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31.10.2008 - 14.07.2019
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Die ELECTRIC FRANKENSTEIN-CD eingelegt und schon macht mir das Ableben der DEVIL DOGS nur noch halb so viel aus. Das hier ist nämlich bester Punk'n'roll, der selbst den Vergleich mit den großen NEW BOMB TURKS nicht zu scheuen braucht, allerdings noch 'ne Ecke erdiger und altmodisch rockender daherkommt, was mich an eine weitere Crypt-Band, die LAZY COWGIRLS erinnert. Wenn ich König von Deutschland wäre, würde meine Haus- und Hofmusik genau so klingen. Yeah!
Ja, sach maaaaa, wofür kauf ich eigentlich 7es? Not With U ist gerade mal ein paar Wochen alt und schon wird das Ding auf diese (Semi)-Compilation gepflastert, genauso wie Action High. Ist übrigens auch schon die dritte oder vierte Compi für EF und der Clou ist, daß sich dieser Silberling durch genau einen Song von der Sick Songs-CD abhebt. Mailorder-Kunden sollten also etwas aufpassen. Nachdem wir das Gebitche und die Verbraucherberatung damit erledigt hätten, gilt es festzuhalten, daß Action High wie eigentlich jede EF-Veröffentlichung rundum gelungen ist. Ok, der Ausstieg von Steve, der für mich so etwas wie den Inbegriff eines guten Punk Rock-Schreihalses darstellte, ist für die Band gleichbedeutend mit einem musikalischen Knieschuß. Der neue Sänger knödelt teilweise etwas Heavy/Hard Rock-mäßig rum, aber keine Bange, Vince Neill ist der Typ nicht. EF-Fans werden sich jedenfalls über die sechs bisher unveröffentlichten, satt rockenden und rollenden Punk-Nuggets der Marke DEAD BOYS/HUMPERS freuen, die immer noch den Großteil der gegenwärtig auf diesem Territorium Songmaterial abladenden Kollegen locker in den Schatten stellen. EF-Novizen sollten sich aber erst die The Time Is Now!-LP auf Nitro oder die Conquers The World-Compilation auf Get Hip zulegen, vor allem weil auf letzterer New rage und der absolute punk as all fuckin get out Überpunkklassiker Its all moving faster vertreten sind, ein Song, der in Sachen Gesang, Text und Musik absolute Maßstäbe gesetzt hat. Und obendrauf gibts auch noch das schwer gelungene VOX POP-Cover sowie Coolest little monster. ‚Cos youre the cruelest little monster, that ever put a spook on meeeee, oo-bee doo-bee doo-bee doo-bee!
Ist doch schön, wenn man sich darauf verlassen kann, höchstens drei Monate auf eine neue EF-Platte warten zu müssen. Die New Yorker Meister des hochgetuneten PunkROCKs haben mit Fractured jetzt eine neue 6-Song-EP als CD und 10 am Start, die wie gewohnt ohne Ende akustische Arschtritte verabreicht und auch noch mit zwei Coverversionen aufwartet. Zum einen ist das Your emotions von den DEAD KENNEDYS, zum anderen Borneo Jimmy von den DICTATORS. Cool...
Bei ELECTRIC FRANKENSTEIN habe ich es längst aufgegeben zu versuchen nachzuvollziehen, wann sie wo in welcher Besetzung welche Songs aufgenommen haben und wo diese in welcher Form veröffentlicht werden.
„Sick songs“ (Get Hip) dürfte eines der neuesten Produkte dieses chaotischen Kurses sein, acht Songs sind drauf, die CD-Version ist auf Nesak Records erschienen, aufgenommen wurden die Songs offensichtlich bereits ´96, mit Scott Wilkins am Mikrophon.
Mittlerweile soll ja angeblich Rik L Rik singen, und witzigerweise ist hier mit „Out there“ ein Song enthalten, den selbiger anno ´78 geschrieben hat. Ansonsten gilt: EF as usual, da kann man nichts falsch machen.
Sehr schön ausserdem das Cartoon-Artwork von Rob Orzechowski, und gelbes Vinyl gibt´s auch noch.
