RubberSLIME—Tour 2003 - 2007, Tickets, Konzerte, Interviews

RUBBERMAIDS, MIMMI’S, DIE SCHWARZEN SCHAFE, vor allem aber SLIME – das klingt nach der frühen, wilden Zeit des Punk, nach Chaostagen, Sauf-Exzessen und Straßenkampf. Als es noch genügte Punker zu sein, um von der Schule zu fliegen, ständig Bullenstress zu bekommen, oder in einer Band zu spielen. Punkrock aus den Achtzigern ist längst Kult und SLIME-Songs wie „Polizei SA/SS“, „Störtebeker“ oder „Bullenschweine“ sind absolute Deutschpunk-Klassiker (und zum Teil bis heute streng verboten). 1994 trennte sich die Band, und zwar endgültig, Reunion ausgeschlossen. Und nur um auf dem St. Pauli-„Retter“-Festival noch einmal die alten Hits zu spielen, taten sich 2003 Elf und Dirk von SLIME mit Minne und Mike, ex-RUBBERMAIDS, zusammen sowie dem C.I.A.-Basser John: so entstand RUBBERSLIME. Jetzt erschien ihr neues, ganz eigenes Album „Rock’n’Roll Genossen“. Im April tourte RUBBERSLIME damit kurz mal durch alle großen Städte der Republik – Deutschland muss hören, damit wir leben können. Ox fragte,

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Reviews

RUBBERSLIME

First Attack CD

Das Konzept ist einfach: Die Reste zweier längst aufgelöster Hamburger Punk-Bands tun sich zusammen und spielen die alten Songs ihrer früheren Kapellen. In diesem Fall sind es die Bands SLIME und RUBBERMAIDS, die nun als RUBBERSLIME durch die Lande ziehen. Angedacht als einmaliger Auftritt, fing die Band Feuer und legt nun gar ein ganzes Album vor. Das Ganze wurde im Studio live eingespielt und beinhaltet bis auf zwei neue Lieder altes Material von SLIME (mehr), RUBBERMAIDS (weniger) und C.I.A. (so was wie ein damaliger SLIME-Nachfolger, noch weniger). Und "Lonely Boy" von den SEX PISTOLS gibt es zum Abschluss auch noch. Gut, der Sound ist fett und laut, die Songs für sich ja auch Großteils wirklich Klassiker - wir nehmen jetzt nur mal "A.C.A.B.", "Störtebecker", "Alle gegen Alle", "Alptraum", "Deutschland" oder "Rosi's Bar" - aber es bleibt die Frage nach der Notwendigkeit dieser Platte. Von SLIME gibt es (mindestens) zwei Live-Alben, von den RUBBERMAIDS sogar eines unplugged. Aber naja, "First Attack" wird zum Midprice angeboten und dürfte somit ein nettes Souvenir sein, welches man sich vom RUBBERSLIME-Konzert mit nach Hause nimmt. Und ein Konzert der Band sollte man auf jeden Fall besuchen, denn die alten Hits von SLIME noch einmal (oder zum ersten mal) lauthals vor der Bühne mitzugröhlen, ist eine tolle Sache. (61:10) (06/10)

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RUBBERSLIME

Rock'n'Roll Genossen CD+DVD/LP

Ich gestehe, dieser Platte einigermaßen skeptisch entgegen geblickt zu haben: Was soll bitteschön aus einer Symbiose der zwei Hamburger Bands SLIME - ein echter Klassiker! - und RUBBERMAIDS, die mir anfangs der Neunziger Jahre sehr gut gefielen, ernsthaft Gutes entstehen, vor allem, wenn man sich beim Bandnamen zu sehr an die alten Geschichten anlehnt. Okay, die Platte klingt schwer rockig, erinnert ein wenig an die "Schweineherbst"-Phase von SLIME und an die fiesen Metal-Gitarren, die bei den RUBBERMAIDS immer mal wieder einen guten Song kaputtsägen wollten, geht dann aber doch ins Ohr. Textlich ist die Band auf der richtigen Seite, da stimmt alles: Parolen werden vermieden, trotzdem gibt es klare politische Aussagen, garniert mit einem echten Heimatlied, eine Ode an St. Pauli gewissermaßen, aber eben auch einem vertonten Gedicht des Anarchisten Erich Mühsam. Und musikalisch? Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass hier eben das Jahr 2005 all seine Produktionsbedingungen mit sich bringt, und die Platte von daher sehr glatt und sauber klingt, knallt sie irgendwann richtig. Schmissige Stücke mit Mitgröl-Reimen, flott gespielte Bläsersätze dazwischen - das ist moderne Rockmusik mit einem kräftigen Schuss Punk, die absolut gefällt. Ach ja, es gibt darüber hinaus noch eine DVD mit 80 Minuten Material - Respekt! (08/10)