Gang Of Four

Shrinkwrapped CD

Auch so eine Uralt-Band, bei der man ganz überrascht ist, wenn plötzlich doch mal wieder ein neues Album auftaucht. Das Problem bei derlei Bands ist freilich, daß sie meist nicht an ihre besten Zeiten anzuknüpfen vermögen und nur noch mittelprächtige Werke für Diehard-Fans abliefern. Ganz anders die Viererbande: War ihr '91er Album eine jener eben erwähnten Scheiben, sind sie auf Shrinkwrapped verdammt frisch. Gitarrenrock vom feinsten ist das hier, erfreulicherweise in keiner Hinsicht britisch-schlapp, sondern mal melancholisch-düster, mal bissig und wütend und laut, und dann auch wieder erstaunlich poppig sowie mit durchaus tanzbaren Ravebeats ausgestattet. Keine Retro-Scheibe, aber auch abseits der Trends - einfach grundsolide Qualitätsmucke, allerdings mehr für's Hirn als für den Bauch.

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Ox Fanzine #21 als PDF

GANG OF FOUR

Return The Gift 2CD

Ich erspare mir jetzt mal lange Ausflüge in die Musikgeschichte und mache es kurz: GANG OF FOUR aus dem schönen Leeds waren Ende der 70er, Anfang der 80er zwei Platten lang eine der bahnbrechendsten Rockbands dieses Planeten, um dann noch zwei Platten lang diesem Status hinterher zu humpeln und dann so richtig scheiße zu werden. Ich sag nur "Mall", einer der Treppenwitze der Musikgeschichte ... Irgendwie haben die GO4-Mitglieder wohl auch mitbekommen, dass gerade bei jeder zweiten, schwer gehypeten neuen Rockband der Name GANG OF FOUR fiel, und da musste man ja darauf reagieren. Die Idee bei "Return The Gift" war dann, die alten Songs noch mal neu einzuspielen - wohl in Originalbesetzung, das Info äußert sich da leider sehr kryptisch -, ähnlich wie ROCKET FROM THE CRYPT, mit dem kleinen Unterschied, dass es die GO4-Song ja schon auf eigentlich ganz ordentlichen Studioplatten gibt, oder etwa nicht? GO4 remaken sich also selbst und verbraten 14 Songs der ersten drei Alben "Entertainment!", "Solid Gold" und "Songs of the Free", eine Idee, die bescheuerter nicht sein könnte. Dementsprechend widerwillig will man sich auch auf die ganze Sache einlassen, denn wer will 2005 schon GO4 haben, die klingen, als ob sie RADIO 4 nachspielen, da kacken sich die Herren doch irgendwie selbst aufs Dach. Klar, der Bass klingt fetter, das Schlagzeug schön treibend, aber letztendlich haben die Herren ihre alten Songs nur gut abgestaubt und ihnen einen cleaneren Sound beschert, was sie leider auch wesentlich lebloser und unspontaner wirken lässt. Ich konnte schon das GO4-Album "Shrinkwrapped" von 1995 nicht leiden, wo man einen ähnlich sterilen Sound fabrizierte, aber da waren dann auch die Songs überwiegend Mist. Hier hat man jedenfalls nicht das Gefühl, es wäre eine legendäre Band am Werk, eher ein paar alte Fürze, die noch mal die Muskeln spielen lassen, weil sie sich jetzt bessere Studiotechnik leisten können - lächerlich! Nein, viel schlimmer, langweilig! Aber es wird noch besser, denn auf der zweiten Disc gibt es dann noch ein paar Remixe dieser Songs - eigentlich völlig egal, wer dafür verantwortlich war -, die dann beinahe so klingen, als ob wiederum RADIO 4 GO4 covern würden. Das wirklich Absurde dabei ist, dass diese "Remixe" genau das haben, was den normalen Studioaufnahmen fehlt, nämlich der richtige, wirklich fette Groove, und das kann dann ruhig mal etwas "slicker" sein. Auf jeden Fall klingt es wirklich irgendwie neu und abenteuerlich, und nicht wie das Wiederkäuen alter Songs, die bereits in idealer Form existieren. Irgendwie haben sich GO4 mit dieser Platte komplett ad absurdum geführt. Man ist gut damit beraten, die erste Disc einfach wegzuschmeißen und sich stattdessen mit den Remixen zu amüsieren, die eher verdeutlichen, warum GO4 mal so eine wichtige Band war. (02/10)(07/10)

