smokestack lightnin'—Tour 2006 - 2023, Tickets, Konzerte, Interviews

Wenn Deutsche anfangen Country zu spielen, ist das Ergebnis nicht selten äusserst bescheiden bis peinlich, und um so erfreulicher ist es da, wenn man eine CD erst im "Blind Date"-Verfahren antestet, für gut befindet und dann feststellt, dass die Band hiesiger Herkunft ist. "Alternative Country" nennen die fünf Hutträger das, mischen dafür etwas R&B, Rockabilly und Country & Western zusammen und haben daraus, fast durchweg mit Eigenkompositionen, ihr erstes Album gebastelt. "14 Faves From The Roots" lautet dessen Untertitel, mir gefällt's ausgesprochen gut, und zwei Song fallen hier besonders auf: negativ "Hell's Angels", wo, soweit ich den Text verstehe, auf ziemlich dumme Art und Weise dieser gewalttätigen kriminellen Vereinigung von Zuhältern und Waffennarren gehuldigt wird, bloß weil die mit ihrer Kohle schicke Harley finanzieren, und positiv die Interpretation von "Unknown Stuntman", dem Titelsong der legendären TV-Serie "Ein Colt für alle Fälle".

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Ox Fanzine #42 als PDF

SMOKESTACK LIGHTNIN'

Home Cooking MCD

Diese musikalisch fast Albumqualität erreichende 6-Track-Maxi fängt an mit einem ganz unsäglich geklimperten Intro. Die Band, welche mittlerweile seit gut 10 Jahren am Start ist, plinkert sich durch den Song und versucht sich dann an einem Johnny Cash-Cover und noch zwei weiteren Coverversionen, was man nach den American Recordings von Cash wirklich als äußerst mutig bezeichnen muss, und wenn man sich die Trackliste anschaut, schon das Schlimmste vermuten lässt. Weit gefehlt. Die Fassung von "Solitary man" ist ganz ordentlich, kommt in dem leichtem Country-Style von SMOKESTACK LIGHTNIN' daher und schafft die Grundlage für die restlichen Stücke. Gerettet! Dazu ein ordentliches Coverdesign mit ein paar lustigen Zeichnungen, die das Thema des Albums, "Home Cooking", aufnehmen. Alles zusammen ganz nett, aber nichts Besonderes. (43:27) (06/10)

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Ox Fanzine #65 als PDF

SMOKESTACK LIGHTNIN'

Heads Of Agreement

Man muss schon ziemlich gut sein, um ein Album mit einem Acapella-Song zu beginnen, der mit feinster Südstaaten-Bluegrass-Kultur besticht. Noch besser muss man sein, wenn man nicht aus dem Süden der USA, sondern aus dem Süden Deutschlands, genauer gesagt, aus Nürnberg kommt. Wer gerne eine Lektion darin haben möchte, wie sich Country anhören sollte, bei dem man mit gutem Gewissen und breitem Grinsen die Frage nach dem eigenen Musikgeschmack beantworten kann, der darf hier seine Ohren auftun, sollte aber darauf gefasst sein, seine Vorurteile von Cowboyhut schwingenden Rodeofans und Glitzerhemden tragenden Truckfahrern in den Arsch gesteckt zu bekommen. SMOKESTACK LIGHTNIN' wandern zielsicher auf dem Grat zum klassischem Nashville Country, scheuen sich aber dabei keineswegs, auch mal die Garagenkarte auszuspielen oder das bereits von Haien angefressene Surfbrett auszupacken, auf dem ein Monster-Rock'n'Roll-Aufkleber prangt. Allerdings bin ich sauer, dass bei der anstehenden Tour kein einziger Club auch nur in der Nähe von Köln auf dem Programm steht. Da erbitte ich mir schleunigst Nachbesserung. (8)