundschaft ohne Lupe unlesbar sein dürften. Davon abgesehen perfekt aufgemachte Rereleases – genau so wünscht man sich das als Fan.

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Ox Fanzine #132 als PDF

VOIVOD

The Wake

Wenn es eine wegweisende Metalband gibt, die nie den Erfolg hatte, der ihr zustehen würde, sind das VOIVOD aus Kanada, die seit 1981 ihr Unwesen treiben. Eine Band, die sich von umfallender Rumpelkammer über Thrash Metal zu einer vollkommen eigenständigen Institution entwickelt hat, die oft zu kopieren versucht, aber nie erreicht wurde.

Nach dem Krebstod ihres stilprägenden Gitarristen Piggy 2005 hat wohl niemand mehr mit dem Quartett gerechnet, bis VOIVOD 2011 überraschend mit einem Saitenhexer namens Daniel Mongrain auf dem Roadburn beeindruckend zurückkehrten.

Vom technisch perfekten Kopisten hat sich der Mann zu einer festen Größe in der Band entwickelt, der sich auf „The Wake“ freigeschwommen hat und das aktuelle Album zu einem Feuerwerk aus altem Triton-VOIVOD-Stil und hochkomplexen progressiven Strukturen macht, zu denen Sänger Snake wieder ein Weltraummärchen geschrieben hat, das sich diesmal über das ganze Album erstreckt und vom einzigen Überlebenden der Menschheit erzählt.

Es ist beeindruckend und erstaunlich, dass bei aller Verworrenheit der Riffs und Rhythmik alle Songs wegen des überraschend melodiösen Gesangs sofort ins Ohr gehen und dort bleiben. Fantastische Platte einer fantastischen, sympathischen Band, die auch heute noch lieber mit den Fans vor dem Tourbus quatscht als den unnahbaren Rockstar zu geben.

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Ox Fanzine #140 als PDF

VOIVOD

Synchro Anarchy

VOIVOD im Ox. Dritter Auftritt von Drummer Away im Interview in den letzten acht Jahren. Das ist ein beachtlicher Schnitt für eine „reine“ Metal-Band. Zum Verständnis lohnt ein genauerer Blick insbesondere auf eben Away, der eine sehr lange Proto-Metal- und Punk-Geschichte hat und nicht umsonst immer wieder in T-Shirts alter (Peace-)Punkbands abgelichtet wird und vor deren unrühmlichen Abgang bei TAU CROSS trommelte. Er ist seit vierzig Jahren die Konstante bei VOIVOD, gefolgt von Sänger Snake, der live immer etwas an einen lässigen Tanzbären erinnert, während er seine Weltraumgeschichten, die VOIVOD seit Jahren den inhaltlichen Hintergrund liefern, in sehr eigenem melodiösen Sprechgesang vorträgt. Gitarrist Chewy beerbte 2008 den tragischerweise an Krebs verstorbenen Piggy, der den Stand-Alone-Sound von VOIVOD mit seinen Tritonus-Zaubereien unverwechselbar machte. Und Chewy hat das eigentlich Unmögliche geschafft, nämlich keinen Millimeter von dessen Harmonien und dem komplexen Songwriting abzuweichen, die jetzt er verschmitzt grinsend auf der Bühne locker aus dem Handgelenk schüttelt. Auch schon seit 2014 ist der „Neue“, Bassist Rocky, dabei, der von einer Bluesband kommt und Groove in die Band gebracht hat. Die Musik von VOIVOD bringt nun das Problem mit sich, dass man den typischen Sound, der mittlerweile mit VEKTOR oder den Deutschen KHTHONIIK CERVIIKS mehr oder weniger originelle Nachahmer fand, kaum in Worte fassen kann. Den progressiven Thrash der ersten Jahren haben VOIVOD längst hinter sich gelassen, hatten je nach Mitwirkenden eine melodiöse und knallharte Phase und haben in der aktuellen Besetzung mit „The Wake“ von 2018 und nun „Synchro Anarchy“ alles zu einem schlüssigen und ganz einfach fantastischem Ganzen verwoben, das Drummer Away passend „Fusion-Metal“ nennt. Die dissonant wirkenden Tritonus-Melodien, nicht umsonst auch Teufels-Intervall genannt, dominieren die Musik, die auf einem soliden Schlagzeug-Fundament steht, das Away mit stoischer Gelassenheit und und ohne Egoprobleme entwickelt. Der Gesang klingt nach all den Jahren unverbraucht, frisch und vertraut. Business as usual auf hohem Niveau also? Nein. Der Lockdown in Kanada hat dem Quartett Zeit gegeben, seine Ideen im Detail auszuarbeiten, was insbesondere der Saitenfraktion zugute gekommen ist, die hier verworrene, aber seltsam passende Rhythmen und Brüche zaubert, die trotzdem immer wieder durch ihre Eingängigkeit beeindrucken. Dazu hat das Album einen perfekt austarierten organischen Sound, in dem dieses Gitarre-Bass-Gegen- und Miteinander hervorragend zur Geltung kommt. Zur Abrundung des Gesamtkunstwerks kommt dazu das von Away gestaltete SciFi-Cover in düsterer Schwarzweiß-Optik. „Synchro Anarchy“ hat das Potenzial zum Klassiker.