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Ox Fanzine #62 als PDF

GANG OF FOUR

Second Life

Seit geraumer Zeit wird über neues Material und die Reformierung von GANG OF FOUR spekuliert. Andy Gill und Jon King haben nun einige neue Songs eingespielt. Das erste Resultat ist die auf 500 Exemplare limitierte "Second life"-Single. Nicht nur der Songs selbst, sondern auch das Artwork erinnert perfekt an die "To hell with poverty!"-Single von 1981. Jon King erklärt den Song in groben Zügen: "It is the story of a drunken night in Soho, a story about an individual salarymen going through the routine of killing time like a king for the day in some cod medieval fayre." Das Lennon& McCartney Duo des Agit Punk Funk ist auf großartige Art und Weise zurückgekehrt. Auf der B-Seite findet sich ein TORTOISE-Remix von "Paralyzed" und im Netz kursieren verschieden Remixe von "Second life" (unter anderem von THE HORRORS und FREELANCE HELLRAISER). Ob es ein ganzes Album von GANG OF FOUR geben wird, ist bisher unklar, aber Andy Gill betonte in der UK-Presse, dass im Sechswochen-Rhythmus einzelne Songs veröffentlicht werden.(9)

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Ox Fanzine #79 als PDF

GANG OF FOUR

Content

Es wäre ein Fehler, wenn sich Ikonen wie GANG OF FOUR nach vielen Jahren wieder zusammenfinden (von der Originalbesetzung sind es noch Sänger Jon King und Gitarrist Andy Gill) und mit einem neuen Album zurückkehren, und eine großartige „Kopie“ von ihrem fulminanten Debütalbum „Entertainment!“ erwartet wird.

Das kann nicht funktionieren. Gleichwohl haben GANG OF FOUR noch Energie und Wut und greifen immer noch gesellschaftliche und politische Themen auf, an denen sie sich seit je her reiben und das im bekannten Dialog zwischen den beiden Protagonisten, wie beispielsweise im Song „Do as I say“, in dem Andy Gill in die Figur eines Inquisitors aus dem 17.

Jahrhundert schlüpft und Jon King sein Opfer der Anklage ist (ein Gedanke, inspiriert durch das eigene Backcover von GANG OF FOURs „Solid Gold“-Album) und die Band damit den Bogen zum Thema Guantánamo spannt und somit auf Wiederholungen in der Geschichte hinweist.

Beim Song „It was never gonna turn out too good“ – musikalisch einer der ungewöhnlichsten Songs des Albums, da die Band hier erstmals mit einem Vocoder arbeitet (überhaupt kommt die Melodica von Jon King etwas zu kurz) – geht es um Fabrikarbeiter im Norden Englands, die sich durch die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa von ihren Arbeitsplätzen entfremdet fühlen.

Auch wenn es Jon King und Andy Gill immer gelungen ist, aber die Band selbst will nach eigenem Bekunden am epochalen Album „Entertainment!“ von 1981 anschließen. Doch der damals allgegenwärtige Duktus des rollenden Funkbasses von Dave Allen (der seit 2008 nicht mehr dabei ist) – GANG OF FOUR waren damals massiv von PARLIAMENT beeinflusst und wurden oft mit dem Etikett „Neo-Marixst Funk“ belegt – gelingt hier nicht immer so eindringlich, auch wenn gerade der Opener „She said you made a thing of me“ diesem frühen Sound der Band schon sehr nahekommt.

Das Album ist in völliger Eigenregie entstanden. EMI und Universal Records bemühten sich erfolglos um die Band und die Aufnahmen wurden teilweise durch ein wirklich spezielles Merchandise vorfinanziert: eine streng limitierte – längst vergriffene – Edition des Albums erschien unter anderem mit kleinen Ampullen voll Blut (angeblich von den Bandmitgliedern selbst und Andy Gill nennt es „die echte Kunst“) und einem Scrap & Sniff Book mit Zeichnungen und Fotos, die Bezug nehmen auf die letzten 40 Jahre Weltgeschichte, und einzelnen Seiten des Buchs, die den Duft von „Arbeit“, „Sex“ und „Industrie“ versprühen sollen – also durchaus klassische GANG OF FOUR-Themen.

Zweifelsohne ist „Content“ ein gutes Album geworden, das in Teilen den Geist von „Entertainment!“ atmet und besser geworden ist als die aktuelle Rückkehr der Zeitgenossen KILLING JOKE. „Content“ enthält zusätzlich den Song „2nd life“ (einer der Album-Highlights) von der gleichnamigen Vinylsingle von 2008.

Auch bei diesem Album wird es – wie bei der „Return The Gift“-Compilation – einige Remix-Versionen geben, wer immer so etwas braucht (so war der YEAH YEAH YEAHS-Remix von „I love a man in a uniform“ seinerzeit furchtbares Disco-Disneyland).

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Ox Fanzine #93 als PDF

GANG OF FOUR

What Happens Next

Vorab mal für alle, die GANG OF FOUR tatsächlich nicht kennen: Die 1977 gegründete Band veröffentlichte mit ihrem Debütalbum „Entertainment“ (1979) einen Meilenstein im Bereich des Post-Punk und spielte eine ganz eigene Version von „Punk“ mit Elementen von Funk und Dub, der gerne als „Neo-Marxist Funk“ bezeichnet wurde.

