Wohlstandskinder

Tourdaten 2003 - 2005

Interviews

Die WOHLSTANDSKINDER werden so langsam erwachsen. Nach dem letzten Album "Poppxapank" war klar wo die Vier hinwollen, nämlich zielstrebig den Weg zum perfekten, deutschsprachigen Poppunksound absolvieren. Nachgelegt wurde erstmal mit der im Herbst erschienenen Single "Die 90er waren zum Recyclen da", die den Weg für den nächsten Longplayer ebnen sollte. Um dem Phänomen "Poppxapank" auf den Grund zu gehen, bekamen die Kinder im Dezember Besuch im Studio, und nach einer drei Song langen Hörprobe hatten sie Gelegenheit etwas dazu zu sagen. Leider wurde der Informationsgehalt vom sehr späten Interviewtermin, Alkohol und nicht zuletzt von Austin Powers (Leitbild visonärer WSK-Bandpolitik) ein wenig getrübt. Ein ausführliches Interview gab es übrigens in Ox #29. Mir gegenüber räkelten sich Türk Travolta (Gitarre), Don Cardeneo (Schlagzeug) und Honolulu Silver (Gesang). Der Bassist Raki Neidhardt zog einen ausgedehnten Klettertrip in der Schweiz vorverständlich. Eure neue Platte ist ja um

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Ox Fanzine #34 als PDF

Reviews

WOHLSTANDSKINDER

Für Recht und Ordnung CD

Unglaublich! Ich hatte, vorurteilsbehaftet wie ich nun mal bin, schon wieder befürchtet, mich mit doofem Deutschpunka auseinandersetzen zu müssen, doch durfte dann feststellen, daß die WOHLSTANDSKINDER aus Lohmar (bei Köln) nicht nur große Lego-Fans sind (siehe Cover-Artwork), sondern auch textlich und musikalisch eine echte Offenbarung. Klar, die Vorbilder WIZO und TERRORGRUPPE sind deutlich erkennbar, aber da denen nicht blind nachgeeifert wird, ist das kein Problem. Musikalisch also sind die WOHLSTANDSKINDER durchaus mit dem melodischen, post-deutschpunkigen WIZO-Sound vergleichbar, und angenehm fällt auf, daß erstens Uffta-Uffta keine Chance hat und zweitens die Produktion nahezu perfekt ist. Sehr geil vor allem der Sänger: der Kerl kann tatsächlich singen und schreit nicht einfach doof rum. Ebenso gut auch die Texte: mal humorvoll, mal zynisch, immer brillant formuliert und nie sprachbehindert oder dumm. Respekt - mit Sicherheit schon jetzt eine der besten deutschen Punkscheiben des Jahres '97! Unbedingt antesten!

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Ox Fanzine #26 als PDF

WOHLSTANDSKINDER

Poppxapank CD

Ein ganzen Sack voll Melodien knallen uns hier die WOHLSTANDSKINDER aus Overath auf ihrem zweiten Album entgegen. Eigentlich ist keiner der Songs hier ein Ausfall, vorausgesetzt man ist ein Freund des sehr verspielten, deutschschprachigen Punkrocks. Teilweise kommen die Songs etwas poppig rüber und es ist auch ein ganzer Haufen Ska mit an Bord. Die Texte kommen ohne Klischees und andere Peinlichkeiten aus und erzählen einfach kleine Geschichten über Liebe oder Freiheit. Ich tue mich schwer, hier irgendwelche Negativpunkte zu finden, vielleicht gibts auch keine. Hier beweisen WSK eindrucksvoll eine Weiterentwicklung zum ersten Album und alles in allem müsste diese Platte bald jeder zuhause stehen haben. Gebt euch den Track auf der Compilation.

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Ox Fanzine #29 als PDF

WOHLSTANDSKINDER

Die 90er waren zum recyclen da CS

Da haben die Fast-Kölner also eine Maxi-CD rausgebracht. Obwohl Maxi-CDs eigentlich keine Eier haben, ist dieses Ding verdammt gut. Eröffnet wird das ganze mit der Coverversion "Take on me" von den 80er Poppern A-HA. Weiter geht das Spektakel mit der Erkennungsmelodie von "Es ist so schön das Leben", dieser Song wirkt meiner Meinung nach ein bisschen zu verspielt. Bei der Eigenkoposition von "Die Welt von Mitteleuropa aus" hört man ganz genau den Einfluss den die neue TURBONEGRO-Platte hinterlassen hat, ein echter Hit. Zum Schluss wird sich noch selber gecovert, "Der Staat ist nett", diesmal ordentlich gespielt inklusive zuckersüsser Chöre. Der Sound ist immer noch ein Gemisch aus druckvollen Skabeats und lupenreinem Poppunk. Wenn jemand bei den Majors nur für drei Pfennig mitdenken würden, wären die Jungs schon Stars. Gibt´s, Gott sei dank, auch als Vinyl.

