Farflung

Tourdaten 2009 - 2018

Interviews

FARFLUNG - Erforschen und Entdecken

Sie spielen seit 1992 zusammen und wurden mit der Veröffentlichung ihres ersten Debüts 1995 auch über die kalifornische Bay Area hinaus bekannt. 2018 ist nun „This Capsule“ erschienen: neue Sounds, Noise, Ambient – man ist überrascht. Das Album wurde von fünf Multi-Instrumentalisten eingespielt, die wechselweise an verschiedenen Instrumenten ihre musikalischen Ideen ausleben konnten: Rodney Rodriguez, Chris Nakata, Paul Hischier, Tommy Greñas und Michael Esther. Wir sprachen mit FARFLUNG über die Veränderungen im persönlichen Umfeld, über Musik, über das Gefühl, mehr als ein Vierteljahrhundert mit einer Band unterwegs zu sein sowie über die Begeisterung für Spacerock und chemische Prozesse. This Capsule“ heißt euer neues Album. Gibt es etwas Besonderes dazu zu sagen? Tommy: Ja! Wir wollten die Freiheit haben, alles ausdrücken zu können. Es gab im Vorfeld keine großen Diskussionen oder Pläne für das Album. Es war ein unmittelbares Ausströmen von Sound. Wir konnten direkt – und dank

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Ox Fanzine #141 als PDF

Reviews

The belief module CD

Im Bereich des Stoner- und Neo-Psychedelic-Rocks gibt es derzeit ja einen ziemlichen Boom, und dementsprechend steigt die Zahl reichlich mittelmässiger Releases. Bad Acid Records allerdings bürgt für Qualität, auch mit dem neuesten Release, FARFLUNG aus Los Angeles. Für die ist es bereits der vierte Longplayer, und wie bisher machen es einem die Kalifornier nicht gerade schwer zu erahnen, dass HAWKWIND grossen Einfluss auf sie ausgeübt haben. Eine bombastische Mixtur aus doomig-fuzzigem Riffrock, Krautrock und beinahe schon an Trance und Trip-Hop erinnernden Elementen ist das Ergebnis, und auch wenn sich mir sonst bei solchen Hippierockergüssen - ich sage nur sieben Songs in 51 Minuten - schnell die Fussnägel aufrollen, bin ich im Falle von FARFLUNG bereit, eine Ausnahme zu machen. Wunderbar fliessende Songs für die Augenblicke, wo hektischer Rock´n´roll einfach nicht angemessen erscheint...

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Ox Fanzine #34 als PDF

FARFLUNG

A Wound In Eternity

Das letzte Mal hielt ich ein FARFLUNG-Album vor bald zehn Jahren in den Fingern, es war "The Belief Module", ihr viertes. Damals war der Stoner-Rock-Hype gerade auf seinem Höhepunkt, die Anzahl schlechter Bands überstieg die guter bei weitem, doch FARFLUNG mit ihrem spacigen HAWKWIND-Sound gehörten zu Letzteren. Das "Bunte Blitze"-Artwork mag kitschig erscheinen, passt aber letztlich perfekt zur Musik, die in ihrer psychedelischen Verspieltheit geradezu solche Bilder hervorruft, ideal dazu taugt, den Auftritt mit entsprechenden Projektionen zu begleiten. Gleichzeitig sorgt eine solide Hardrock-Basis für den nötigen Druck, und wer immer sich für Dinosaurier wie HAWKWIND oder BLUE CHEER, aber auch für CHROME, Helios Creed und Co. begeistern kann und noch nicht alle Stoner-Scheiben in den Keller geräumt hat, sollte sich hiervon hinwegtragen lassen. (8)

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Ox Fanzine #78 als PDF

FARFLUNG

5

Schon 1992 in Los Angeles gegründet, sind FARFLUNG bis heute ein fast zu gut gehütetes Geheimnis kundiger Liebhaber klassischen Spacerocks. Ihre ersten beiden Alben freilich veröffentlichten sie 1995 und 1996 noch auf Flipside Records, dem Label-Ableger des längst eingestellten legendären L.A.-Punk-Fanzines.