Die Messlatte liegt bei solchen Bands/Platten natürlich sehr hoch, besonders dann, wenn auch noch Originalsänger Jon King durch John „Gaoler“ Sterry ersetzt wird. Mastermind Andy Gill hat sich wohl auch deshalb Alison Mosshart (THE KILLS), Robbie Furze (THE BIG PINK) und Herbert Grönemeyer, ein Freund der Band, als gesangliche Verstärkung eingeladen.

Grönemeyer englisch singen zu hören, ist ungewohnt, gefällt mir aber sogar besser als in Deutsch. Den Song „The dying rays“ in einer deutschen Version unter dem Namen „Staubkorn“ aufs Album zu nehmen, hätte man sich aber gut sparen können.

Das Album hat viele Höhen und wenige Tiefen (siehe oben), klingt homogen und durchdacht und kann sich mit dem Vorgänger „Content“ durchaus messen. Die Texte sind wieder großartig, das zentrale Thema ist die Globalisierung und die daraus resultierenden Probleme.

Die wechselnden Sänger sind bei den ersten Durchgängen eher verwirrend, das legt sich aber nach einer Weile. Der Sound, besonders die Gitarrenarbeit ist und bleibt genre- und stilprägend.

Einfach ganz großes Kino!

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Ox Fanzine #118 als PDF

GANG OF FOUR

Entertainment! Official Live Recording: The Barbican, London

GANG OF FOUR, die – nach dem Weggang von Sänger Jon King – aktuell unter anderem mit Herbert Grönemeyer als Gastsänger beim Song „The dying rays“ musikalisch neues Terrain betreten (oder dem Zeitgeist Tribut zollen), haben 1979 mit „Entertainment!“ ein Debütalbum veröffentlicht, das zu den Monolithen in Sachen Post-Punk zählt.

Das Live-Doppelalbum eines Konzerts in London von 2005 – in rotem und gelbem Vinyl – enthält fast alle Songs des Debütalbums, deshalb ist es auch im Artwork daran angelehnt, sowie fünf zusätzliche Songs unter anderem „I parade myself“ vom Album „Shrinkwrapped“ (1995).

Der Live-Mitschnitt des „Rockpalast“-Konzerts in der Zeche Bochum von 1983 hatte mehr Druck und verdeutlicht besser, was diese Band ausmachte. Auch das Live-Album „At The Palace“ im The Palace in Hollywood von 1984 vermittelt einen besseren Eindruck ihrer Live-Qualitäten.

Das Doppelalbum ist ein Sammlerstück, nicht mehr und nicht weniger.

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Ox Fanzine #122 als PDF

GANG OF FOUR

Happy Now

Über die Post-Punk-Pioniere aus Leeds muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Sie waren Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger stilprägend für eine ganze Reihe von Bands. Ihr Meisterwerk „Entertainment“ taucht regelmäßig in den szenetypischen Bestenlisten auf.

Gill und Co. nahmen die Energie des Punks, pimpten mit Funk und Dub, später auch mit Disco (Dance-Punk?), sozusagen eine Dekonstruktion des damals vorherrschenden traditionellen Rocksounds.

Ihr spezieller Mix geriet teils recht tanzbar, doch die Texte waren und bleiben bis heute (gesellschafts-)kritisch: „You can’t steal when everything is free“ (vom „Content“-Album 2011). Von der Originalbesetzung mit Sänger Jon King, Gitarrist Andy Gill, Bassist Dave Allen und Drummer Hugo Burnham ist einzig Gill noch übrig, der sich nun auch als Labelmacher (Gill Music Ltd.) verdingt.

Die Produktion von „Happy Now“ gefällt mir gut, ist sehr vielschichtig, toll instrumentiert und mit allerhand elektronischen Spielereien angereichert. Auch die blubbernden Soundteppiche, auf fast alles sind Effekte gelegt, lassen mich an eine Art modernen, poppigen Achtziger Sound denken.

An die frühen Meisterwerke kommt „Happy Now“ allerdings nicht heran. Einen Bonuspunkt gibt es für den allgemeinen Kultfaktor.

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Ox Fanzine #144 als PDF

Gang Of Four—Tour 2011 - 2018, Tickets, Konzerte, Interviews

Nächster Termin:

Tourdaten 2011 - 2018

Tonträger bei finestvinyl

GANG OF FOUR - ENTERTAINMENT | LP

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GANG OF FOUR - Send me evenings and weekends

GANG OF FOUR - Capital (it fails us now)

GANG OF FOUR - Funky Marxists

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