Lento—Tour 2011 - 2013, Tickets, Konzerte, Interviews

Laut/Leise-Dynamik, das Wechselspiel von Brutalität und Fragilität, episches Songwriting, der Verzicht auf Gesang: alles nicht neu und gerade in der letzten Zeit von vielleicht schon zu vielen Bands als Bestimmung (miss-)verstanden. Das aus Rom stammende Quintett LENTO aber - das erst kürzlich mit UFOMAMMUT die fantastische Kollaboration "Supernaturals Record One" aufnahm - schafft es, dem Genre - für das Ignoranten in ihrer Beschränktheit gerne mit dem unsäglichen Begriff Post-Metal um sich werfen - wenn schon keine neue Facetten hinzuzufügen, immerhin wieder etwas Spannung zu verleihen. Denn wo andere einfach laute Gitarrenwände neben ambienthafte Ruhe stellen, hat man bei LENTO nicht das Gefühl, Brutalität und jederzeit zu zerbrechen drohende Schönheit ständen bloß nebeneinander. Hier ist dieser Kontrast perfekt vereint, die zermalmenden Gitarrenwände von wunderschönen Melodien begleitet, die ruhigen Momente von einem ständig brodelnden Gewaltausbruch bedroht. Ein so grandioses Debütalbum wie "Earthen" lässt auf eine große Zukunft der Italiener hoffen. (8)

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Ox Fanzine #75 als PDF

LENTO

Icon

Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit, Brachialität – das sind die Koordinaten, zwischen denen die italienische Formation LENTO aus tiefer gestimmten Gitarren, vielfältigem Riffing, vertrackter Rhythmik und zermürbender Schwerfälligkeit eine massive Soundwand errichtet.

Brachial walzende Monoton-Parts, mit ihren versierten, endlos repetierten Rhythmen, vermitteln den Eindruck, man wäre in einer Zeitschleife gefangen. Als erweckender Fingerschnipser dienen verspielte Noise-Ausläufer sowie auch ambienthafte Passagen, die sich immer wieder zwischen all die Brachialität schieben.

Dieses Mäandern durch unterschiedliche Stimmungen und Soundgefüge macht „Icon“ wohltuend abwechslungsreich und vielfältig. Das ist progressiver Sludge, der stark an die frühen Schaffensphasen von ISIS und CULT OF LUNA erinnert, sich aber nicht im bloßen Nachahmen erschöpft, sondern mit interessanten Ideen, Details und Abwechslung dem Ganzen eine eigene Note zu verpassen im Stande ist.

„Icon“ ist das zweite Album von LENTO und hat zwischen OMEGA MASSIF und CELESTE einen passenden Platz im Katalog von Denovali gefunden.

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Ox Fanzine #96 als PDF

LENTO

Live Recording 08.10.2011

Die brachial-noisige Sludge-Formation LENTO hat erst vor wenigen Monaten ihr beeindruckendes Zweitwerk „Icon“ bei Denovali veröffentlicht. Mit „Live Recording 08.10.2011“ schieben die umtriebigen Label-Jungs nun gleich mal einen Mitschnitts eines Heimkonzertes der Italiener hinterher.

Das Set besteht aus drei Songs vom ersten Album „Earthen“, fünf Tracks von „Icon“ sowie dem bisher unveröffentlichtem Stück „Vault“. Die Songs sind tight gespielt, die Soundqualität ist verhältnismäßig gut.

Dennoch stellt sich mir hier die Frage nach dem Sinn: jederzeit würde ich ein gut produziertes Album einem halbwegs okayen Live-Mitschnitt vorziehen.

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Ox Fanzine #101 als PDF

LENTO

Anxiety Despair Languish

LENTO müssen sich nicht mehr beweisen. Sie haben sich bereits mit zwei Alben einen Namen im Bereich des instrumentalen Metals gemacht und vor kurzem mit einem Live-Album gezeift, dass sie die Bühne beherrschen.

LENTO sind eine Band, die sich den Arsch abtourt und trotzdem noch vor Ekstase während der Songs schreit, obwohl kein Mikro weit und breit zu sehen ist. Harte Arbeit und Passion sind auch in „Anxiety Despair Languish“ geflossen.

Und obwohl es kaum möglich scheint: sie haben sich kaum mehr als ein Jahr nach dem Release ihres bereits überragenden Albums „Icon“ noch einmal selbst übertroffen. Auf 13 Tracks verzahnen sich erdrückende Härte, nahezu unübertroffene Präzision und die morbide Atmosphäre, die den Sound der Band ausmachen.

Wieder zitieren sich die fünf Italiener durch die gesamte Geschichte des Metals und erlauben sich hier und dort erneut ein kurzes Nicken in Richtung Ambient. Diesmal haben sie den Sound endgültig perfektioniert.

„Anxiety Despair Languish“ ist eines der besten und aufregendsten Metal-Alben der letzten paar Jahre. LENTO haben nicht nur die fetten Riffs und geilen Breaks, die beklemmendste Atmosphäre und die vorprogrammierten Schädeltraumata auf ihrer Seite, sie haben auch das coole Wissen, die richtige, erdige Attitüde und den Blick nach vorn gerichtet.

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Ox Fanzine #105 als PDF

LENTO

Fourth

Nach Releases auf Supernatural Cat und Denovali ist die 2004 in Rom gegründeten instrumentale Post-Metal-Band nun bei ConSouling Sounds aus dem belgischen Gent untergekommen. LENTO sind Meister darin, dystopisch-atmosphärische Passagen mit bleischweren, massig groovenden Parts zu mischen, die im Gegensatz zur Musik vieler Genrekollegen eine gewisse Wärme ausstrahlen.

Spannung entsteht zudem durch die komplexe Rhythmik – hier sind nicht nur flächige Strukturen gefragt. LENTO schaffen es, das „Fehlen“ von Gesang durch stilistische Vielfalt zu kompensieren, durch permanente Tempowechsel – auf Raserei folgt totale Relaxtheit – Spannung und Abwechslung in ein Genre zu bringen, in dem andernorts oft nur noch reproduziert wird, mit dem Ergebnis, dass sich gepflegte Langeweile einstellt.

Wie viele NEUROSIS-Soundalikes soll man sich denn anhören? Dass die Produktion von „Fourth“ maximalst dynamisch und dabei nie technokratisch kalt, sondern schön wattig und warm ist, zeichnet die Durchdachtheit dieses Releases zusätzlich aus.