Oh, mal wieder ´ne neue Scheibe von EF... Angeblich soll das die letzte Veröffentlichung vor dem ebenfalls bei Victory erscheinenden Album "How to make a monster" sein, aber den New Yorkern traue ich ja alles zu. Wann und wo die zwei Studiotracks hier aufgenommen wurden - ausser dem Titelsong gibt´s noch das TUBES-Cover "I was a punk before you were a punk" sowie "Right on target" in einer Liveversion aus dem Continental von ´98 -, das verschweigt das Booklet, am Mikro findet sich jedenfalls Steve Miller. Und was soll ich sagen? So affig ich die Releasepolitik von EF mittlerweile finde, so gut sind sie immer noch - ich bin also gespannt, wie das Album ausfällt und ob die Herren es endlich mal schaffen hierzulande auf Tour zu gehen, ist ja längst überfällig.
Daß die für ihre seltsame Veröffentlichungspolitik berühmt-berüchtigten ELECTRIC FRANKENSTEIN mal auf Victory Records landen würden, hätte eventuellen Möchtegernpropheten im Vorfeld dieser neuen Platte doch nur mitleidiges Lächeln eingebracht - trotz unendlich vieler Labelwechsel zuvor. Aber keine Angst, die New Yorker spielen mit ihrem neuen alten Sänger Steve Miller (nicht der mit dem Joker, sondern ein ganz ganz süßer Bengel) nicht etwa New-School-Metal-HC, sondern bleiben ihrem geliebten Punkrock treu. Und ernsthaft, gibt es jemanden, der behaupten würde, daß irgendeine andere Band mehr arschtreten würde? Wohl kaum. Trotzdem ist "How to make a monster" anders als andere EF-Platten (Sind auch keine alten Songs drauf! UNGLAUBLICH!!!). Die Gitarren sind irgendwie... bratziger und die sonst unglaublich kickenden Drums treten nicht mehr ganz so ungestüm nach vorne. Trotzdem macht diese Platte riesig Spaß, denn diese Band ist immer noch einzigartig in ihrem Sound. Steve Miller ist zudem auch wirklich besser als Scott Wilkens, der ja noch auf "Action high" den Gesangspart übernahm. Sehr schön auch das Artwork und die Multimedia-Ecke für den Heimcomputer. Da hat sich jemand wirklich Mühe gemacht.
Hätte mich ja auch gewundert, wäre dieses Heft ohne Rezensionen von mindestens drei EF-Platten in Druck gegangen... Auf der Doppel-CD auf Twenty Stone Blatt Records, deren "Recharged From The Vaults"-Teil nur der Erstauflage beiliegt, findet sich ein 13 Tracks starker Rundgang durch die 7"- und 10"-Releases seit '95 (unter anderem auf Junk, Intensive Scare und V&V), und mit "Action high", "Demolition derby", "Listen up baby" und "Time is now" finden sich hier doch einige Perlen aus dem EF-Repertoir wieder - ein kleines Best Of. Aber der eigentliche Release ist die Livescheibe, der Mitschnitt eines Konzertes in der Euclid Tavern in Cleveland, Ohio im Herbst letzten Jahres. Der Opener ist "It's all mowing faster", "Action high", "Right now", "Time is now, "Right on target", "Get off my back", "Teenage shutdown" und noch ein paar mehr folgen, so dass man ebenfalls ein Best Of um die Ohren geballert bekommt. Die Qualität der Aufnahme ist voll in Ordnung - rauh, aber druckvoll - und so tröstet die Scheibe vielleicht all die, die es nicht zu einem der nur drei deutschen Auftritte der New Yorker Frankensteins geschafft haben. Neben dem neuen Album definitiv eine der lohnenswerteren EF-Scheiben.
Bei "Rock'n'Roll Monster" auf dem australischen Label Au-Go-Go handelt es sich um die Wiederveröffentlichung der ebenfalls dort Anfang '98 erschienenen "Monster"-10". Unter den sechs Tracks finden/fanden sich drei eigene Songs sowie drei Covers, nämlich "A singer's blood" von NAKED HEAT, "Savage" von der Aussie-Combo THE FUN THINGS sowie "Queen wasp" von den MISFITS. Dazu kommen noch vier Tracks aus jener EF-Phase, als kurzfristig Rik L Rik hinterm Mikro stand. "I got power", "Meat house" (NEGATIVE TREND), "Do the nihil" und "Out there" (F-WORD) sind die Titel dieser Bonus-Songs, wobei man einmal mehr sagen muss, dass EF gut daran taten, sich Steve Miller zurückzuholen. Trotzdem, schönes Release, das wie immer mit coolem Frankenstein-Artwork aufwartet, diesmal vom Aussie-Tattoo-Meister Andrew McLeod.