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Ox Fanzine #160 als PDF

VOIVOD

Forgotten In Space

Nach dem Debüt „War And Pain“ (Metal Blade, 1984) wechselten die 1982 im frankophonen kanadischen Bundesstaat Québec gegründeten VOIVOD für die Alben „Rrröööaaarrr“ (1986), „Killing Technology“ (1987) und „Dimension Hatröss“ (1988) zum in Berlin ansässigen Metal-Label Noise International, das aus dem legendären Punk- und Hardcore-Label Aggressive Rockproduktionen hervorgegangen war. Mit diesen Platten prägte die bis heute durchgehend aktive Band ihren eigenwilligen Sound, ließ den klassischen Thrash Metal des Debüts partiell hinter sich und integrierte diese auf mich immer irgendwie „technisch“ wirkende Härte in ihre Musik – andere finden das Attribut „progressive“ passend. Einzigartig und unverwechselbar war die Musik der Kanadier damit auf jeden Fall geworden, und bis in die Gegenwart haben sich VOIVOD dieses Alleinstellungsmerkmal bewahrt, sind und bleiben eine klischeefreie Ausnahmeband. Verblüffend, wie zeitgemäß und aktuell die meisten der Stücke klingen. Nachdem das seitens des Rechteinhabers BMG „reaktivierte“ Label Noise 2017 die Zusammenstellung „Build Your Weapons – The Very Best Of The Noise Years 1986-1988“ veröffentlicht hatte, kamen kurz darauf Rerelases dieser Alben als Triple-Disc-Digipaks – sie enthielten jeweils eine CD mit dem originalen Album, eine weitere CD mit Live-Aufnahmen aus dem Erscheinungsjahr und on top noch eine DVD mit Audiotracks (Album-Demos) sowie diverse Video-Live-Mitschnitte und jeweils eine Slideshow mit Artwork und Live- und Studiofotos. Fünf Jahre später wurden diese Einzel-Rereleases nun neu verpackt als „Forgotten In Space“-Boxset neu veröffentlicht. In einer Pappbox finden sich die drei originalen Alben und ergänzend das Livealbum „No Speed Limit – Live ‚86“, „Dimension Hatröss – The Demos“ und die „Chaosmongers“-DVD – darauf eine Mini-Doku von Ende der Achtziger sowie Liveaufnahmen aus der zweiten Hälfte der Achtziger. Ergänzend gibt es ein neues Booklet mit einem langen Interview und vielen alten Fotos. Wer die 2017er-Rereleases hat, braucht diese Box nicht, doch wem die Alben fehlen, der ist hier gut bedient.

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Ox Fanzine #163 als PDF

Voivod—Tour 2009 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews

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