Oh, eine Rockband aus Schweden. Na wenn das mal keine Überraschung ist. Dieses kleine, musikalische Entwicklungsland hat ja seit ROXETTE nix mehr zu bieten gehabt. Und so sehen die vier Typen von WATERDOG auch aus, als hätte neben dem Garderobenspiegel ein großes Foto von ROXETTE-Gitarrist Per Gessle gehangen. Doch während uns Hohlfrüchtchen Jeanette Biedermann ja bereits damit beschäftigt ist, den Rockpop von ROXETTE zu duplizieren, nehmen sich WATERDOG gütigerweise doch andere Bands zum Vorbild. Nur welche ist nicht ganz klar, da das musikalische Gebräu auf dem Debüt des Quartetts ziemlich unentschlossen zwischen Pop, Punk, Rock und Balladentum hin und her schwankt. Einen Hauch von den seligen REDD KROSS vermag man zu erhaschen, doch sind die elf Stücke nicht rock'n'rollig genug und versinken hier und da in doofem Streicherbrimborium. Interessant geht anders. (44:46) (5)

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Ox Fanzine #53 als PDF

WATERDOG

Five Easy Pieces MCD

Poprock aus Schweden: Heute mit WATERDOG, est. 1997. Schwarze Haare, trauriger Blick. Der Kajal steckt griffbereit in der Hosentasche. Ganz so schwer wie die immer wieder lästigen HIM nehmen es WATERDOG mit dem Leben aber doch nicht. Die auf diesem Minialbum zu Gehör gebrachten Songs liegen zwar auch gut im eigenen Saft der Traurigkeit, sind dennoch von einer viel leichtfüßigeren Radioqualität. "Five Easy Pieces" orakelt der CD-Titel. Als Opener und Earcatcher gibt es mit "Make believe" ein Stück, das der Plattenfirma die Suche nach der Hitsingle abnimmt. Wirklich aufgebaut und enttäuscht werden die Erwartungen im weiteren Plattenverlauf nicht. In mittlerem Tempo rocken sich WATERDOG durch fünf Stücke und beweisen oft ein glückliches Händchen für schöne Hooklines und zartbittere Parts. Selbstverständlich darf dabei ein richtig amtliches Gitarrensolo à la Slash-mit-16 nicht fehlen. Vielleicht kann das der Soundtrack für eine gute Achtziger-Party sein. Trotz des mutigen Synthesizer-Einsatzes leider nicht so spannend wie zuletzt THE KILLERS. Auf eine unspektakuläre Weise normal. (18:59) (6)