Schon ein paar Monate raus, aber der Vollständigkeit halber sei dieser EF-Release eben doch noch erwähnt. Die Aufnahmen dieser 8-Song-CD sind wohl alle neu und exklusiv, sechs davon auch im 10"-Format erhältlich, und entstanden letzten Sommer nach den Aufnahmen für das "How To Make A Monster"-Album. Soundmässig klingen die Songs etwas dünner als gewohnt, etwas siebzigermässiger, und das steht den New Yorkern gut zu Gesicht. Und da unter den acht Songs gleich drei Coversongs sind, passt das sowieso: "Rock'n'Roll is dead" (der Satz geht mit "and we don't care" weiter) von den RUBINOOS, "Running with the boss sound" von GENERATION X sowie eine etwas komisch klingende Version von "Bad reputation" von JOAN JETT & THE BLACKHEARTS. Macht Spass, mehr ist zu dieser Scheibe nicht zu sagen. Ach so, der JOAN JETT-Song war nicht auf der 10", die aber sowieso limitiert und nur per Mailorder zu bekommen war.
Na also, geht doch. EF haben sich zu einem "normalen" Release-Rhythmus herabgelassen, und seit dem Album letztes Jahr auf Victory nicht jeden Monat irgendwo eine neue Platte rausgebracht. Der neue Longplayer nun kommt via Twenty Stone Blatt aus Schottland, von daher ist die alte Sprunghaftigkeit der New Yorker geblieben. Keine Ahnung habe ich übrigens, wie gut oder schlecht das letzte Album lief, allerdings gefiel es mir doch ein ganzes Stück besser als das neue Werk. Ich weiss ja nicht, aber irgendwie sind die New Yorker langsamer, behäbiger und rockorientierter geworden, lassen es etwas an brachialen Krachern fehlen und nudeln stattdessen auch mal einen Tacken zu lang auf der Gitarre rum. Gut gefällt dagegen das ob ihrer Herkunft und musikalischer Vorbilder wenig überraschende Cover "Third generation nation". Die Einzigartigkeit, welche die frühen Releases von Sal & Co. ausmachte, kann ich ihnen mit dieser Platte nicht mehr attestieren. Kein schlechtes Garage/Seventies-Punk´n´Roll-Album, nur eines, das sich gegen viel Konkurrenz durchsetzen muss. Andererseits bin ich mir aber sicher, dass EF immer noch dabei sein werden, wenn andere schon längst ihre Lehre als Bankkaufmann abgeschlossen haben.
The Pat Duncan Session ist der Untertitel der neuesten EF-Veröffentlichung, wobei die Aufnahmen bereits im April '96 entstanden sind und der damalige Sänger Scott Wilkens mittlerweile gar nicht mehr in der Band ist. Als Format hat das Schweizer Label V&V Productions das echt nicht schlecht coole Format einer Picture-12" gewählt, das Artwork ist nett werwolfmässig und die Aufnahmen der neun Songs sind zwar etwas rauh, aber dafür mit dem Druck und der Spontanität einer Radio-Livesession. Alles in allem 'ne ganz gute Scheibe, mit der Einschränkung, dass die Doppelt- und Dreifachverwertung der New Yorker in letzter Zeit etwas auf den Geist geht und man sich wünschen würde, die Herren konzentrierten sich etwas mehr darauf, eine richtig gute als drei ganz ok'ne Platten zu machen - "Right on target" oder "Demolition joyride" kennt man ja schon zur Genüge. Ach ja, "New rage" aus dieser Session und jetzt hier enthalten sollte eigentlich "exklusiv" auf unsere "Weird, waxed & wired"-Compilation kommen, aber dann hielten wir plötzlich diese Platte mit "unserem" Song in den Händen - und tschüss! Wer's nicht nötig hat... Limitiert auf 3.000.
