Instrument—Tour 2010 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews

Das vierte Album der Münchner Band Instrument zeigt noch einmal eine deutliche Entwicklung im Vergleich zu den drei Vorgängeralben. Absolut stimmiger und fesselnder Post-Rock à la Mogwai, Explosions In The Sky. Von außen war es erstaunlich zu betrachten, mit welcher Wucht sich Markus Schäfer in dieses neue Projekt warf. Draußen stand die Welt still, flatterten Absperrbänder um Spielplätze, blieben die Bühnen der Welt leer und unbespielt und in München-Schwabing saß da einer und schrieb und spielte und tüftelte. Und klar, es war auch eine Flucht, eine Ablenkung davon, dass die gesamte Veranstaltungsbranche, in der nicht nur Markus tätig ist, in einen nie da gewesenen Abgrund blickte. Ein Hurra auf die Musik und die Kreativität, ohne die sich da wohl ein Schlund aufgetan hätte. Stattdessen wurden Ärger, Frust, Ängste, Solidarität und Hoffnungen schon bald im Instrument-Proberaum zusammen mit Nico Sierig und Hubert Steiner zerpflückt, heruntergebrochen, wieder zusammengesetzt, in einen musikalischen Kontext geschmissen.

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Reviews

INSTRUMENT

Read Books

INSTRUMENT bewegen sich irgendwo zwischen Kopf und Bauch. Bei allem künstlerischen Anspruch sollen dabei die Songs im Vordergrund stehen. Dies gelingt neben dem titelgebenden Stück vor allem bei den Instrumentals, wie „Electric rain“ oder „On top of the lake“.

Die mathematische Präzision erinnert dabei ein wenig an frühe 65DAYSOFSTATIC. Ein bisschen mehr Bauch, ein bisschen mehr Lust an der Entgleisung wäre allerdings wünschenswert gewesen. So wirken die Songs ein wenig zu sehr eingeschnürt in das intellektuelle Konzept.

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Ox Fanzine #114 als PDF

INSTRUMENT

Read Books

Benannte sich die Band nach dem letzten veröffentlichten Album von FUGAZI vor ihrer Dauerpause, so ist „Read Books“ dennoch kein rein instrumentales Vergnügen. Ursprünglich 2014 veröffentlicht, gibt es jetzt auch eine Vinyl-Variante, die mit einem dicken Booklet daherkommt.

Inhaltlich gibt es Post-Rock mit leichten Anleihen beim Namensgeber FUGAZI, „Electric rain“ und seichtem Gesang. Das Pendel schlägt bei INSTRUMENT mal Richtung Kunstanspruch aus, dann wieder Richtung Bauchgefühl, was möglicherweise auch das Manko dieses eigentlich ganz annehmbaren Albums ist.

Wann wünschte sich, die Band würde sich für eine der beiden Alternativen entscheiden, denn in der Mitte sind sie nicht gut aufgehoben. So bleibt ein nettes Album, das Freunde einer etwas gemächlicheren Rockmusik mit netten Instrumentalpart gefallen könnte.

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Ox Fanzine #134 als PDF

INSTRUMENT

Sonic Cure

Wenn man als bayerisches Post-Rock-Trio nach acht Jahren Funkstille noch mal mit einem neuen Album um die Ecke kommt, braucht es Gründe. Zwingende nicht unbedingt, aber doch gewichtige. Selbstverwirklichung? Liebe zu Musik, Mensch, Kultur? Gruppentherapie via Rockrhythmen? Klar, lassen wir hier alles gelten, ganz besonders in Seuchenzeiten. Die besten Platten sind sowieso meist die, auf die niemand gewartet hat. Aber (zurück) zum Inhalt: Bei einem Bandnamen, der auf einen Albumtitel von dieser Ihr-wisst-schon-welche-Dischord-Legende verweist, erwartet man DC-Vibes en masse oder zumindest Post-Rock traditioneller Prägung. Leider oder auch zum Glück bedienen die Münchner unser Bedürfnis nach leicht verschubladbaren Klängen nicht, sondern mäandern in diesen elf Songs einmal stilsicher durchs Alternative-Rock-Universum. Ob hier manchmal etwas weniger doch mehr sein könnte, liegt sicher im Auge der Betrachterin. Ich fand die Bandbreite an Einflüssen und Exkursen jedenfalls sehr erfrischend und denke, dass das dynamische Material von SONIC CURE besonders live jede Menge Energie freisetzt. Ach ja, gibt’s auch im Doppel-LP-Format mit farbigem Vinyl.