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Ox Fanzine #33 als PDF

WOHLSTANDSKINDER

Delikatessen 500sl LP/CD

Scheisse, was schreibt man zu so einer Platte? Bis jetzt war's bei den Kindern eigentlich recht einfach: die 1.Platte war zu deutschpunkig, die zweite zu Heavy Metal lastig und die EP war cool. Aber diese Platte ist anders, Gänsehautpopmelodien wechseln sich mit Skaparts (nicht dieser nervige Hoppelscheiss) ab und unterlegt ist alles mit genau der richtigen Prise Punkrock.

Diese Melodien gepaart mit den sehr guten und persönlichen Texten von Mastermind Honolulu Silver ergeben eine Mischung die so manchem Punkpuristen übel aufstossen dürften. Auch ich warf anfangs mit Adjektiven wie "zu poppig" oder "häh??" um mich, aber nun fühle ich mich wohl wenn ich auf meiner neuen aufblasbaren Plastikcouch sitze und die Herren Silver, Cardeneo, Travolta und Neidhardt ihr Wohlstandspopfeuerwerk abbrennen.

Ach ja, auch wenn es sich komisch anhört: Die WSK respektive Herr Silver schreiben die besten Texte der Welt und selbst die Machwerke eines Marcus Wiebusch müssen hier auf der Strecke bleiben, ehrlich.

Bleibt nur noch zu hoffen, das die WSK bald den ganz grossen Erfolg haben, verdient hätten sie es und dann müssten sie sich nicht mehr das Gemecker der Punkpuristen anhören. Teilweise klingt das schon verdammt radiotauglich, aber das ändert nichts daran das Album nach mehrmaligen Hören richtig Spass macht.

Bei so einer Platte sei auch ein Anspieltip empfholen nämlich "Sie betet nur". Austin Powers sagt dazu:"Das ist genau mein Ding, Baby!". So, jetzt muss ich meine Stumpfpunkplattensammlung sortieren.

Schönen Gruss,

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Ox Fanzine #35 als PDF

WOHLSTANDSKINDER

En Garde Pic.LP/CD

Ein Album wie ein besinnlicher Rundgang über einen Trödelmarkt voller Kuriositäten und puristischem Popkulturkitsch. Direkt der zweite Song namens "Groschenromantik" bringt schon so einiges auf den Punkt: Euroboy-Gitarrenakrobatik, wuchtiger Popsound, Tastengeräte im Hintergrund und melancholische, deutschsprachige Zeilen, wo trotz des ernsten Anspruchs trotzdem ein charmant dezentes "oh baby" im Refrain auftaucht.

Der Spagat zwischen sehr humoristischer Klischeereiterei und eben erwähntem Anspruch wird gerade bei einem Song wie "Wir sehen uns in Las Vegas" (mit Retortengeigen!) deutlich. Die Referenzpunkte der WSK (mittlerweile übrigens offiziel mit "The"!) liegen wohl irgendwo zwischen Punkbackground, NENA , einer Modulationstafel und mit den ÄRZTEN haben die Jungs auch mehr Gemeinsamkeiten als diese komische Pappschachtelverpackung wo man immer Angst hat irgendwas rauszureissen.

Wiederholen tun die Herren sich sehr wenig, so fallen die Songs im einzelnen manchmal eher rockig aus ("Groschenromantik"), hin und wieder gibt's mal Skagitarren ("Das ist bloss der Sonnenstich"), Pop-Punk-Tunes wie in "Rosa Radio" oder auch Balladen ("Lied eines Träumers"), bei "Die Zahl" wird sogar ein bisschen mit New-Swing Elementen experimentiert.

Die WOHLSTANDSKINDER meinen es wirklich gut mit uns, glaube ich zumindest.

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Ox Fanzine #38 als PDF

WOHLSTANDSKINDER

Baby, Blau! CD

Zwei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, und es hat sich nicht viel verändert. Das, was man an den WOHLSTANDSKINDERN liebt oder auch hasst, ist geblieben, es wurde nur verfeinert und perfektioniert. Mit "Delikatessen 500 SL" wurden sie erwachsen, und spätestens mit "En garde" wurde der Weg eingeschlagen, der hier konsequent weitergegangen wird. Noch ein bisschen mehr Pop, ein ausgefeilterer Songaufbau, mehr Platz für Spielereien und ein bisschen mehr Herzschmerz. Apropos: manchmal wird's zwar ziemlich schnulzig, und ich sehe schon den Schmalz aus meinen Boxen fließen, aber warum nicht? Es passt einfach. Und ab und an wird's ja auch wieder lauter. Das Rocken haben sie jedenfalls nicht verlernt. Was man ihnen vorwerfen könnte, ist, dass es keine herausragenden Hits gibt. Aber erstens stimmt das nicht, war nur mein Eindruck beim ersten Hören, denn schon beim zweiten Mal hat sich z.B. "Rock'n'Roll-Opa" unauslöschlich in meine Hirnrinde gefressen, und zweitens ist das Album wie aus einem Guss und funktioniert vor allem als Ganzes. Das Hitpotential des einzelnen Songs offenbart sich erst bei intensiver Auseinandersetzung mit dem ganzen Ding. Mehr muss und will ich nicht sagen, wer die WOHLSTANDSKINDER bisher nicht mochte, wird sich in seinem Urteil bestätigt fühlen, die Liebhaber werden sie weiterhin lieb haben. So wie ich.