This album has the potential to change the face of rock music forever - so sympathisch mir ELECTRIC FRANKENSTEIN prinzipiell sind/waren, so weiß ich doch nicht, ob ich bei so einem Satz im Infosheet zum neuen Album lachen oder weinen oder brechen soll. Einen Scheiss hat dieses Album dieses Potential, denn es ist letztendlich der Aufguss des Aufgusses der letzten paar EF-Scheiben, ist die immer weiter verwässerte Kopie des legendär guten "The Time Is Now"-Albums von 1995. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn eine Band sich vor allem immer wieder selbst zitiert, davon lebten die RAMONES und davon leben MOTÖRHEAD und es ist gut und funktioniert, doch im Falle von EF handelt es sich einfach um grandiose Selbstüberschätzung, denn mir persönlich fällt es schwer, eine Wahl zu treffen, wenn ich vor dem Plattenschrank stehe und ein Dutzend(!) EF-CDs vor mir habe, erschienen in den letzten sechs Jahren, die Singles und sonstigen Formate nicht mitgezählt. Andere Bands machen im gleichen Zeitraum zwei Alben, die dann aber wirklich relevant sind und Bestand haben. Was noch nervt? Die abgesagte Tour - Schiss nach den Anschlägen vom 11. September oder was? Buuuuhhh! Das Genudel von Carl Porcaros Solo-Gitarre, und das Geprotze im oben schon erwähnten Info, nur "vintage" Equipment bei der Aufnahme benutzt zu haben - seit wann geht´s bei Rock´n´Roll um so stylishen und vor allem elitären Scheiß? Was mein Fazit ist nach all dem Gemaule? "The Buzz..." ist keine schlechte Platte, nur eine, auf die ich persönlich nicht gewartet habe und die ich nicht vermisse, denn was hier geboten wird ist nur Durchschnitt und ich weiß sowieso nicht, ob überhaupt noch jemand, der vor fünf Jahren EF-Fan war, bis heute am Ball geblieben ist. Ab ins Regal damit...
Noch so eine Platte, die von der Pleite des Man's Ruin-Labels (hätte besser Kozik's Ruin heißen sollen...) in die Vergessenheit gerissen wurde und nun von TKO geborgen werden konnte. Soweit ich weiß, erschien das Ding ursprünglich 1999 als 6-Song-EP, und weil das dann etwas wenig Material gewesen wäre, haben Sal & Co. ein bisschen gestöbert und noch sieben andere Songs ausgegraben, so dass das Ding jetzt locker Albumlänge erreicht. Das Bonusmaterial setzt sich zusammen aus je zwei Tracks von Singles auf Estrus und SubPop (bei denen übrigens Carl Porcaro von KILLING TIME Gitarre spielt) sowie, man höre und staune, drei nagelneuen Songs. EF at their best, und nachdem die sich in letzter Zeit etwas rarer gemacht haben, machen die mir sogar mal wieder richtig Spaß. (36:15) 8/10
Die New Yorker sind fundierte Kenner der Rockmusikgeschichte, das hört man ihnen an und das kann man vor allem auch an ihren Cover-Songs erkennen, bei denen sie über die Jahre ein ähnliches Geschick an den Tag legten wie ANTISEEN, deren Cover-Album mit zum Besten in diesem Bereich zählt. Denn wie sagt man so schön? An ihren Coversongs sollt ihr sie erkennen! Reihenweise versagen Bands an dieser Aufgabe, versündigen sich an den Originalen durch Unfähigkeit und Unkenntnis - nicht so ELECTRIC FRANKENSTEIN. Hier nun haben EF 31 Coversongs aus zehn Jahren Bandgeschichte zusammengetragen, genug für Doppel-LP und -CD und für einen lustigen Musikrateabend mit den Kumpels. Los geht's mit "Wild in the streets", das genauso wenig von den CIRCLE JERKS ist wie "Hanging on the telephone" von BLONDIE. Es folgen AC/DC ("High voltage"), DICTATORS, DEAD KENNEDYS, SUPERSUCKERS, CRIME, IRON MAIDEN, TUBES ("I was a punk before you were a punk"), NAKED RAYGUN, DEAD BOYS, AEROSMITH, PINK FLOYD ("Wish you were here"), BLUE OYSTER CULT, Joan Jett, Johnny Cash, MISFITS und noch zig andere - und das in einem wunderschönen Comic-Cover, und wie es sich gehört, hat Sal Canzonieri im Booklet jeden einzelnen Songs kommentiert. Zwar keine neue, aber doch die schönste EF-Veröffentlichung seit langem. (08/10)
