Das sind Deutsche, ging es mir durch den Kopf, als die ersten Worte gesungen wurden. Düsseldorfer und Kölner machen gemeinsame Sache. Vielleicht kommt dabei endlich ein besseres Bier bei raus als das wässrige Kölsch und die Verdauungsjauche Alt. Musikalisch betrachtet hat sich diese Fusion durchaus gelohnt, wäre nicht der Gesang, ganz zu schweigen von den Texten. Ich könnte mir die Band durchaus als reine Instrumentalformation vorstellen. Sowohl musikalisches Talent als auch Ideen für das Songwriting sehe und höre ich hier gegeben, könnten sie phantastische Instrumentalmusik hervorbringen, die irgendwo zwischen Ska, Reggae, Soul, Funk, Jazz und lateinamerikanischen Rhythmen einzuordnen wären. (59:58) (6/10)

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Ox Fanzine #51 als PDF

CLERKS

Planet Orange CD

Hier also das dritte Album der Rheinländer, das etwas an schwungvollere DR. WOGGLE AND THE RADIO erinnert (was wohl aus denen geworden ist, lange nichts mehr gehört von?!). Der instrumentale Opener macht Lust auf mehr. Dann aber deutsche Texte - Lyrik ist schwierig und manchmal wird sie schmierig, um mal HAMMERHAI zu zitieren. Gerade deshalb habe ich mit vielen deutschen Ska(Punk)-Bands Probleme. THE CLERKS sollten sich verstärkt auf ihre instrumentalen Fähigkeiten konzentrieren. Die Instrumentals wie das "Theme from Munsters" alias "Skaputnix" ist ein richtiger Überhammer und die etwas latin-jazzige Variante von "Für Elise" besitzt durchaus Charme. Und wer ist eigentlich die klasse Frau am Mikro, die nirgends erwähnt wird? Während die selbsternannt cool-poppige Nummer "Tränen" eher etwas peinlich wirkt, läuft die Fusion aus Drum'n'Bass, Ska'n'Reggae und Crossover-Sounds "18 Stunden" wie Balsam in meine tief aufgerissene Ska-Seele. Weg von den verstaubten Traditionen. Die authentischen Sounds wurden vor vierzig Jahren gemacht. Wir sind in einem neuen Jahrtausend, eine neue Generation. Macht was draus. Ich könnte mir vorstellen, ähnlich wie HAMMERHAI mit Crossover ihren Offbeat tunen oder LAX ALEX CONTRAX mit Funk das Adrenalin steigern, könnten THE CLERKS mit modernen elektronischen Beats ihren eigenen Stil finden und so den deutschen Ska auf Vordermann bringen. (42:27) (06/10)

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Ox Fanzine #59 als PDF

CLERKS

Antenne Offbeat CD

Huch, die CLERKS befinden sich zwar schon länger auf meiner musikalischen Landkarte, spontan hätte ich aber auf der Regionalkarte nachgesehen und das hier klingt alles eher nach Atlas. Oder will nur so klingen? Ich bin mir nicht ganz sicher. Tatsächlich sind sie mit "Antenne Offbeat" aber nicht mehr weit weg von einer rasanteren SEEED-Variante, wenn hier sehr professionell mit verschiedenen Stilen (von Ska und Reggae bis HipHop und Dub) experimentiert wird. Musikalische Unterstützung erhalten sie diesmal bei einigen Songs von WASABI SUTO und die bügeln bei diesen Stücken die einzig verbleibende musikalische Schwäche der CLERKS aus: Der Gesang. Nicht ganz so gut gefallen mir die Texte. Wenn beispielsweise im "Radiolied" angedeutet wird, man würde sich mit politischen Texten zwangsläufig unbeliebt machen, möchte ich dem entgegenhalten, dass viel eher so harmlos kritische Töne, wie die CLERKS sie anschlagen, momentan besonders gut ankommen dürften. Ich glaube, ich kann ohne großes Risiko prophezeien, dass das hier bald zum populärsten Beschallungsmaterial für die Blümchentapeten-WGs und SMV-Zimmer der Nation gehören wird. Bleibt als einziger Unsicherheitsfaktor eigentlich nur, ob die Anlage dann auf CD- oder auf Radiobetrieb laufen wird. (66: 32) (7)

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Ox Fanzine #71 als PDF

CLERKS

Vagabund

Die CLERKS machen jetzt bald zehn Jahre lang Deutsch-Ska, und es zeichnen sich doch zunehmend deutliche Lernerfolge ab. Leider fühlt sich auch auf „Vagabund“ mancher allzu straighte Rhythmus dann doch noch eher nach Köln-Karneval als nach Kingston an.

Textlich geht es reichlich anpolitisiert zu. „Kaputt“ hätte ein richtig erfreuliches Zeichen gegen die ganze Hippie-Scheiße in der deutschen Ska-Szene sein können, verheddert sich dann aber doch in allzu billiger Konsumkritik.

Der Demo-Kracher „Wir wollen nicht eure Welt“ von und mit Klaus der Geiger hätte dagegen musikalisch einer etwas mutigeren Interpretation verlangt. Für alle, die dieser Tage FRAU DOKTOR nachtrauern, könnte „Vagabund“ aber ein ganz passables Trostpflaster sein.17