Eine ganz normale Rock-Band dürfte im Ox eher selten zu finden sein, aber hier stimmt zumindest die (Punk-)Attitude, sprich: D.I.Y. trotz EMI (Verlag), das lob ich mir. Ich hatte das Vergnügen, schon recht früh den Weg der Band verfolgen zu dürfen.

SAMAVAYO, waschechte Berliner bis auf den Frontmann Behrang Alavi, der ursprünglich aus Teheran kommt, sind eine außergewöhnliche Band. Alle vier Musiker spielen seit ihrer Schulzeit in dieser Band, was man definitiv auch hört.

Der Stoner-Rock der Anfangstage ist einer ungewöhnlichen Mischung aus Pop und Rock gewichen. Sie nennen es „Fuel“, ein Bild, das auch im Artwork verarbeitet wurde, ich nenne es „Stoner-Pop“.

Sie werden es nicht so gerne hören, aber meine Güte, was ist dabei, als eine der Referenzen kann man getrost QUEENS OF THE STONE AGE nennen, denn der Gesang kommt schon oft in die Nähe von Josh Homme.

Egal, das Quartett hat seinen Stil gefunden, ab und zu glaube ich sogar Riffs alter Frühachtziger-Hardrock-Helden wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST zu hören. Sehr kompaktes Songwriting, teils mit ruhigeren Passagen, wo ich manchmal „Probleme“ mit der Kopfstimme Behrangs habe, bevor die Post dann wieder abgeht wie beim Singlehit „Wait“.

Mein persönlicher Favorit heißt „Rollin’“ und ist ein echter Rock-Kracher: verzerrter Bass, geile Gitarren, „Get down with heroin /Come clean with gasoline“, yeah! Sehr homogen auch die Produktion, es hätte vielleicht insgesamt etwas rauher sein dürfen.

Mit Markus Birkle (FANTA 4, NETZER, EVERYTHING BUT GIANTS ...) als Gastmusiker haben sie auch an die Details gedacht.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #88 als PDF

SAMAVAYO

Cosmic Knockout

Was ist eigentlich Psychedelic-Hardcore? Eine Antwort gibt das neue Album von SAMAVAYO. Es beantwortet aber auch die Frage, wie man eine „Pladde mach’n muss, wo rockt“! Und zwar im psychedelischen Ambiente.

Dieses wird durch eine feine Auswahl der Songs unterstützt, die zwischen psychedelischen Sounds und sich windenden Vocals, von einem druckvollen Schlagzeug unterstützt, den Kosmos der psychedelischen Musikerfahrung mit harter Rockmusik durchkreuzen.

Wilde Gitarrenläufe mit viel WahWah und Effekten treiben den Hörer von Song zu Song. Die vier Berliner Musiker, die schon über zehn Jahre zusammenspielen, beginnen auf „Cosmic Knockout“ mit starker Vorlage in „Cosmic storm“, so dass man nicht gewillt ist abzuschalten.

Es sind mehrere Highlights auf dem Album, das mit den Hörtips „Alive“ und „My only friend“ endet. Aktuell vielleicht das beste Album, das Rock mit Psychedelic zusammenbringt. Cool!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #97 als PDF

SAMAVAYO

Soul Invictus

Das vierte Album des seit dem Jahr 2000 existierenden Berliner Quartetts bietet keine großen Überraschungen. Es wurden zwar keine Änderungen am musikalischen Konzept vorgenommen, aber man hat sich diesmal vermehrt – und hörbar – mit dem Sounddesign, mit den Klangteppichen beschäftigt, die unter den Songs liegen.

SAMAVAYO spielen auf dem Album soliden Stoner-Metal-Rock, der zunächst an KYUSS erinnert. Dann kommt noch ein wenig QUEENS OF THE STONE AGE-Feeling dazu und man fühlt sich nach dem Durchhören das Gefühl, dass die Band einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.

Die Songs sind abwechslungsreich aufgebaut, Blues-Einflüsse erkennbar und Gitarren und Schlagwerk treiben den Hörer durch die Songs. Sollte man bei dem Song „Roozhaye Roshan“ nicht gleich verstehen, worum es geht, mag dies daran liegen, der er auf Persisch eingesungen wurde.

Die englische Version ist als Download verfügbar. Hörtips sind der Opener „Nightmare“ und „You’re killing me“. Schönes Stoner-Album, passt ins Rock-Regal ebenso wie in den Metal-Schrank.

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #105 als PDF

SAMAVAYO

Dakota

Die Berliner Stoner-Rocker haben auf Trio-Besetzung umgestellt und sind mit Gitarre, Bass und Schlagzeug ins Studio gegangen, um ein Fast-Live-Album einzuspielen. Im Player liegt ein authentisches, direktes und begeisterndes Album, das man durchaus auch als „mindblowin’“ bezeichnen kann.

Knackiger Bass, abwechslungsreiche Songs, schnelle Rhythmuslinien des Schlagzeugs und intensive Gitarrenarbeit machen „Dakota“ zu einem fetten Stoner-Album. Besonderheit: Ein Song mit persischen Lyrics.

Gut abgeliefert!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #126 als PDF

SAMAVAYO

Vatan

Damit hat wohl keiner gerechnet. SAMAVAYO spielen ordentlichen Stoner-Rock, mit mal mehr, mal weniger Rock. Man bekommt immer geliefert, was man erwartet. Aber dann kommt „Vatan“. Erster und zweiter Song, man „spult“ zurück.

Nochmal hören. Hammer! Paukenschlag! Was ist da denn passiert? Die Songs heben einen aus dem Sitz, der Drive überrollt einen und die Power des Albums explodiert fast in jedem Song. Wenn man sich noch an das Debüt bei Nasoni 2005 erinnern kann, und selbst zum Vorgängeralbum „Dakota“ – was für ein gewaltiger musikalischer Sprung.

Hammer! So ein Album mag man von vielen Bands erwarten, aber dass SAMAVAYO so starkes Material abliefern, darauf hätte ich nicht gewettet. Tolle Überraschung!

gesamtes Review lesen

Ox Fanzine #141 als PDF

SAMAVAYO

Payan

SAMAVAYO sind mit einem neuen Album zurück. Nach dem großartigen „Vatan“ von 2018 haben sie sich ein paar Jahre Pause gegönnt – bis auf ein Split-Album mit SONS OF MORPHEUS – und die Zeit der Pandemie für ein neues Album genutzt. Und wie man hören kann, war das keine schlechte Idee. „Payan“ ist mit seinen sieben Songs eine Reise in die Labyrinthe des Hardrock und Stoner. Sie machen keine Gefangenen und drehen schon mit dem Intro „Afghan sky“ die Verstärker auf 11. Die Rhythmusgruppe, die zwar stringent die Songs nach vorne treibt, verzögert auch immer wieder ein wenig, bremst, um dann wieder mit dem prägnanten Gesang, voller Druck, weiter zu stürmen. Hörtipp sind neben dem Intro das titelgebende „Payan“ und das großartige Outro „The mission“. Starkes, druckvolles und sehr gut austariertes Stoner-Hardrock-Album. Exzellent abgeliefert.