Das CLINT-Trio, macht es den Namen zum Programm? Vielleicht. Ein Sieg im Kartenspielen gegen die MAD CADDIES macht zwar keinen Fatwreck-Deal, ist aber auch kein Indiz für nix können. Anyway, CLINT spielen, pauschal gesagt, melodischen Punk. Punk, wie er schon oft gehört wurde, aber auch zum wiederholten Male überzeugen konnte. CLINT basteln sich ihr Schiff munter aus ALKALINE TRIO, FACE TO FACE und den SATANIC SURFERS zusammen, wissen wie man Melodien macht, wissen wie man mal den ruhigeren durchscheinen lässt und auch, wie man letzten Endes hier und da den Kick durchkommen lässt. Elf Stücke, die auf bekannten Pfaden wandeln und den Schubladenpolitikern zwar keineswegs den Stinkefinger zeigen, aber dennoch nicht schlecht sind. Vielleicht kein Überflieger, aber auch kein Ofenschuss. Nett, wenn auch Titel wie "The State Of Love And Fistfuck" oder "Hitler Would Have Loved Empty-TV" zunächst etwas an die Herren aus der 182ten erinnern, sich aber beim näheren hinsehen bzw. hinlesen als nicht das erwartete Syndrom der leicht verspäteten Postpubertät zeigen.

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Ox Fanzine #47 als PDF

CLINT

To Live In Guilt CD

Nachdem CLINT sich seit 1998 den Hintern wund gespielt und mehrere Demos heraus gebracht haben, war die Zeit für ein Album überreif. Das Göttinger Trio schottete sich vom Rest der Welt ab, schrieb "To Live In Guilt" und landete schließlich im Hannoveraner Janglang-Studio, wo die neun Songs aufgenommen wurden. Und CLINT haben ihre Sache gut gemacht. Ordnete ich die Band einst noch dem Melodycore-Genre zu, so ist spätestens "To Live In Guilt" der Grund, Schubladendenken zu revidieren. Zwar ist der Einfluss von frühen NO USE FOR A NAME und frühen LAGWAGON hörbar, CLINT kombinieren klassisch-kalifornischen Punkrock aber mit einer Handvoll anderer Stile. So ist die Band zuweilen düster und melancholisch und erinnert in diesen Momenten sehr an HOT WATER MUSIC, MUFF POTTER oder LEATHERFACE. An anderer Stelle werden die drei energischer und wütender und gehen in Richtung STRIKE ANYWHERE oder frühe RISE AGAINST. Bei CLINTs Debüt hat man es mit einem recht vielseitigen Album zu tun, das vom Spielwitz der drei lebt. Denn wenn die Band in einem Moment schnell und straight - eben klassisch-kalifornisch - klingt, dann wird die Atmosphäre im nächsten Moment oft getragener und nachdenklicher. Dazu kommen gute Texte. CLINT schreiben in erster Linie persönliche Texte, die oftmals einen politischen Unterton haben, aber auch Interpretationsfreiraum lassen. CLINT haben ein sehr gelungenes Debütalbum gemacht, das man nur empfehlen kann. (25:59) (8)