Album Nr. 5 haben die Soundeffektbegeisterten jedenfalls schon seit Ende der Neunziger hinter sich gelassen, der aktuelle Titel muss also eine andere Bedeutung haben. Es zirpt und zischt und flangert an allen Ecken und Enden, so dass man diese Art von Effekten schon ausgesprochen mögen muss, um davon nicht genervt zu sein.

Ich mag das ja, auch in nicht-homöopathischen Dosen, und ich mag auch HAWKWIND, BLUE CHEER, CHROME und Helios Creed, THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE und MERCURY REV, um nur ein paar ähnlich trippige Bands zu nennen.

Und so ein gewisser QUEENS OF THE STONE AGE-Groove ist es, der FARFLUNG von den Horden selbstverliebt gniedelnder Psychedeliker absetzt. Erstaunlich die Wahl des Coversongs: „Being boiled“ von THE HUMAN LEAGUE wurde sehr interessant neu interpretiert.

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Ox Fanzine #128 als PDF

FARFLUNG

Unwound Celluloid Frown

Selten war ein Labelname besser geeignet zur Beschreibung der Musik einer Band als im Falle von FARFLUNG: heavy und psychedelisch zugleich. Erst im Herbst 2016 erschien mit „5“ das letzte Album der schon 1992 in Los Angeles gegründeten Band, nun ist mit „Unwound Celluloid Frown“ eine neue 5-Song-EP am Start, die mit ihren 35 Minuten Spielzeit eigentlich auch als Album durchgehen könnte.

HAWKWIND, BLUE CHEER, CHROME und Helios Creed, THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE und MERCURY REV kamen und kommen mir in den Sinn, und vor allem die bisweilen erstaunlich bratige Gitarre ist ein reizvoller Gegensatz zum zirpigen Synthie-Geplinker.

Extrem feinziselierte, sorgsam durchdachte Musik aus der Oberliga dieses Genres.

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Ox Fanzine #131 als PDF

FARFLUNG

This Capsule

Ein trauriger Schatten lag über der Arbeit an „This Capsule“, dem 21. Album in der 25-Jährigen Geschichte der Spacerock-Pioniere aus Los Angeles. Vergangenes Jahr verstarb nämlich Rodney Rodriguez, der langjährige Drummer der Band, mitten in den Sessions.

Dennoch machten sich seine Bandkollegen daran, die begonnenen Aufnahmen fortzuführen, nicht zuletzt, um Rodriguez einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. „This Capsule“ ist ein episches Album geworden, viele der Tracks nehmen sich Zeit für einen dramaturgisch-durcharrangierten Aufbau, verweben Fragmente und Soundclips, beschränken sich dabei stellenweise auf Ambient-artiges Gezirpe und Gefiepe, schlagen dann allerdings unerwartet mit wuchtigen Psych-Rock-Riffs zurück.

Natürlich wäre kein FARFLUNG-Review komplett, ohne dass mindestens einmal die Namen HAWKWIND und CHROME fallen. Und auch diesmal sind die Bezüge auf die großen Helden des Genres mehr als offenkundig.

Die eigenartige verchromte Kapsel, die das schlichte schwarzweiße Cover ziert, ist da sicher ein Indiz für die Obsession der Band mit Helios Creed und Damon Edge. Schwerer zu entschlüsseln sind dann noch die anderen Deutungsmöglichkeiten der Kapsel.

Ist es eine Raumkapsel, eine Zeitkapsel? Eine Pistolenkugel oder eine Pille? Jede Antwort ist richtig und falsch zugleich, und genauso unscharf bleiben FARFLUNG musikalisch, sie zertrümmern mit Noise-Attacken, was mühevoll aufgebaut wurde, das Pendel schwingt zwischen laut und leise, die Kapsel bleibt dennoch stets verschlossen, bleibt so rätselhaft wie der schwarze Quader aus Kubricks „2001“.

