December Youth—Tour 2006 - 2017, Tickets, Konzerte, Interviews

Wenn das Debütalbum einer Band zu einem sozialkritischen Werk wird, bei dem sich der Hörer in seine Mitmenschen hineinversetzen, ihre Schicksale und vor allem bestimmte Missstände hinterfragen muss, wirkt das in erster Linie ambitioniert. Vor allem aber ist „Relive“ ein wichtiges Album, das wie ein Aufruf zu mehr Empathie und Reflexion funktioniert. In diesen unruhigen und unbequemen Zeiten halten Christian Wolik, David und Sebastian Mellen, Jovan Ducret und Robin Kwasniewski unserer Gesellschaft den Spiegel vor und beweisen zugleich ein gutes Gespür für modernen Post-Hardcore. Für ein Debütalbum ist „Relive“ sehr wütend und dennoch atmosphärisch ausgefallen. Könnt ihr erklären, warum aus DECEMBER YOUTH keine Pop-Punk-Band geworden ist? Chris: Zum einen sind da die täglichen Dramen, die uns ständig umgeben und die nicht spurlos an uns vorüberziehen. Wir erleben, vor allem in der letzten Zeit, wie ungerecht es auf der Welt zugeht und haben dabei eigentlich die Möglichkeit, diesen

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Ox Fanzine #128 als PDF

Reviews

DECEMBER YOUTH

How Are You

Mit „How Are You“ bringen DECEMBER YOUTH ihren zweiten Longplayer raus und alles ist ein wenig anders. Neues Schlagzeug, neuer Gesang und neue Heimatstadt. Von letzterem merkt man beim Hören logischerweise eher weniger, bei den anderen beiden Themen spürt man die neuen Einflüsse natürlich mehr. Wenn das Album mit „Sway“ startet, hört man direkt, in welche Richtung es geht: vertrackte Gitarren mit viel Echo und eindringlichen Shouts. Der Albumtitel „How Are You“ zieht sich als roter Faden durch die gesamte Platte und ist in verschiedenen Songs wiederzukennen, bis er mit dem letzten Track „Sinner (How I am)“ abgeschlossen wird. In den vier Jahren seit „Relive“ hat sich einiges getan. Während der Vorgänger noch deutlich schroffer und im Gesamtbild lauter schien, konnten DECEMBER YOUTH die Post-Hardcore-Note auf „How Are You“ nochmal mehr verschärfen. Man hört, dass immer noch dieselbe Band am Werk ist, das gesamte Auftreten ist aber noch stimmiger geworden. Noch mehr Details in den Melodien und eine stärkere Produktion machen das Ganze zu einer soliden Platte mit Profil. Es ist genau die Weiterentwicklung, die man sich bei so einer Band erhofft.

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Ox Fanzine #82 als PDF

DECEMBER YOUTH

Transgressions

Fünf Songs, an deren Produktion sich die Geister scheiden werden. Rein stilistisch natürlich schönster Hardcore in bester MODERN LIFE IS WAR-meets-THURSDAY-Manier, aber Zugkraft und Aufnahmequalität lassen eben etwas zu wünschen übrig.

Andererseits überzeugt das Songwriting und an Authentizität mangelt es dem Quartett keinesfalls. Schon der Opener „A backward glance“ ist ein melancholisches Highlight und auch der Rausschmeißer „Chasing dreams“ ist ein starker Song geworden, der Lust auf Live-Gigs macht.

Gesanglich zeigt sich Christian Wolik sehr variabel, denn von Shouting bis hin zum cleanem Gesang geht alles. Allerdings hört man, dass der Gute schon des Öfteren am Kämpfen ist. Für ein halbes Jahr Bandgeschichte aber ein echt respektables Ergebnis.

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Ox Fanzine #115 als PDF

DECEMBER YOUTH

Relive

Es kann gar nicht genug Platten wie „Relive“ geben. FJØRT und ESCAPADO haben den Weg geebnet, den die Düsseldorfer nun eindrucksvoll beschreiten. „Relive“ ist eine wichtige Platte. „Relive“ ist auch eine notwendige Platte geworden, ein Zeichen, dass es noch immer Leute gibt, die nicht mit allem einverstanden sind, sondern ihre großen Probleme mit der Entwicklung unserer Zivilisation haben.

Die Flüchtlingskrise und wie wir als Wohlstandsgesellschaft damit umgehen ist eines der vielen Themen, die hier in Post-Hardcore-Sounds verpackt werden. Als musikalischer Vergleich liegen, neben den oben genannten, vor allem LA DISPUTE und TOUCHÉ AMORÉ nahe.

Die elf Stücke um die Songtrilogie „Night train talks“ erinnern irgendwie aber auch noch an BOYSETSFIRE. „Night train talks (Monica)“ hat definitiv das Zeug als waschechte Single durchzugehen.

DECEMBER YOUTH haben mit ihrem Debütalbum genau das richtige Lebenszeichen veröffentlicht um zu zeigen, dass authentischer Hardcore nicht ausgestorben ist und fernab von gesampelten Synthiebeats eine rosige Zukunft hat.

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Ox Fanzine #127 als PDF

DECEMBER YOUTH

How Are You

Ein nicht unbedeutender Besetzungswechsel führt bei DECEMBER YOUTH dazu, sich neu zu erfinden. Das Ergebnis ist eines der besten Post-Irgendwas-Alben, die 2020 zu bieten haben wird. Dass „How Are You“ um einiges persönlicher ausgefallen ist als der wütende Vorgänger „Relive“, gibt der Band auch Raum, sich musikalisch enorm zu entwickeln. Dabei bauen DECEMBER YOUTH ihren melancholisch-wütenden Post-Hardcore mit Neunziger Emo-Einschlag durch Grunge und stellenweise auch Alternative-Einflüsse aus. Eine enorm dichte Atmosphäre ist die Folge, welche die Band immer wieder durch eingängige, aber eben auch sehr wütende Passagen sprengt. Zusammen mit TIDAL SLEEP stellen sich DECEMBER YOUTH mit ihrem zweiten Album nun an die Spitze eines Genres, das sich auch international vor niemandem mehr verstecken braucht. Sobald die Pandemiescheiße durch ist, starten DY durch. Sie haben es sich redlich verdient.