Die Meister der Zweit- und Drittverwertung sind zurück. Lange nichts mehr gehört von EF, den einstigen Release-Weltmeistern, aber es gibt ja einen Anlass: Die New Yorker feiern ihren 13. Geburtstag, und das mit so was wie einem neuen Album. Die offizielle Legende geht so: Man habe über die Jahre immer den besten Song einer Recording-Session zur Seite gelegt und all diese meisterlichen Songs nun aus Anlass des Geburtstages neu aufgenommen. Hä? Macht das Sinn? Nö, tut es nicht, es riecht eher nach einer erfundenen, aber blöden Story, um darüber hinwegzutäuschen, dass diese Band zwar mit großer Energie startete, aber seit Jahren schon nur vor sich hindümpelt. Up-Tempo-Nummern gibt es nur wenige, es wird eher in Altherrenmanier im unteren und mittleren Geschwindigkeitsbereich herumgerockt. Nun, das können Sal und Co. immer noch recht gut, sie haben schließlich die großen Vorbilder von Anfang und Mitte der Siebziger mit vorzugsweise ebenfalls New Yorker Provenienz quasi mit der Muttermilch zu sich genommen. Songs wie "Life in rewind" oder "Electric misery" kommen aber ganz gut, haben Biss und kicken. Zum Schluss dann noch drei Coversongs: "Candy-O" von den CARS, "Moving targets" von FLO & EDDIE und "Talk, talk" von MUSIC MACHINE. Passt - wer sich davon erholt hat, vor ein paar Jahren im Monatsrhythmus einen neuen EF-Release vorgesetzt bekommen zu haben, sollte zufrieden sein. (44:19) (07/10)
Zuerst dachte ich, es gebe endlich mal wieder ein neues Album von New York's finest Monsterrockern, doch leider ist es nur eine 15 Songs starke Zusammenfassung dreier EPs. Und so finden sich hier im altbekannten und unverkennbaren EF-Style die Songs der 2002er Split-Scheibe mit den SUPERSUCKERS, die der Split-EP mit EL NADA und die der "Super Kool"-Halloween-EP von 2004. Für mich waren EF immer die direkte Schnittmenge aus SUPERSUCKERS und HELLACOPTERS - wer's nicht glaubt, sollte sich EF mal wieder anhören. (7)
Seit 1991 schon existieren ELECTRIC FRANKENSTEIN aus New Jersey, ihre Hochzeit hatte die Band um die beiden Brüder Sal und Dan Canzonieri in der zweiten Hälfte der Neunziger, als im Zuge des Garage-Rock-Booms – ich sage nur NEW BOMB TURKS – dieser rotzige, sehr an Rock’n’Roll orientierte Punk sich größter Beliebtheit erfreute, in den USA wie in Europa.
Auf zig Labels erschienen EF-Platten, vorzugsweise auf 7“-Vinyl, teilweise mehrere pro Monat. Den Durchbruch brachte 1996 in Europa das „Time Is Now“-Album, auf Tour kamen sie dennoch erst später mal mit dem 1999 auf Victory Records erschienenen Album „How To Make A Monster“ – eine damals schon seltsam anmutende Labelwahl, wurde doch Victory eher mit metallischem Hardcore assoziiert.
Mehr Bekanntheit brachte der Deal der Band durchaus, aber irgendwie war dann mit dem Anbruch des neuen Jahrzehnts etwas die Luft raus. Ich hatte EF fast vergessen, als vor ein paar Jahren dann eine Spendenaktion für Sänger Sal ins Leben gerufen wurde: schwer erkrankt bangte er nicht nur um sein Leben, sondern stand auch vor dem finanziellen Ruin.
Sal hat überlebt, EF spielen wieder, waren unlängst nach einer halben Ewigkeit wieder in Europa auf Tour, und „How To Make A Monster“ wurde von Victory neu aufgelegt, auf atomorangenem Vinyl, mit einem extra Textblatt mit Bandhistory, Fotos und Poster.
Und ich muss sagen, EF sind erstaunlich gut gealtert: ihr Punkrock, irgendwo zwischen DEAD BOYS, MISFITS, frühen HELLACOPTERS und NEW BOMB TURKS, zündet immer noch und hat nichts von seinem Kick-ass-Faktor eingebüßt.
Ob heute noch eine Band so ein sexuell aufgeladenes Horror-Comic-Cover veröffentlichen würde, darf bezweifelt werden. Damals wurde das so hingenommen.
In einem wirklich hübschen Cover, das ich gerne als Poster hätte, kredenzen uns ELECTRIC FRANKENSTEIN zwei ordentliche Versionen von „Under my wheels“ (ALICE COOPER) und „Can’t keep a bad man down“ (THE NOMADS), wobei der Single keine Infos beiliegen, ob diese Songs bereits anderweitig veröffentlicht wurden.
Richtig klasse ist die beiliegende CD, auf der sich neben den Songs des Vinyls noch 13 weitere Coversongs von Bands/Künstlern wie Ace Frehley, BLACK SABBATH, DEAD BOYS oder REAGAN YOUTH finden.
Gibt es auch im Stream bei Bandcamp.
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