Scars Of Tomorrow—Tour 2006 - 2007, Tickets, Konzerte, Interviews

Im metallischen Hardcore trennt sich glücklicherweise schnell die Spreu vom Weizen, wobei das Konto auf der Haben-Seite meistens weniger bevölkert ist als das der Soll-Seite. Mit einem schönen, kräftigen Brett schaffen SCARS OF TOMORROW den Sprung auf die qualitativ hochwertigere Ebene, guter Produktion, abwechslungsreichem Songwriting und variablem Sänger sei Dank. Die Jungs wirken sehr routiniert und kombinieren aggressives Riffing a la HATEBREED, KILLSWITCH ENGAGE und - wie im Opener - MACHINE HEAD mit groovenden Drums und netten Tempiwechseln. Dass man die Güte der beiden Erstgenannten noch nicht ganz erreicht, ist im Hardcore-Bereich keine Seltenheit, doch SCARS OF TOMORROW gehören zu den wenigen Formationen, die dies irgendwann schaffen könnten. (8/10)

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SCARS OF TOMORROW

Design Your Fate CD

Aus dem schönen Südkalifornien stammen sie, und dennoch haben SCARS OF TOMORROW merklich schlechte Laune. Diese kompensieren sie auf ihrem neuen Erguss "Design Your Fate" bzw. auf ihrem für Europa neuen Erguss, denn eigentlich handelt es sich um einen Rerelease der US-Version. Es gibt hier die volle Breitseite zwischen Hardcore und Metal, dazu gesellen sich leichte Emo-Einflüsse sowie mit Mike Milford leider ein Sänger, der, und das ist das Manko der CD, zu oft Growlvocals aus der Kiste holt. Die Death-Metal-Grunts wollen nicht immer zu den musikalischen Vorgaben passen, besser sind die Passagen, in denen clean gesungen oder geshoutet wird. Dies ändert aber natürlich nichts an der gut groovenden Rhythmusfraktion, die durch die basslastige Produktion gut zum Vorschein kommt bzw. erklingt. Wenn SCARS OF TOMORROW bis zum nächsten Release das Vocalproblem in den Griff bekommen, darf mit ihnen gerechnet werden.

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SCARS OF TOMORROW

The Horror Of Realization CD

Auch das neue Album präsentiert sich optisch in einem grünstichigen Gelb, wie schon die europäische Version des von Thorp für Let It Burn Records lizensierten Zweitlings "Design Your Fate" von 2003. Der dritte Longplayer "Rope Tied To The Trigger" erschien letztes Jahr dann über Victory Records. Neben den farblichen Übereinstimmungen gibt es die Band weiterhin in der selben Besetzung wie schon anno 2003, lediglich etwas atmosphärischer ist die Metalcore-Band aus Südkalifornien geworden, ohne dabei an Druck eingebüßt zu haben. Obwohl "The Horror Of Realization" alles hat, was man von einem guten Metalcore-Release erwarten kann, ist es eben mal wieder so, dass stumpf nicht unbedingt Trumpf ist, sondern sich ziemlich schnell gepflegte Langweile einstellt. Zwar versuchen SCARS OF TOMORROW das herkömmliche Schema vereinzelt mit diffusen Klanglandschaften aufzulockern, aber das Gros besteht aus Rhythmusgitarre, Geröchel und hohem Tempo. Die Tatsache, dass ATREYU-Sänger Alex Varkatzas aushilft, mag manchen begeistern, mir persönlich zeigt die Band zu wenig Wagemut, auch wenn sie an Stelle der frühen EIGHTEEN VISION treten sollten, da sie stilistisch nicht zu sehr verschieden sind, scheint der jährliche Veröffentlichungstakt im Hause SCARS OF TOMORROW nicht unbedingt zur Weiterentwicklung zu führen. Interessant wird es lediglich, wenn die Band mal das Tempo reduziert und sich etwas experimenteller zeigt. Vielleicht könnte man dies noch ausbauen, um nicht in der Masse an Gruppen unterzugehen. (36:29) (06/10)