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Ox Fanzine #140 als PDF

FARFLUNG

25,000 Feet Per Second

Das US-Fanzine Flipside aus L.A. war von 1977 bis 2001 so was wie das weniger spaßbefreite, aber auch etwas kommerziellere und musikalisch offenere Gegenstück zum Maximum Rocknroll aus San Francisco. Parallel zum Fanzine wurde lange Jahre das Label betrieben, das seinerzeit nicht von jedem in der Punk-Szene verstanden wurde, denn typischen Punk- und Hardcore gab es zwar (oft) im Zine, aber das erste AT THE DRIVE-IN-Album „Acrobatic Tenement“, 1997 auf Flipside erschienen, kapierte damals kaum jemand. Dass der Musikgeschmack der Macher etwas exaltierter war und weit über das hinausging, was damals von Epitaph, Fat Wreck und Co. veröffentlicht wurde, hatten zuvor beispielsweise schon FARFLUNG bewiesen, deren Debüt „25,000 Feet Per Second“ 1995 auf Flipside erschienen war. Ebenfalls in Los Angeles hatte sich die Spacerock-Band schon 1992 gegründet, bestand aus Brandon LaBelle, Buck McGibbony, Michael Esther und Tommy Grenas. Das Album war tatsächlich damals nur auf CD erschienen, auch der Rerelease 2012 beschränkte sich auf dieses Format, so dass Sulatron allen Fans weltweit mit dieser hochwertigen 180-Gramm-Vinyl-Neuauflage nun ein echtes Geschenk macht – remastert wurden die Songs auch, zudem war Platz für einen Bonustrack. Zum vierten Album „The Belief Module“ von 1999 schrieb ich damals: „Wie bisher machen es einem die Kalifornier nicht gerade schwer zu erahnen, dass HAWKWIND großen Einfluss auf sie ausgeübt haben. Eine bombastische Mixtur aus doomig-fuzzigem Riffrock, Krautrock und beinahe schon an Trance und TripHop erinnernden Elementen ist das Ergebnis.“ Schon auf das Debüt wäre diese Beschreibung passend gewesen, minus die trippigen Elemente, die kamen erst später. Toll aufbereitetes Coverartwork, Beiblatt, transparentes Vinyl, Download-Code – passt! Noch 2022 soll ein neues Album kommen, ich bin gespannt.

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Ox Fanzine #160 als PDF

FARFLUNG

Like Drones In Honey

Bisweilen zweifle ich an mir selbst ... Die Gründung von FARFLUNG datierte ich – sicher zuverlässige Quellen zitierend – in der Vergangenheit auf das Jahr 1992, doch an anderer Stelle steht dann 1994 ... und ich bin verwirrt. Die Auflösung: Michael Esther (gt) hatte zunächst eine Band namens HELIANTHUS, die sich mit dem Dazustoßen von Tommy Grenas (voc, gt, key) dann in FARFLUNG umbenannte. So gesehen ist 1992 nicht falsch, aber 1994 etwas richtiger. Esther und Grenas sind auch heute noch dabei, ergänzt wird das Line-up durch Paul Hischier und Chris Nakata. „Drones In Honey“ ist nun das zehnte Album der Psychedelic-Band aus Los Angeles, die einst ihr Debüt „25,000 Feet Per Second“ auf Flipside veröffentlichte. Anfang 2022 erschien dessen Rerelease auf dem deutschen Sulatron-Label, und offenbar gefiel es FARFLUNG da so gut, dass man sich diese deutschen Spezialisten für Spacig-Psychedelisches gleich als Homebase auserkor und nun hier seinen neuen Longplayer veröffentlichte. In Zeiten hybrider Kriegsführung denkt man bei dem Titel unweigerlich an ferngesteuerte Sprengkörper, aber nein, Dronen sind in der alten Welt einfach nur männliche Bienen, die faktisch den ganzen Tag faul in der Wabe herumlümmeln und sich von den Damen mit Honig vollstopfen lassen. Ob freilich irgendeine Aussage mit dem Albumtitel verbunden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wäre ich solch eine faule Drone, wäre diese Platte aber der perfekte Soundtrack: entspannte (okay, „Dludgebmasterpoede“ weicht da etwas ab) Nummern, die sehr relaxt daherwabern und den Genuss von THC, Psilos oder LSD implizieren, aber auch ohne den Konsum selbiger funktionieren. Übrigens: Im Herbst werden die Dronen von den Bienendamen aus dem Stock gejagt. Unnütze Fresser brauchen die im kalten Winter nicht.