Darf ich den Begriff des "Pathos-Punk" einführen, mit der Einschränkung, diese nur im positiven Sinne zu verwenden? Danke. THE CRUSH spielen Pathos-Punk, aber hallo! Die Band kommt aus Minneapolis, ist neu auf Adeline, hat schon eine 7" sowie ihr Debüt auf Blood Of The Young Records raus, haut aber hier erst so richtig auf die Kacke: "Here Is..." ist ein absolut großartiges, hymnisches Album, das die besten aller möglichen Welten aus JAWBREAKER, SAMIAM und ALKALINE TRIO vereint. Klar, an Matt Skiba kommt so schnell kein Sänger ran, aber das rauhe und so gerne unglaublich verzweifelt klingende Organ des Sängers (welcher der beiden Gitarristen letztendlich der Hauptsänger ist, lässt sich dem Booklet nicht entnehmen) geht schon verdammt in diese Richtung. Musikalisch dann schwermütiger, gerne mal eine Spur langsamer werdender Indie-Rock/Punkrock, der sowohl bei den ruhigen Passagen wie den peitschenderen überzeugt und zudem wirklich kraftvoll und klar produziert ist. Großartig! (40:08) (8/10)

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Ox Fanzine #48 als PDF

CRUSH

Sugarcoat

Indierock blüht in Österreich seit Jahren in den buntesten Farben. Wie das blütenbesetzte Cover von „Sugarcoat“ bereits suggeriert, nehmen sich CRUSH vor, dieser Blumenwiese eine weitere Pflanzenart hinzuzufügen: Indierock mit einem Knacks.

„Sugarcoat“ ist Musik für einen lauen Sommerabend, bei dem das Lot nicht ganz gerade hängt. Ein Wollknäuel, in das ein Stück Maschendraht gewickelt ist. Eine gezuckerte Zwetschge, bei deren Verzehr man auf einen unerwartet bitteren Kern beißt.

Straight nach vorne gehende LoFi-Gitarrentracks werden mit träumerisch-halbdanebenen Vocals kombiniert. Die Gesamtästhetik macht Spaß und lässt zu jeder Sekunde offen, ob ihre melodische Dimension ironisch zu hören ist oder nicht.