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Unterstrom - Propagandahülsen der Geisterwelt

Kategorie: Konzert

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Titel der Ausstellung:
UNTERSTROM - Propagandahülsen aus der Geisterwelt.

Künstler: Peter Clouth / Heinz Hachel

Arbeiten: Installationen und Objekte

Vernissage: Samstag, 12. März 2005, 19:00 h

Ausstellungsort: BILD + WORT Projektraum
Ackerstr. 18 (Remise)
10115 Berlin-Mitte

Öffnungszeiten: Mi. + Fr. 15.00 – 19.00 h
Sa. 13.00 – 16.00 h
und nach Vereinbahrung. Tel. 030-62705028


Die Ausstellung „Unterstrom. Propagandahülsen aus der Geisterwelt“ thematisiert gesellschaftliche Tendenzen der Wiederverzauberung von Welt. Schwerpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung: die Anthroposophie. Dieses Weltdeutungssystem wird von den Künstlern als populäre Spielart des „Völkischen Okkultismus“ charakterisiert, einem Glaubenssystem, dessen weltanschaulicher Kern von spirituellen, nationalistischen und rassistischen Stereotypen dominiert wird.

Peter Clouth und Heinz Hachel, beide Jahrgang 1958, nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und in einer jeweils ganz eigenen Formensprache.

Der Düsseldorfer Künstler Peter Clouth thematisiert in seiner Instal-lation „Das Geisterschiff“ den Völkischen Okkultismus als eine zivili-satorische „Konstante“, die unserer Gesellschaft sozusagen natur-wüchsig entspringt. Zumeist virtuell unsichtbar, vermag diese Ideologie in spezifischen historischen Lagen wirkungsmächtig zu werden und sinnstiftend zu wirken. Peter Clouth hat dafür das Bild eines „U-Boots“ gewählt. Die multimediale Wandinstallation (3,50 m x 1 m) arbeitet mit Sound-Zitaten des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner, die im visuellen Kontext des Schiffskörpers die irrationale und in ihrem Wesen antihumanistische Dimension der Steinerschen Weltspekulation eindringlich transportieren.

Peter Clouth ist ausgebildeter Kaufmann und Informationsdesigner. Seine künstlerische Arbeit umfasst: Installation, Grafik, Fotografie, Film/Video. Peter Clouth ist Mitglied der Produzentengalerie plan.d. (www.galerie-plan-d.de).


Heinz Hachel setzt den Fokus seiner ideologiekritischen Arbeit auf Joseph Beuys, den er als „sanften, aber wirkungsmächtigen Propa-gandisten der anthroposophischen Sache“ beschreibt: Das Werk von Joseph Beuys - aus Sicht von H. Hachel: „völkisch inspirierte Erlö-sungskunst“. Dieser spürt der Düsseldorfer Künstler nach - mit halb-transparenten Spiegelobjekten (Format 80 x 30 cm), die politische Äußerungen von Joseph Beuys in einen direkten Bezug zur anthropo-sophischen Heilslehre stellen. Die bedrohliche Grundstimmung seiner Objekte visualisiert nachhaltig die totalitären Implikationen des „er-weiterten Kunstbegriffes“.

In seiner fünfteiligen Arbeit reißt Heinz Hachel zentrale Themenkreise an, z. B. Kunst als spirituelle Mission, die rassenideologisch getragene Geschichtsspekulation der Anthroposophie oder deren biologistisch-esoterisches Gesellschaftsbild.

Heinz Hachel ist Dipl. Sozialwissenschaftler. Seine Schwerpunkte: Rechtsextremismus/völkisches Denken (hier Publikationen zum Thema: „Junge Freiheit“ und rechtsextreme Subkulturen).

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