Gewalt &mdash; Tour 2024, Tickets, Konzerte, Interviews

Konzert - Rock

MS Stubnitz

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Nov.

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Konzert - Rock

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Konzert - Rock

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AT- Wien

GEWALT - DOPPELDENK | LP

GEWALT - GEWALT LIVE AT CLOUDS HILL | LP

GEWALT - MANIPULATION | 12"

Manchmal scheint es, als hätten sich diese neuen deutschen Rockbands in den 2010ern vor allem für die lustigen Tourplakate erfunden. Wenn darauf nämlich ,Karies - Pisse - Gewalt, 3.9." steht, bleibt sicher der ein oder andere auf der Straße stehen - oder erklickt das Event in den bekannten sozialen Medien. Zwischen Alte Sau, Messer, Trümmer und Die Nerven ist in der Aufmerksamkeitsökonomie also ganz bestimmt noch Platz für Gewalt. Die Band Gewalt aus Berlin ist allerdings unter all den neuen Rockern und neualten Postpunkern ein Sonderfall, insofern dahinter Patrick Wagner steht. Also derjenige unter den Noise-Mathematikern der 1990er und 2000er Jahre, der mit Surrogat den deutschsprachigen Underground-,Rock" auf gleichnamigem Album schon im Jahr 2000 geprägt hat. Nach einer mehrjährigen Phase als Chef von Louisville Records (u.a. Kissogram, Jeans Team) folgt nach dessen Insolvenz die völlige Abstinenz vom Musikgeschäft. Ab 2015 versammelt Sänger/Gitarrist Wagner für Gewalt Gitarristin Helen Henfling und Bassistin Yelka Wehmeier um den Drumcomputer. Um im Prinzip weiterzumachen, wo Surrogat 2003 aufhörten - mit existenzialistischem, rohem Krach. Aufgenommen wird mit

GEWALT - PARADIES | 7"

GEWALT - PARADIES | LP

After five years and countless 7 inches, Gewalt is releasing their first long-player. Gewalt: "We want our organic instruments to match the coldness of their machine counterparts". When New York producer "Alexander Almgren" started mixing, he wrote: "my god, those guitars, they kill". This is not the sound of rock with a capital R but the sound of hammer strikng a gong. He went on to say: "I went to the Aphex Twin show in Berlin at the Funkhaus a couple of years ago, listening to Gewalt brings back to me that feeling of concrete".

GEWALT - TIER / SO GEHT DIE GESCHICHTE | 7"

Brandneue und bereits vierte Vinyl-7"-Single der Berliner Proto-Noiserock-Sensation um PATRICK "GOTT" WAGNER auf IN A CAR und FIDEL BASTRO. Als PATRICK WAGNER Ende 2015 mit HELEN HENFLING (Gitarre), YELKA WEHMEIER (Bass) und einer DM1-Rhythmusmaschine GEWALT ins Leben rief, hatte er zwölf Jahre lang keinen Ton Musik mehr gespielt. Das Konzept, ohne jegliche Erfolgserwartungen wieder Musik zu machen scheiterte sofort am enormen öffentlichen und medialen Interesse, das WAGNER als Ikone und Symbolfigur der Indieszene der 90er (SURROGAT, KITTY-YO, LOUISVILLE REC.) entgegenschlug. Obwohl das Trio seine Songs stets mit primitivsten Mitteln wie einfachen Kassettenrecordern aufnimmt und bisher nur auf kleinen Insider-Labels als 7"-Vinyl eröffentlicht sowie wenige ausgewählte Liveshows spielt, standen schnell auch große Medien aufgeregt Schlange, um die neuen Töne des polarisierenden Charismatikers zu loben. Mit "Tier", laut Band einem Kniefall vor allem Ungezähmten und Unmittelbaren, einer Hommage an unsere Urkraft und ein Protestsong gegen deren Unterdrückung, präsentieren GEWALT auf der A-Seite einen ruppigen Brocken Noise-Katharsis mit Gastvocals von MAX GRUBER aka DRANGSAL und FLORIAN

GEWALT - ... ist auch (k)eine Lösung

GEWALT sind zwei Gitarren (Patrick und Helen), ein Bass (Yelka) und ein Drumcomputer (DM1). In der kurzen Zeit ihrer Bandgeschichte gab es bislang vier 7“s auf kleinen Labels. Der Sound bewegt sich zwischen GODFLESH, BIG BLACK, PUSSY GALORE und SWANS. Brutal, präzise, brachial! Sowohl live als auch auf Platte ein einzigartiges Erlebnis, das süchtig macht. Bei GEWALT gibt kein Dazwischen: Entweder man liebt oder man hasst es. Keine unbedingt neue Erfahrung für den als Großmaul verschrienen Frontmann Patrick Wagner, der bereits mit seiner früheren Band SURROGAT Ende der Neunziger, Anfang der 2000er Jahre auf musikalisch beeindruckend konfrontativem Kurs war und als Betreiber von Labels wie Kitty-Yo und Louisville bereits alle Höhen und Tiefen des Musikbiz hinter sich hat. In den letzten sechs Monaten konnte ich euch gleich zweimal sehen. Einmal im Esslinger Komma und einmal in Reutlingen, jeweils vor vierzig bis fünfzig Leuten. Beide Male hatte ich den Eindruck, dass ihr Spaß hattet und

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Ox Fanzine #133 als PDF

GEWALT

Tier

Das Schmuckstück ist endlich raus. Zwei der besten Songs von GEWALT auf einer schnieken 7“. „Tier“ kursiert bereits seit vier Monaten als Video auf YouTube und ist ein eindringlicher Kracher, der sich langsam in die Hirnrinde frisst.

