Komisch: Da legt man eine CD ein und fragt sich nach wenigen Songs schon, woher man die Band kennen könnte. Mal wieder ein Album vor Jahren gut gefunden und dann auf Nimmerwiedersehen im Schrank verschwinden lassen? Aber nein, Entwarnung, "Nice, Nice" ist das Debüt der aus Chicago stammenden COUGARS, und auch wenn der offensichtliche Referenzpunkt ROCKET FROM THE CRYPT wohl in jeder Besprechung auftauchen wird, so ist doch was dran: Die Band, die acht Mann hoch auf der Bühne steht, ging aus BIG'N (Von denen wiederum habe ich eine Platte) und HOT STOVE JIMMY hervor, und wo viele Menschen sind, da sind Bläser (Saxophon und Trompete), was schon mal zum RFTC-Vergleich anregt. Plus der heisere, wütende Gesang (nicht ganz die Größe von Speedo erreichend, aber immerhin), plus die dichte Gitarrenarbeit. Den großen Unterschied zwischen beiden Bands macht aber aus, dass die COUGARS zwar auch dem großen Rock'n'Roll als einzigem Gott huldigen, aber zum einen ein gutes Stück punkiger sind, zum anderen eine fiese, schräge Noiserock-Kante in ihrem auch gerne mal düster pumpenden Sound haben, was wiederum auf die Vorgänger BIG'N zurückzuführen ist. Nice, nice möchte man über dieses Werk befinden. Tip!!! (8)

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Ox Fanzine #53 als PDF

COUGARS

Manhandler MCD

Das achtköpfige Chicagoer Gespann COUGARS verbindet auf der fünf Songs umfassenden EP "Manhandler" zwei im Grunde gegensätzliche Stilrichtungen. Der Löwenanteil im Spiel der COUGARS darf als absolut kantiger Noise-Rock betitelt werden, der sich im Mid-Tempo dahinschleppt und stellenweise nur durch den energischen Gesang - denkt mal an die Stimme von Eddie Spaghetti - vorangetrieben wird. So weit ganz nett, aber nichts besonderes. Der Joker der COUGARS sind zweifelsohne die Bläser. Nicht im Sinne einer dahergelaufenen nervigen Ska-Band, sondern vielmehr in der bewährten ROCKET FROM THE CRYPT-Tradition. Abzug erhalten die Chicagoer nur in der B-Note, was soviel wie die Gestaltung des Coverartwork bedeutet. Laut Bandinfo hörten die COUGARS auf ihrer letzten Tour mit den SUPERSUCKERS zu viel MANOWAR und ließen sich daher zu diesem geschmacksverirrten Dungeons & Dragons-Cover hinreißen. Es sei ihnen verziehen. (20:41) (07/10)

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Ox Fanzine #55 als PDF

COUGARS

Pillow Talk CD

Lange haben sich die COUGARS aus Chicago Zeit gelassen mit dem Nachfolger zu "Nice, Nice", lediglich eine EP (via Thick Records) gab's zwischendurch, aber auch die ist schon anderthalb Jahre alt. Und wenn dieses Album erscheint, ist auch die Band schon so gut wie Geschichte, mit denen sich der Achter ständig vergleichen lassen: ROCKET FROM THE CRYPT geben bekanntlich auf. Die klassische große Rockband-Besetzung ist das hier auch diesmal wieder, plus Bläser und Tasteninstrumentbediener, und dann sind wir da, wo einem sonst hoppelige Ska-Beats untergeschoben werden, doch nein, genau das wird hier nie und nimmer passieren. Die einst aus den durchaus auch im Nachhinein noch entdeckenswerten BIG'N hervorgegangenen COUGARS nahmen die zehn Brecher von "Pillow Talk", die alles andere sind als eine nette kleine Nachtmusik, mit Steve Albini als Produzent auf, und ich finde, das passt wie Arsch auf Eimer, ja ich denke, hier war Altmeister Albini mal wieder in seinem Element. "Pillow Talk", das ist ein knapp 45minütiger groovender Maelstrom, mit prägnanten, aber nie übermäßig hervorstechenden Bläsersätzen, sowie nölig-angepisstem Gesang, immer etwas hysterisch, aber nie völlig überdreht. Zusammen mit der warmen analogen Albini-Produktion ergibt das eine massive Soundwand, aus der die einzelnen Instrumente aber doch erstaunlich deutlich hervortreten. Keine Platte für ein kuscheliges Dinner, sondern Adrenalin pur. Mein Favorit neben dem hier auf der Ox-CD enthaltenen "Toxic fox syndrome" ist der 7-Minuten-Brecher "Shitstorm", der in Sachen Spielzeit übrigens noch vom Rausschmeißer "Delicate whispers ..." mit 9:12 getoppt wird. Coole Band, exzellenter Longplayer, der hier und da sogar an die legendären LAUGHING HYENAS erinnert. (44:18) (8) (Ein Track dieser Platte war auf der Ox-CD zu hören.)