Inspector Cluzo—Tour 2009 - 2013, Tickets, Konzerte, Interviews

Laurent Lacrouts (Gitarre) und Mathieu Jourdain (Schlagzeug) erzeugen als Zwei-Mann-Band einen unglaublich kompakten Sound, der ihnen Vergleiche mit Led Zeppelin und My Morning Jacket einbringt. Weil ihr Bassist wiederholt nicht zum Proben auftaucht, verzichten sie auf ihn und trumpfen seither mit beeindruckendem Ideenreichtum auf, der das zweirädrige Gespann flott nach vorne bringt. Auf dem Boden geblieben sind die beiden begnadeten Live-Performer auch dank ihrer Tätigkeit als selbstständigen Bio-Bauern im beschaulichen Mont-de-Marsan unweit der Atlantikküste. ,Brothers In Ideals - We The People Of The Soil - Unplugged" ist die wunderbare Unplugged Interpretation des letzten Albums. Mit einer Melange aus Fusion, Rock und Groove haben sie in Nashville mit Grammy-Gewinner Vance Powell ihr letztes Album ,We the People of the Soil" aufgenommen und nun neu interpretiert.

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Reviews

INSPECTOR CLUZO

The French Bastards

Liebe Bassisten, wenn ihr auch immer zu spät zur Probe kommt, und sich so langsam ein Zustand von Verärgerung in eurer Band breit macht, lasst euch gesagt sein: die Band kann auch ohne euch tolle Musik machen! Das beweisen zumindest die zwei Franzosen namens THE INSPECTOR CLUZO.

Mit Bläsern, funkigen Rock Elementen, vielseitigen Stimmlagen und der Nutzung von Effektgeräten sind die Lieder reichhaltig bestückt. Den eigentlichen Musikstil kann man allerdings nur schwer beschreiben.

Deshalb macht das Anhören des Albums wirklich Spaß. Und an dieser Stelle sollte man ausnahmsweise auch auf das CD-Paket eingehen, denn das Booklet ist zerschnibbelt in zwölf Pappkarten. Auf der Vorderseite sind die Jungs als Comicfiguren, und auf der Rückseite gibt’s die Songtexte.

Dass das Album in der Küche des Gitarristen bei (wahrscheinlich) genügend Rotwein aufgenommen wurde, merkt man an der selbstironischen und nicht zu ernst gemeinten Musik, bei der man mittanzen muss.

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Ox Fanzine #93 als PDF

INSPECTOR CLUZO

The 2 Mousquetaires

Was habe ich mich gefreut, von den zwei netten Franzosen wieder ein Album anhören zu dürfen. Dazu gibt es diesmal noch einen Comic statt CD-Hülle, da war die Freude übergroß. Empfehlung des Hauses: das dritte Album von THE INSPECTOR CLUZO.

Über eine halbe Stunde gibt es Unterhaltung am laufenden Band. Denn liest man den Comic, während die CD läuft, bekommt man zu fast jedem Stück eine lustige bildliche Untermalung. Laurent und Mathieu kämpfen als Musketiere für Gerechtigkeit oder machen nur so ihrem Ärger über die Welt Luft.

Die Zwei-Mann-Combo beweist wieder einmal Humor und Talent. Das neue Album bietet wie gewohnt Abwechslung, ist es doch funklastiger als „The French Bastards“. Auch soulige Einflüsse gibt es dieses Mal mehr.

Vorzeigbar dazu ist das Cover „Move on up“ von Curtis Mayfield. Ein Knüller. Natürlich liegt über dem Ganzen eine gute Portion Rock. Die Riffs und der Gesang sind sehr facettenreich. Nicht zu vergessen, der Labelname ist Programm: alles ohne einen Bassisten.

Auf der Bühne versuchen die Jungs, so viel wie geht selber zu spielen. Lediglich die Bläser sind zusätzliche Musiker. Eine gewaltige Leistung bei der Fülle an Sound. Wer die Festival-Abräumer mal live sehen will, hat 2012 gute Chancen, da sie auch viel in Deutschland unterwegs sind.

Ansonsten sollte man sich das gascognische Duo nach Hause holen und sich dem französischen, durchgeknallten Charme hingeben.

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INSPECTOR CLUZO

Gasconha Rocks

Der seltsame Labelname, den THE INSPECTOR CLUZO für ihre selbstveröffentlichten Platten gewählt haben, erklärt sich schnell durch die Besetzung: wer braucht schon Bassisten?! Außerdem ist es für eine tourende Band doch einfacher, nur durch zwei teilen zu müssen, und Entscheidungen lassen sich auch schneller treffen.

Das Ermittlungsteam, das sich nach dem Cop aus der „Pink Panther“-Filmreihe mit Peter Sellers als Jacques Clouseau benannt hat, besteht aus Mathieu „Phil“ Jourdain (dr, voc) und Laurent „Malcolm“ Lacrouts (voc, git).

Seit 2007 besteht die Band schon, seitdem wurden (inklusive „Gasconha Rocks“) vier Alben produziert und über 600 Konzerte in 38 Ländern auf allen Kontinenten gespielt – Respekt, hier will es jemand wissen und erkundet, ungewöhnlich für eine französische Band, auch das Terrain außerhalb der Grande Nation.

Musikalisch sind Phil und Malcolm sowieso von frankophoner Bauchnabelschau denkbar weit entfernt, haben englische Texte, die sich engagiert mit der Entsendung von Soldaten nach Afghanistan oder den verbrecherischen Machenschaften des Monsanto-Konzerns auseinandersetzen – allerdings auch mit der „Gänsefolter“, also der Herstellung von Gänsestopfleber (wie mir zugetragen wurde, betreibt die Band das als „Hobby“ und zur Pflege der Küchen-„Kultur“ ihrer südwestfranzösischen Heimat ...) Musikalisch sind THE INSPECTOR CLUZO so unfranzösisch wie die Sprache ihrer Texte: bluesiger Rock der basalen Sorte, der mehr nach Seventies-Rock klingt als nach französischen Chansonniers.

LED ZEPPELIN, THIN LIZZY, LYNYRD SKYNYRD und Co. lassen grüßen, werden aber keinesfalls plump nachgeahmt. Auch Danko Jones kommt mir in den Sinn, der eine ähnlich wilde Ungestümheit aufweist, ebenso wie das Aussie-Duo BUG GIRL.

Interessant und eigenwillig, aber auch gewöhnungsbedürftig. Punktabzug wegen Gänsefolter. (Diese Band war auf der Ox-CD #110 zu hören.)