„So geht die Geschichte“ könnte ebenso die A-Seite sein, hat mit „Das neue Gold heißt Flaschenpfand“ eine der besten Zeilen (und eindringlichsten Texte) der letzten Jahre, mit der Durchschlagskraft einer Dampframme.

GODFLESH, BIG BLACK ... Du zählst die Referenzen auf, doch am Ende klingt es einfach nur nach GEWALT.

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GEWALT

Tier

Was für ein brachiales Lärm-Monster bescheren uns denn die Berliner Band GEWALT auf ihrer neuen, vierten Single? Es ist schon beeindruckend, was Mastermind Patrick Wagner (ex-SURROGAT) da mit seinen neuen Weggefährtinnen Yelka Lehmeier und Helen Hänfling zu Gehör bringt.

„Tier“ ist ein böser, zäher, sich direkt ins Gedärm fressender Reißer, nichts für schwache Nerven. Und auch wenn die B-Seite „So geht die Geschichte“ ein wenig straighter rüberkommt, tut dieser nicht minder weh.

Man merkt bei GEWALT gleich, dass hier wahre Könner des Noiserock am Werke sind. Dort, wo es einst bei SURROGAT aufhörte, geht es bei GEWALT erst richtig los. Ein herrlicher Hybrid aus ATARI TEENAGE RIOT und den frühen Werken von MUTTER.

Ox Fanzine #133 als PDF

GEWALT

Limiter/Verheimlichung

Single No. 5 des Noise-Trios aus Berlin, das versucht die gitarrenbasierte Musik neu zu erfinden. Harsche Gitarrenattacken treffen auf Maschinenschlagzeug, dessen Beats wie Schüsse klingen, und ein Sänger (Patrick Wagner), der seine Statements als wütend-frustrierte Parolen bellt.

Packend und aufwühlend, unangenehm und motivierend gleichermaßen. Kommt im Siebdruckcover, das in vier Versionen erstellt wurde (ein, zwei, drei oder vier Nägel auf dem Covermotiv).

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GEWALT

Kein Mensch

Erst entmenschlichen, dann vernichten – ein beliebtes Vorgehen despotischer Regime. Das kommt mir bei der Zuschreibung „Kein Mensch“ in den Sinn, doch Patrick Wagners Text des gleichnamigen Songs (auf der B-Seite „Pawlow“ – nicht Pascow!) hat einen anderen Inhalt: „Kein Mensch ist so“ ist der Refrain, der Text besteht angeblich 1:1 aus einer Stellenbeschreibungen – wahrscheinlich von irgendeiner hippen Scheißfirma, die unifrisches Menschenmaterial zum Verheizen im Fritz-Kola-versorgten Großraumbüro mit Kickerecke und gemütlichem Lümmelsofa braucht.

Gruselig, hat von der Stimmung was von „Computerstaat“. Konzeptioneller ist „Pawlow“, hier fasziniert die aus Wiederholung resultierende Rhythmik. Glasklares Vinyl mit scherbenscharfer Musik auf peitschendem Rhythmus.

Ox Fanzine #142 als PDF

GEWALT

Deutsch

Auf kackhaufenbraunem Vinyl so dick, dass man damit jemand verletzen kann, kommt die „Deutsch“-7“ von GEWALT, deren Cover ein Motiv in pastelligem Schwarz-Rot-Gold zeigt, das nach Berlin 1945 aussieht.

Hier weht der Wind ganz schön frostig, das hat was von DAF und FEHLFARBEN in grauer Vorzeit, mit Maschinentrommeln und so einer Art Saxophonsummen im Hintergrund. „D-D-Deutsch“ klingt es nach, ich hätte gerne die Texte beigelegt bekommen.

Auf der B-Seite wird es dann noch depressiver, es stampft noisig auf dem Tanzflur bei „Nichts in mir ist einer Liebe wert“. Ob man mit so einer Platte vom Kulturbeauftragten der Bundesregierung zu einer Gastspielreise durch die Goethe-Institute in aller Welt eingeladen wird ...? Alles in allem cool, aber ...

KONTROLLE sind cooler.

