Phased—Tour 2007 - 2014, Tickets, Konzerte, Interviews

Mir liegt das neue Album der Schweizer, die ganz früher mal unter dem Namen MERCURY 4°F unterwegs waren, zwar nur in Form einer CD-R vor, aber da Artwork und Mix eigentlich einem „richtigen" Album entsprechen, wird „Music For Gentlemen" auch als solches besprochen. Und whoaw!, PHASED sind tatsächlich eine dieser Bands, die sich mit jeder Platte steigern. Was einst als kranker Noiserock begann, ist heute bei beschwörendem, betörendem Space-Rock mit Psychedelic-Komponente angelangt, und das läuft extrem gut rein. Von Stoner-Rock wiederum ist hier keine Spur zu finden, Gitarrengegniedel gibt es auch nicht, sondern einfach nur einen extrem dicht gewebten Gitarrenteppich. Dabei haben manche der Songs schon beinahe was von Doom-Rock, und der monotone Gesang von Gitarrist und Bandboss Chris Sigdell macht die Sache nur noch beschwörender. Wann gibt denen endlich mal jemand einen Plattenvertrag? (44:44) 7/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

PHASED

Music For Gentlemen CD

Nein, es gibt keine Gerechtigkeit auf der Welt: Seit Jahr und Tag predige ich die Großartigkeit dieser Schweizer Band, die ich verfolge, seit sie MERCURY 4ÝF und später dann PHASED 4ÝD hießen. Mittlerweile ist nur noch PHASED geblieben, aber die musikalische und personelle Konstanz wurde und wird von Sänger und Gitarrist Chris Sigdell gewährleistet. Der führte die Band von schwer verdaulichem Noiserock hin zum heutigen "Psychedelic Deathrock" (so die passende Selbstbeschreibung des Trios), einer Vermischung von Punk, Stoner und Spacerock, düster, derb, schwer und betörend, irgendwo zwischen SPACEMEN 3, POTHEAD und FU MANCHU. Das passt alles wie die Faust aufs Auge, und daran ist sicher auch die Produktion schuld, die hier fetter und klarer ist als je zuvor. Verantwortlich hierfür ist V.O. Pulver, der Frontmann von GURD und POLTERGEIST, in dessen Studio PHASED aufgenommen haben. Nun schätze ich diese beiden Bands wirklich nicht, aber, und nur das zählt: die Metalheads wissen einfach, wie man so richtig guten Sound hinbekommt. "Music For Gentlemen" ist zwar lange nicht so eingängig wie etwa QUEENS OF THE STONE AGE, aber wer die mag, sollte den Schweizern auch mal eine Chance geben - verdient hätte sie etwas mehr Aufmerksamkeit. (44:57) (8/10)

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Ox Fanzine #52 als PDF

PHASED

Medications CD

Es sind schon wieder ein paar Jahre vergangen seit dem letzten Album des Trios um den Schweizer Chris Sigdell, der unter dem Namen PHASED und mit verschiedenen Line-ups nun auch schon seit zehn Jahren seine Interpretation von ultraheavy Spacerock in die Welt lärmt. Dabei ging der ganze Stoner-Rock-Hype völlig an PHASED vorbei, die schon immer ihr eigenes Ding durchgezogen haben und mich mit ihrem neuen Album "Medications" (eine Ehrerbietung an John Coltrane und auch ein Konzeptalbum zum Thema "bewusstseinsverändernde Substanzen") immer wieder an die famosen SKIN YARD von Seattle-Kultproduzent Jack Endino erinnern. Aber auch MELVINS, SAINT VITUS, KYUSS, QOTSA und natürlich HAWKWIND sollten hier wie immer nicht unerwähnt bleiben, ist doch der schnörkellose, brachiale Doom-Rock das Zuhause des Trios - die Band selbst spricht von "Psychedelic Deathrock". Dabei fehlt PHASED von jeher jener unangenehme provinzielle Hang zum Schweinerock, den sonst die Mehrzahl der einheimischen Genrevertreter auszeichnet, und dass sie bis heute nicht mehr als ein Insidertip sind, ist eine verdammte Ungerechtigkeit. Die zehn Songs des Albums wurden auch diesmal wieder von GURDs V.O. Pulver produziert und beeindrucken durch Wuchtigkeit und dunklen Groove. Jetzt entdecken! (46:50) (8)

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Ox Fanzine #71 als PDF

PHASED

A Sort Of Spasmic Phlegm Induced By Leaden Fumes Of Pleasure

Haha, den Albumtitel muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen – und mit etwas Nachdenken weiß man dann auch, was offensichtlich das bevorzugte Rauschmittel der Schweizer ist. Als „Psychedelic Deathrock“ bezeichnet Sänger, Gitarrist und Bandboss Chris seine Musik, und seit 1997 schon ist er damit beschäftigt, in verschiedenen Line-ups den Wirkungsgrad permanent zu steigern.

Das Ergebnis: Man fühlt sich bei konzentrierter, intensiver PHASED-Zufuhr ganz schön blümerant und sollte sich überlegen, ob diese Musik wirklich der richtige Soundtrack für lange nächtliche Autobahnfahrten ist.

Stoner-Rock nennen andere Bands sowas, und nachdem der entsprechende Hype längst wieder abgeflaut ist, darf man den Begriff auch ruhig wieder anwenden. Psychedelic trifft auf Sludge und Doom, NEBULA auf SAINT VITUS, HAWKWIND auf MELVINS – man merkt, dass Chris seit über zwanzig Jahren die richtigen Platten hört und im Schrank stehen hat, er seine musikalischen Vorstellungen mit jedem Album verfeinert.

Auch die Produktion muss erwähnt werden, denn der trockene, knackige Sound trägt erheblich dazu bei, die Wirkung zu intensivieren. Und seit William S. Burroughs wissen wir ja auch, dass man mit guten, sauberen Drogen sehr alt werden kann ...

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Ox Fanzine #86 als PDF

PHASED

Aeon

Sechs Jahre hat sich die heavieste Band der Schweiz mit dem neuen, vierten Album Zeit gelassen, dessen Titel so kurz ist wie der der Vorgängers lang: „A Sort Of Spasmic Phlegm Induced By Leaden Fumes Of Pleasure“.

Seit Mitte der Neunziger schon hat sich Gitarrist und Sänger Chris Sigdell dem musikalischen Extremismus verschrieben, erst noiserockiger als MERCURY 4°F (von mir seinerzeit mit CHROME und HAWKWIND verglichen), dann unter dem Namen PHASED 4°F mit zunehmendem BLACK SABBATH-Einfluss, und seit der Jahrtausendwende schließlich als PHASED, die ihren Sound seinerzeit als „Psychedelic Deathrock“ beschrieben.

Bei den weiteren Alben verglich ich sie dann mit MELVINS, SAINT VITUS, KYUSS und QOTSA, und so sehr all diese Referenzen auch heute noch in Ansätzen stimmen, ist bei „Aeon“ doch eine übermächtig: SAINT VITUS.

So doomig waren PHASED noch nie, bisweilen ist der Bass- und Gitarrensound extrem nah dran an den kalifornischen Helden, wohingegen bei anderen Nummern eher atmosphärische, spacige Passagen in den Vordergrund treten.

Aufgenommen wurde „Aeon“ bereits 2014, am Schlagzeug wieder Marko Lehtinen, am Bass Michael Greilinger, und diese drei haben eines der eindrucksvollsten, schwersten Alben des Jahres 2015 veröffentlicht.

Mächtig und makellos.