Ox Fanzine #148 als PDF

GEWALT

Paradies

Mit einem Wort zusammengefasst? Bass! Ein Track, der sich über zwei auf 33 rpm drehende Seiten erstreckt und eigentlich auf eine 12“-Maxi gehört. Mit dem mächtigen Beat, der auch aus einem seltsamen Auto mit getönten Scheiben an dir vorbeiwummern könnte, tritt die Gitarrenwand deutlich in den Hintergrund, obwohl sie mir ehrlich gesagt als Folterinstrument wesentlich lieber ist. Druckvoll produziert, exakt das richtige Werkzeug, um die Nachbarn mitten in der Nacht zu wecken, auch weil er in seiner Minimalität sehr, sehr lang ist. Hat sehr viel Wumms und über die Länge auch viel von der Konfrontation, die ein GEWALT-Gig ausmacht, denn er ist da und real, der Fluchtgedanke.

Ox Fanzine #159 als PDF

GEWALT

Paradies

Vielen Dank an Patrick Wagner, dass ich dieses Album nicht vorab anhand eines lausigen Streams besprechen musste, sondern nach der Veröffentlichung die Doppel-LP-Box inklusive Buch zur Verfügung gestellt bekam. Dieser Text ist der letzte, der für dieses Heft geschrieben wurde. Weil ich seit Wochen um dieses Album herumschleiche, wie ich das immer mache, wenn ich es mit einer speziellen Platte zu tun habe. Ringen mag ich nicht, aber ich mag das Bild, wie sich zwei Ringer umschleichen, ich der eine, das Album der andere: Wie zu fassen bekommen, wie bezwingen? Und so sitze ich da, habe „Paradies“ zigmal gehört und ringe (ha!) immer noch um Worte ... Es ist ein mächtiges Stück Musik geworden, das GEWALT aus Berlin da geschaffen haben. Sechs Jahre nach der Gründung, neun Singles und eine Remix-12“ später endlich das Album. In einer schwarzen Box. Als Doppel-LP – auf der einen „Paradies“, auf der anderen die Songs der Singles, als Komplettierung, zwecks Hinführung zum Album – und ergänzt um ein Buch im LP-Cover-Format, betitelt „Paradies: Gewalt“. Ein Buch, das nicht wirklich die Linernotes liefert im Klartext-Sinne, in dem Patrick Wagner aber „eine Geschichte, eine kleine Anekdote, eine Theorie oder Beobachtung [...] eine Randnotiz, mal eine Kurzgeschichte, mal eine Spinnerei“ niedergeschrieben hat. Auch autobiografisch? Gut möglich, teils wahrscheinlich, wenn man in Interviews mit ihm hineinliest, die Vorgeschichte mit Kitty-Yo, SURROGAT, etc. kennt. Fehmi Baumbach hat die Texte illustriert, und ich kehre hier zu meiner Wertschätzung des physischen Produkts zurück: der intensive Eindruck, den es braucht, um diesem Album näher zu kommen, stellt sich erst ein in Kombination des akustischen, visuellen und haptischen Erlebens, davon bin ich überzeugt. „Paradies“ entstand 2020/21, die Schöpfungsgeschichte dazu: „20 Tage Lieder schreiben in Berlin. 12 Tage Aufnahme (live, analog, ungeschnitten) in Hamburg im Clouds Hill Studio mit Sebastian Muxfeldt. 10 Tage Mischen in New York mit Alexander Almgren im Freshly Baked Studio. 5 Tage Mastern in Mannheim mit Christian Bethge.“ GEWALT sind hier DM1 (dr, ein alter Freund von Doktor Avalanche), Jasmin Rilke (bs, voc), Helen Henfling (gt) und Patrick Wagner (gt/voc). Kathartischer, dystopischer Elektro-Rock, der ohne SUICIDE und BIG BLACK undenkbar wäre, der im 10+ Minuten wabernden Killer-Titelsong die famosen ALIEN SEX FIEND („I walk the line“ in fast endlos) aufgreift, der mit „3:35“ auch einen Song „außer der Reihe“ bringt, zwischen „Kalte Sterne“ und „No rest“. Speziell „Paradies“ ist ein faszinierender Trip, der umgehend süchtig macht – man ahnt die Gefahr, die live von diesem ausgehen wird. Ein mächtiges Album, ein gewaltiger Aufschrei – und die bange Frage: Was soll da jetzt noch kommen?

Ox Fanzine #160 als PDF

GEWALT

Trans/Monika in Scherben

Ein Filmsujet, das für einen Soundtrack von GEWALT wie geschaffen ist, die hier den Titeltrack beisteuern. Beide Songs tragen die unverkennbare GEWALT-Handschrift, sind allerdings eher schleppend, verhalten und reduziert, um an den entsprechenden Stellen aufzubrechen. Geht auch ohne Brachialität, auch wenn die stets präsent ist und sich jederzeit ihren Weg bahnen kann. Der bessere Song schlummert hier auf der doppelten A-Seite mit „Monika“. Ja, das ist Sibylle Rauch auf dem Cover, wie sie heute Eis am Stil serviert.